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TimeRiders 03: Der Pandora Code

TimeRiders 03: Der Pandora Code

Titel: TimeRiders 03: Der Pandora Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Scarrow
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hatten einige Tage mit den Reisevorbereitungen zugebracht. Sie wussten nur, dass sie 90 Kilometer weit in Richtung Nordosten wandern mussten, hatten aber keine Ahnung, wie das Gelände aussehen würde, das sie dabei durchquerten. Es konnte alles nur Urwald sein, oder auch nur Wüste. Für alle Fälle hatten sie sämtliche Plastikflaschen, die gemeinsam mit ihnen in die Vergangenheit gekommen waren, mit Wasser gefüllt, und schleppten sie nun in ihren Rucksäcken mit. Als Proviant hatten sie Stücke von gegrilltem Fisch dabei, eingepackt in Blätter, die sie mit Pflanzenfasern zusammengebunden hatten. Fisch und Wasser würden einige Tage lang reichen, vielleicht fanden sie ja auch unterwegs wieder Trinkwasser und irgendetwas Essbares.
    Kelly überquerte die Brücke als Erster und wartete mit ausgestrecktem Arm auf den Nächsten, bereit, Hilfestellung zu geben.
    Jeder von ihnen nahm eine Waffe mit, einen Bambusspeer, eine Machete, oder beides. Juan war es sogar gelungen, drei überraschend gut funktionierende Bögen aus geeigneten Ästen herzustellen, und einen Köcher voll Pfeile aus zugespitzten Bambusstängeln. Für die Bogensehne hatte er feine, harte Seile aus zusammengezwirbelten Rindenstücken verwendet. Als er seine Bambuspfeile gegen Baumstämme abgeschossen hatte, waren sie beim Aufprall auf dem harten Holz zersplittert. Dann aber hatte er auf einen der großen, toten Fische gezielt, die sie gefangen hatten, und der Pfeil hatte dessen Körper beinahe von einer Seite bis zur anderen durchdrungen.
    Allerdings fragte Liam sich, ob selbst ein Hagel ihrer Pfeile bei einem Tyrannosaurus Rex mehr ausrichten könnte, als ihn einfach nur ein bisschen zu verärgern.
    90 Kilometer. Er konnte nur hoffen, dass die Gebiete, die sie durchwandern würden, ebenso frei von großen, prähistorischen Ungeheuern waren, wie ihre Insel. Außer den hässlichen Fischen, von denen sie in den letzten Tagen gelebt hatten, und dem Kadaver, den sie auf ihrem Erkundungsgang entdeckt hatten, waren die einzigen Lebewesen, die er gesehen hatte, mövengroße Libellen, quietschende Miniaturdinosaurier und rattengroße Käfer gewesen. Allerdings hatten sie jede Nacht Schreie gehört, die von den unterschiedlichsten Tieren zu stammen schienen.
    Mittlerweile waren die meisten anderen ebenfalls heil über die Brücke gekommen, alle nass von dem hoch aufspritzenden Wasser und vom Schweiß, der in diesem tropisch-feuchten Klima schon bei der kleinsten Anstrengung in Strömen floss. Becks kam als Letzte. Sie schritt geschickt und sicher über den sich unter ihrem Gewicht biegenden Stamm. Sie hatte ein perfektes Gleichgewichtsgefühl und absolut keine Angst davor, in das Wildwasser zu stürzen.
    Neidisch schürzte Liam die Lippen. Es musste herrlich sein, keine Angst zu kennen und nicht ständig, wenn aus dem Urwald unbekannte Geräusche herüberdrangen, dieses Entsetzen zu verspüren, das sich wie eine kräftige Faust um seine Eingeweide schloss. Nicht, dass er gewagt hätte, das zu zeigen. Alles, was er sich bei solchen Gelegenheiten gestattete, bei denen er am liebsten in lautes Wimmern ausgebrochen wäre, war ein dämliches Grinsen und eine wegwerfende Handbewegung. Er wünschte sich immer noch, sie hätten neulich nicht diesen blutigen Kadaver gefunden. Der Umstand, dass er dort gelegen hatte, hatte bedeutet, dass etwas – eines, oder vielleicht auch mehrere Lebewesen – irgendwo dort draußen waren, im selben Urwald lebten, wie sie. Lebewesen, die sie bisher noch nicht zu Gesicht bekommen hatten.
    Becks sprang vom Ende des Baumstamms hinunter. »Bist du bereit, weiterzugehen, Liam O’Connor?«
    Er atmete hörbar ein, während er seinen Blick über seine Begleiter wandern ließ. Sie alle schienen darauf zu warten, dass er vorausging. »Nach Nordosten hast du gesagt, Becks, richtig?«
    Becks Augenlider flatterten, während sie gespeicherte Daten abrief. »311 magnetische Grade«, sagte sie und zeigte mit dem Finger auf eine dicht stehende Baumgruppe vor ihnen. »Wir müssen diese Richtung einschlagen.«
    Â»Gut.« Liam packte seinen Speer mit beiden Händen. Er sah zu den vier Leuten hinüber, die sie auf der anderen Seite des Flussarms zurückgelassen hatten, und legte die Hände so an den Mund, dass sie ein Sprachrohr bildeten. »Wenn wir wieder da sind, machen wir ein Fass

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