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Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Titel: Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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verschwunden.
    Ohne auf die Dornen zu achten, die ihm die Beine zerkratzten und an seiner Hose zerrten, pflügte Chris Hughes durchs Unterholz und entdeckte den rennenden Jungen schließlich fünfzig Meter vor sich. Aber der Junge beachtete ihn nicht, er hielt nicht an, sondern lief einfach weiter. Er lief auf das Dorf zu. Chris bemühte sich, mit ihm mitzuhalten. Er rannte weiter.
    Hinter sich auf dem Pfad hörte er das Trampeln und Schnauben der Pferde und die Rufe der Männer. Einer schrie: »Im Wald!«, und ein anderer antwortete mit einem Fluch. Abseits des Pfads war der Boden dicht bewachsen. Chris mußte über umgestürzte Bäume, verfaulende Stämme und Äste, so dick wie sein Oberschenkel, springen und sich durch dichtes Dornengestrüpp arbeiten. War dieser Boden zu schwierig für Pferde? Würden die Männer absteigen? Würden sie aufgeben? Oder würden sie ihn verfolgen?
    Natürlich würden sie ihn verfolgen.
    Er rannte weiter. Jetzt spürte er Morast unter den Füßen. Er schob sich durch hüfthohe Pflanzen, die nach Stinktier rochen, und schlitterte durch Schlamm, der mit jedem Schritt tiefer wurde. Er hörte das Rasseln seines Atems und das Patschen und
    Saugen seiner Füße im Schlamm.
    Aber hinter sich hörte er niemanden.
    Bald hatte er wieder festen Boden erreicht und konnte schneller laufen. Jetzt war der Junge nur noch zehn Schritte vor ihm, lief aber immer noch schnell. Chris keuchte und hatte Schwierigkeiten mitzuhalten, aber der Junge verringerte sein Tempo nicht.
    Chris rannte weiter. In seinem linken Ohr hörte er ein Knistern. »Chris?«
    Es war Marek.
    »Chris, wo bist du?«
    Wie antwortete man gleich wieder? Gab es ein Mikrofon? Dann erinnerte er sich, daß sie etwas über Knochenleitung gesagt hatten. Laut sagte er: »Ich … ich… renne.«
    »Das kann ich hören. Wohin rennst du?«
    »Der Junge … das Dorf…«
    »Du rennst zum Dorf?«
    »Ich weiß nicht. Ich glaube schon.«
    »Du glaubst? Chris, wo bist du?«
    Plötzlich hörte Chris hinter sich ein Krachen, die Rufe von Männern und das Wiehern von Pferden.
    Die Reiter jagten hinter ihm her. Und er hatte eine deutliche Spur aus zerbrochenen Ästen und schlammigen Fußabdrücken hinterlassen. So konnten sie ihm ganz leicht folgen.
    Scheiße.
    Chris rannte noch schneller, er trieb sich bis zum äußersten. Und plötzlich erkannte er, daß er den Jungen nicht mehr vor sich sah.
    Schwer atmend blieb er stehen und drehte sich im Kreis. Er suchte —
    Nichts.
    Der Junge war verschwunden.
    Chris war allein im Wald.
    Und die Reiter kamen näher.
    Marek und Kate standen auf dem schlammigen Pfad oberhalb des Klosters und horchten angestrengt in ihre Ohrstöpsel. Im Augenblick war nichts zu hören. Kate hielt sich die Hand über  das Ohr, um besser zu verstehen. »Ich kriege überhaupt nichts rein.«
    »Vielleicht ist er außer Reichweite«, sagte Marek.
    »Warum geht er ins Dorf? Es klingt, als würde er diesem Jungen folgen«, mutmaßte sie. »Aber warum?«
    Marek sah zum Kloster hinunter. Es war nicht mehr als zehn Minuten Fußmarsch entfernt. »Der Professor ist wahrscheinlich jetzt gerade da unten. Wir könnten ihn einfach holen und nach Hause verduften.« Er trat verärgert gegen einen Baumstumpf. »Es hätte so einfach sein können.«
    »Jetzt nicht mehr«, sagte Kate.
    Ein lautes Knistern in ihren Ohrstöpseln ließ sie  zusammenzucken. Sie hörten Chris wieder keuchen.
    Marek fragte: »Chris. Bist du das?«
    »Ich kann… kann jetzt nicht reden.«
    Er flüsterte. Und er klang verängstigt.
    »Nein, nein, nein!« flüsterte der Junge und streckte Chris aus den Ästen eines sehr hohen Baums die Hand entgegen. Er hatte schließlich Mitleid bekommen mit Chris, der sich unter ihm auf dem Boden panisch im Kreis drehte, und gepfiffen. Und ihn zu dem Baum gewinkt.
    Jetzt mühte Chris sich ab, auf den Baum zu klettern. Er versuchte sich an den unteren Ästen hochzuziehen und stützte sich dabei mit den Füßen am Stamm ab. Aber diese Methode schien den Jungen zu verärgern.
    »Nein, nein! Benutzt nur die Hände!« flüsterte er entsetzt. »Ihr seid wirklich dumm – seht nur, was Eure Füße für Spuren auf dem Stamm hinterlassen.«
    Chris, der nun frei an einem Ast hing, schaute nach unten. Der Junge hatte recht. An der Borke des Stamms waren wirklich deutlich Schlammspuren zu erkennen.
    »Beim Kreuz, wir sind verloren«, rief der Junge, schwang sich über Chris' Kopf hinweg und sprang leichtfüßig zu Boden.
    »Was tust du?« fragte

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