Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit
Auto fahren«, antwortete Doniger ohne Zögern. »Man wird Sie gründlich über alles informieren, und wir geben Ihnen unsere erfahrensten Beobachter als Begleitung mit. Der Ausflug wird maximal zwei Stunden dauern. Sie gehen einfach zurück und holen ihn.«
Chris Hughes trommelte mit den Fingern auf den Tisch. Kate biß sich auf die Unterlippe. Keiner sagte etwas.
»Sehen Sie, das ist alles freiwillig«, sagte Doniger. »Es liegt völlig an Ihnen, ob Sie gehen oder nicht. Aber der Professor hat Sie um Hilfe gebeten. Und ich glaube nicht, daß Sie ihn im Stich lassen würden.«
»Warum schicken Sie nicht einfach die Beobachter?« fragte Stern.
»Weil sie nicht genug wissen, David. Wie Ihnen sicher bewußt ist, handelt es sich um eine von der unseren völlig verschiedenen Welt. Sie haben den Vorteil Ihres Wissens. Sie kennen das Gelände, und Sie wissen detailliert über die Zeit Bescheid. Sie kennen die Sprache und die Gebräuche.«
»Aber unser Wissen ist theoretisch«, sagte Chris.
»Jetzt nicht mehr«, sagte Doniger.
Die Gruppe verließ das Zimmer zusammen mit Gordon, der ihnen nun die Maschinen zeigen sollte. Doniger sah ihnen nach und drehte sich dann um, als Kramer den Raum betrat. Sie hatte alles über die interne Videoanlage beobachtet.
»Was meinst du, Diane?« fragte Doniger. »Werden sie es tun?«
»Ja. Sie gehen.«
»Schaffen sie es?«
Kramer zögerte. »Ich würde sagen, die Chancen stehen fiftyfifty.«
Sie gingen eine breite Betonrampe hinunter, die groß genug für einen Lastwagen war. Am Ende befand sich ein mächtiges Stahltor. Marek sah ein halbes Dutzend Überwachungskameras, die in verschiedenen Positionen in der Umgebung der Rampe montiert waren. Die Kameras folgten ihnen, als sie auf das Tor zugingen. Unten angekommen, sah Gordon zu den Kameras hoch und wartete.
Das Tor öffnete sich.
Gleich dahinter lag ein kleiner Raum. Sie traten ein, das Tor schloß sich wieder. Gordon ging zu einer inneren Tür und wartete wieder.
»Können Sie die Türen nicht selbst öffnen?« fragte Marek.
»Nein.«
»Warum nicht? Trauen sie Ihnen nicht?«
»Sie trauen niemandem«, sagte Gordon. »Glauben Sie mir, hier kommt niemand rein, außer wir wollen, daß er reinkommt.«
Die Tür öffnete sich.
Sie betraten einen industriell wirkenden Metallkäfig. Die Luft war kalt und leicht modrig. Die Tür schloß sich hinter ihnen. Mit einem Surren begann der Käfig nach unten zu gleiten.
»Jetzt geht es dreihundert Meter nach unten«, sagte Gordon. »Haben Sie ein wenig Geduld.«
Der Aufzug hielt an, und die Tür öffnete sich. Sie gingen einen langen Betontunnel entlang, in dem ihre Schritte hallten. Gordon sagte: »Das ist die Kontroll- und Wartungsebene. Die eigentlichen Maschinen sind noch einmal hundertfünfzig Meter unter uns.« Sie kamen zu einer schweren Doppeltür, die dunkelblau und transparent war. Zuerst dachte Marek, sie sei aus extrem dickem Glas. Doch als die Tür dann automatisch aufglitt, sah er eine leichte Bewegung unter der Oberfläche. »Wasser«, sagte Gordon. »Wir benutzen hier Wasser zur Abschirmung. Die Quantentechnologie reagiert sehr empfindlich auf zufällige äußere Störungen — kosmische Strahlen, elektrische Streufelder und dergleichen. Das ist auch der Grund, warum wir überhaupt hier unten sind.«
Vor sich sahen sie etwas, das aussah wie eine Tür zu einem ganz gewöhnlichen Laborgang. Nach einer weiteren Glastür kamen sie in einen aseptisch weißgestrichenen Gang, von dem zu beiden Seiten Türen wegführten. Auf der ersten Tür links stand prepack , auf der zweiten fieldprep . Und auf der dritten stand schlicht transit.
Gordon rieb sich die Hände. Er sagte: »Dann wollen wir mal mit dem Prepacking anfangen.«
Der Raum war klein und erinnerte Marek an ein Krankenhauslabor, was ihm ein leichtes Unbehagen bereitete. In der Mitte stand eine vertikale Röhre, gut über zwei Meter hoch und einen Meter fünfzig im Durchmesser. Sie war geöffnet. Im Inneren waren matte Streifen zu erkennen. »Ein Solarium?« fragte Marek.
»Nein, ein sehr fortschrittliches Bildgebungssystem. Im Grunde genommen ist es ein extrem leistungsstarker Kernspintomograph. Aber Sie werden sehen, daß er eine gute Vorübung für die Maschine selbst ist. Vielleicht sollten Sie als erster gehen, Dr. Marek.«
»Da hinein?« Marek deutete auf die Röhre. Aus der Nähe sah sie eher aus wie ein weißer Sarg.
»Ziehen Sie sich einfach aus und gehen Sie hinein. Es ist genau wie ein
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