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Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Titel: Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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in die Kirche führte. Doch kurz darauf öffnete sich diese Tür und ein dritter Soldat erschien.
    Drei gegen eine.
    Auf dem Steg, der über die Wölbungen der Kuppeln führte, wich sie zurück. Die anderen Soldaten kamen auf sie zu. Sie hatten ihre Dolche gezogen. Und Kate machte sich keine  Illusionen, was sie vorhatten.
    Sie wich weiter zurück.
    Ihr fiel ein, wie sie unter dieser Decke gehangen hatte und die vielen Risse und die Reparaturen der Jahrhunderte untersucht hatte. Jetzt stand sie auf ebendieser Struktur. Der Steg deutete darauf hin, daß die gemauerten Bögen selbst schwach waren. Wie schwach? Würden sie ihr Gewicht tragen? Die Männer kamen immer näher.
    Vorsichtig trat sie auf eine der Kuppeln und prüfte ihre Tragfähigkeit. Dann stellte sie ihr ganzes Gewicht darauf.
    Die Kuppel hielt.
    Die Soldaten kamen noch immer näher, aber sie bewegten sich langsam. Die Vögel wurden plötzlich wieder aktiv, kreischend flogen sie auf wie eine Wolke. Die Soldaten bedeckten ihre Gesichter. Spatzen flatterten so nahe an Kate vorbei, daß ihre Flügel ihr Gesicht streiften. Sie wich weiter zurück, ihre Füße knirschten auf der dicken, vertrockneten Kotschicht.
    Sie stand jetzt auf einer Reihe von Kuppeln und Vertiefungen, mit dickeren Steinrippen, wo die Bögen sich in der Mitte trafen. Langsam bewegte sie sich auf die Rippen zu, weil sie wußte, daß diese tragfähiger waren. Auf ihnen entlangbalancierend, gelangte sie zum entfernten Ende der Kapelle, wo sie eine kleine Tür sah. Die Tür führte wahrscheinlich ins Kapelleninnere, vermutlich kam sie hinter dem Altar heraus.
    Einer der Soldaten lief den Steg entlang und trat dann auf die Wölbung eines Bogens. Offenbar wollte er ihr den Weg abschneiden. In seiner ausgestreckten Hand blitzte ein Messer.
    Sie duckte sich und täuschte ein Ausweichen an, aber der Soldat blieb einfach stehen. Ein zweiter lief zu ihm. Der dritte Soldat war hinter ihr. Auch er trat auf die Kuppel.
    Sie bewegte sich nach rechts, aber die zwei Männer kamen direkt auf sie zu. Der dritte näherte sich von hinten.
    Die zwei Soldaten vor ihr waren nur noch wenige Meter entfernt, als sie plötzlich ein lautes Krachen wie von einem Schuß hörte. Sie schaute nach unten und sah, daß sich im Mörtel zwischen den Steinen ein gezackter Riß öffnete. Die Soldaten hasteten zurück, aber der Riß weitete und verzweigte sich wie ein Baum. Die Risse liefen zwischen den Beinen der Männer hindurch, und sie starrten sie entsetzt an. Dann lösten sich die Steine unter ihren Füßen, und sie stürzten laut schreiend in die Tiefe.
    Kate sah sich nach dem dritten Soldaten um, der, als er zum Steg zurücklaufen wollte, ausrutschte und hinfiel. Er landete mit einem dumpfen Schlag, und Kate sah sein verängstigtes Gesicht, als er auf dem Gewölbe lag und spürte, wie ein Stein nach dem anderen unter ihm nachgab. Und dann verschwand er mit einem langen Entsetzensschrei.
    Plötzlich war sie allein.
    Kate stand auf der Gewölbedecke, um sie herum kreischten die Vögel. Sie hatte Angst, sich zu bewegen, und so stand sie einfach da und versuchte, ihre Atmung zu beruhigen. Aber sie  war okay.
    Alles war okay.
    Dann hörte sie ein einzelnes Krachen.
    Dann wieder nichts. Sie wartete.
    Noch einmal ein Krachen. Und diesmal spürte sie es, direkt unter ihren Füßen. Die Steine bewegten sich. Als sie nach unten schaute, sah sie, daß der Mörtel aufplatzte und die Risse sich in alle Richtungen von ihr weg verzweigten. Schnell wich sie nach links aus, auf eine der stabileren Rippen, aber es war zu spät.
    Ein Stein löste sich, und ihr Fuß krachte durch das Loch. Sie sackte bis zur Taille durch, warf dann ihren Oberkörper flach auf die Kuppel und breitete die Arme aus, um ihr Gewicht zu verteilen. Einige Sekunden lang lag sie keuchend so da. Ich habe ihm gesagt, daß es eine schlechte Konstruktion ist, dachte sie.
    Einen Moment lang wartete sie ab und überlegte sich, wie sie aus diesem Loch wieder herauskam.
    Sie versuchte, ihren Körper zu winden —
    Krach.
    Direkt vor ihr öffnete sich ein weiterer Riß im Mörtel, und mehrere Steine lösten sich. Dann spürte sie, wie die Decke auch unter ihrem Oberkörper nachgab, und in einem Augenblick schrecklicher Gewißheit wurde ihr klar, daß auch sie in die Tiefe stürzen würde.
    Im roten Plüschzimmer im Turm wußte Chris nicht so recht, was er in seinem Ohrstöpsel gehört hatte. Es klang, als hätte Kate gesagt: »Sie kommen, um euch zu töten.« Und dann

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