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Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Titel: Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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des Universums und die Quelle der Energie der Sonne. Kein Mensch auf Erden kannte die Antwort. Heute kennen sie sogar Schulkinder. Heute haben wir das Universum der Länge und der Breite nach durchmessen, wir verstehen es von der Ebene der Galaxien bis hinunter zur Ebene subatomarer Teilchen. Wir haben so viel gelernt, daß wir detailliert über das sprechen können, was in den ersten Minuten nach der Geburt des explodierenden Universums passiert ist. Was haben Mediävisten dem an Fortschritten in ihrem Bereich entgegenzusetzen? Niemand hat je eine Technologie entwickelt, die den Historikern nützt — bis jetzt.«
    Eine meisterhafte Vorstellung, dachte Gordon. Eine von Donigers besten — charmant, dynamisch, zuweilen fast euphorisch. Tatsache war aber, daß Doniger ihnen eben nichts anderes geliefert hatte als eine aufregende Begründung für das Projekt, ohne auch nur ein Wort über seinen wahren Zweck zu verlieren. Ohne ihnen zu sagen, was wirklich los war.
    »Aber wie gesagt, ich brauche Ihre Hilfe. Ich brauche sie wirklich.«
    Donigers Stimmung schien sich zu ändern. Er sprach jetzt langsam, ernst, besorgt. »Sie wissen, daß Professor Johnston zu uns kam, weil er glaubte, wir würden ihm Informationen vorenthalten. In gewisser Weise haben wir das sogar getan. Wir hatten Informationen, die wir nicht weitergegeben haben, weil wir nicht erklären konnten, woher wir sie hatten.«
    Und, dachte Gordon, weil Kramer Mist gebaut hat.
    »Professor Johnston hat uns bedrängt«, fuhr Doniger fort. »Sie kennen ja seine Art. Er drohte uns sogar mit der Presse. Und schließlich zeigten wir ihm die Technologie, die wir Ihnen jetzt gleich zeigen werden. Als er es sah, war er sehr aufgeregt  — wie Sie es gleich sein werden. Aber er bestand darauf, in diese Zeit zurückzureisen und sich alles selbst anzusehen.«
    Doniger hielt inne. »Wir wollten nicht, daß er geht. Wieder drohte er uns. Schließlich hatten wir keine andere Wahl, als ihn gehen zu lassen. Das war vor drei Tagen. Er ist noch immer dort. Er hat Sie um Hilfe gebeten, mit Hilfe einer Nachricht, von der er wußte, daß Sie sie finden würden. Sie kennen die Gegend und die Zeit so gut wie sonst niemand auf der Welt. Sie müssen zurückgehen und ihn holen. Sie sind seine einzige Chance.«
    »Was genau ist mit ihm passiert, nachdem er zurückging?« fragte Marek.
    »Das wissen wir nicht«, erwiderte Doniger. »Aber er hat sich nicht an die Regeln gehalten.«
    »Welche Regeln?«
    »Sie müssen verstehen, daß diese Technologie noch immer sehr neu ist. Wir waren bis jetzt sehr vorsichtig in der Art, wie wir sie benutzen. Seit zwei Jahren schicken wir nun schon Beobachter zurück in die Vergangenheit, und wir nehmen dazu Ex-Marines, militärisch geschulte Leute. Aber die sind natürlich keine Historiker, und wir haben sie immer an der kurzen Leine gehalten.«
    »Das heißt?«
    »Wir haben unseren Beobachtern nicht gestattet, die Welt zu betreten. Wir haben sie nie länger als eine Stunde dortgelassen. Und wir haben ihnen nicht gestattet, sich mehr als fünfzig Meter von der Maschine zu entfernen. Kein Mensch hat je diese  Maschine hinter sich gelassen und ist in die Welt marschiert.«
    »Aber der Professor hat es getan?« fragte Marek.
    »Offensichtlich, ja.«
    »Und wir müssen es auch tun, wenn wir ihn finden wollen.  Wir müssen die Welt betreten.«
    »Ja«, sagte Doniger.
    »Und Sie sagen, daß wir die ersten Menschen sind, die das  tun? Die ersten, die die Welt betreten?«
    »Ja. Sie, und vor Ihnen der Professor.«
    Schweigen.
    Doch plötzlich zeigte sich auf Mareks Gesicht ein breites  Grinsen. »Großartig«, sagte er. »Ich kann's nicht erwarten!«
    Aber die anderen sagten nichts. Sie sahen verkrampft, nervös aus.
    Stern sagte: »Dieser Mann, der in der Wüste gefunden wurde…«
    »Joe Traub«, entgegnete Doniger. »Er war einer unserer  besten Wissenschaftler.«
    »Was wollte er in der Wüste?«
    »Offensichtlich fuhr er einfach dorthin. Inzwischen wurde  sein Auto gefunden. Aber wir wissen nicht, warum er es tat.«
    Stern sagte: »Angeblich stimmte mit ihm irgendwas nicht, irgendwas mit seinen Fingern…«
    »Davon stand nichts im Autopsiebericht«, sagte Doniger. »Er starb an einem Herzanfall.«
    »Dann hatte sein Tod also nichts mit Ihrer Technologie zu  tun?«
    »Überhaupt nichts«, sagte Doniger.
    Wieder entstand ein Schweigen. Chris rutschte auf seinem Stuhl nach vorn. »Für einen Laien – wie sicher ist diese Technologie?«
    »Sicherer als

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