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Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Titel: Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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standen Rick und seine Studenten und sahen ihr angespannt zu.
    Sie schaute zu Marek hoch. »Gib mir anderthalb.« Er gab ihr eineinhalb Meter Leine, und sie sank nach unten, bis ihre Füße leicht den Erdhaufen berührten. Sie spürte, wie sich unter ihren Füßen Erde löste und hinunterrieselte.
    »Noch einen.«
    Auf Hände und Knie gestützt, drückte sie ihr ganzes Gewicht auf den Erdhaufen. Er hielt. Aber sie sah skeptisch zu dem
    Bogen hoch. Der Schlußstein bröckelte an den Rändern.
    »Alles okay?« rief Marek.
    »Okay«, sagte sie. »Ich geh jetzt rein.«
    Sie kroch zurück zu dem klaffenden Loch unter dem Bogen, zu Marek hoch und löste eine Taschenlampe vom Gürtel. »Ich weiß nicht, ob du das schaffst, André. Kann sein, daß die Erde dein Gewicht nicht trägt.«
    »Sehr lustig. Du machst das nicht allein, Kate.« »Na, dann laß mich wenigstens zuerst reingehen.« Sie knipste die Lampe an, schaltete das Funkgerät ein, zog sich die Gesichtsmaske vor Mund und Nase, so daß sie jetzt durch Filter atmete, und kroch dann durch das Loch in die Schwärze dahinter.
    Die Luft war überraschend kühl. Der gelbe Strahl ihrer Taschenlampe huschte über nackte Steinwände, einen Steinboden. Chang hatte recht: ein Hohlraum unter dem Kloster. Er schien ziemlich ausgedehnt zu sein, und am anderen Ende war eine Art Durchgang zu erkennen, der jedoch von einem Erd-und Geröllhaufen versperrt wurde. Irgendwie war diese Kammer nicht mit Erde angefüllt worden wie die anderen. Sie richtete die Lampe zur Decke, um ihren Zustand zu prüfen. Sie konnte kaum etwas erkennen. Gut sah es auf jeden Fall nicht aus.
    Auf Händen und Knien kroch sie zuerst vorwärts und dann abwärts. Sie rutschte ein wenig über die lockere Erde, doch dann hatte sie den Steinboden erreicht. Augenblicke später stand sie im Inneren der Katakombe.
    »Ich bin drin.«
    Es war dunkel um sie herum, die Luft fühlte sich feucht an. Ein modriger Geruch stieg ihr in die Nase, der sogar durch die Filter hindurch noch unangenehm war. Die Filter schützten vor Bakterien und Viren; bei den meisten Ausgrabungen verzichtete man auf diese Masken, aber hier waren sie nötig, weil im vierzehnten Jahrhundert die Pest mehrmals diese Gegend heimgesucht und ein Drittel der Bevölkerung getötet hatte. Zwar wurde eine Form dieser Epidemie ursprünglich nur durch Ratten übertragen, doch es gab auch eine andere, die durch die Luft übertragen wurde, durch Husten und Niesen, und so mußte jeder, der in einen alten, lange verschlossenen Hohlraum eindrang, auf der Hut sein.
    Hinter sich hörte sie ein Klappern. Marek kam gerade durch das Loch. Er fing an zu rutschen und sprang deshalb zu Boden. In der Stille danach hörte sie die leisen Geräusche von Kieseln und Erdbrocken, die den Haufen herunterrieselten.
    »Du weißt«, sagte sie, »daß wir hier lebendig begraben werden könnten?«
    »Wo bleibt dein Optimismus?« sagte Marek. Eine große Leuchtstofflampe mit Reflektoren in der Hand, bewegte er sich vorwärts. Das Licht erhellte einen ganzen Abschnitt des Gewölbes. Jetzt, da sie besser sehen konnten, wirkte der Raum enttäuschend nackt. Links stand ein Steinsarkophag, auf dem
    Deckel der daneben an der Wand lehnte, war das Relief eines Ritters eingemeißelt. Sie schauten in den Sarkophag, er war leer. An einer anderen Wand stand ein grober Holztisch. Auch darauf war nichts zu sehen. Links von ihnen führte ein offener Gang zu einer steinernen Treppe, die jedoch schon nach wenigen Stufen unter einem Erdhaufen verschwand. Rechts von ihnen blockierten weitere Erdhaufen einen anderen Durchgang, einen anderen Steinbogen.
    Marek seufzte. »Die ganze Aufregung… für nichts.«
    Aber Kate machte sich immer noch Sorgen um die Erde, die sich löste und in den Raum rieselte. Deshalb sah sie sich die  Erdhaufen auf der rechten Seite genauer an.
    Und nur deshalb entdeckte sie es.
    »André«, sagte sie. »Komm her.«
    Es war ein erdfarbener Vorsprung, braun auf dem Braun des Haufens, aber seine Oberfläche glänzte leicht. Sie strich mit der Hand darüber. Es war Öltuch. Sie legte eine scharfe Ecke frei. Öltuch, in das etwas eingewickelt war.
    Marek schaute ihr über die Schulter. »Sehr gut. Sehr gut.«
    »Hatten die damals schon Öltuch?«
    »O ja. Öltuch ist eine Erfindung der Wikinger, ungefähr im neunten Jahrhundert. Und zu unserer Zeit in Europa schon ziemlich verbreitet. Obwohl wir, soweit ich weiß, im Kloster sonst nichts gefunden haben, was in Öltuch eingewickelt

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