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TimeRiders 03: Der Pandora Code

TimeRiders 03: Der Pandora Code

Titel: TimeRiders 03: Der Pandora Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Scarrow
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auf!«
    Becks schüttelte den Kopf. »Liam O’Connor, wir bewahren im Lager keine alkoholischen Getränke auf«, bemerkte sie mit ernster Miene. »Du wirst kein Fass aufmachen können.«
    Â»Ach, ist doch egal«, erwiderte er und seufzte. »Ich wollte nur einen Witz machen. Sollen wir jetzt einfach mal losgehen?«
    Â»Positiv.« Sie schaute zum Himmel hinauf. Die Sonne hatte die Höhe der Baumkronen erreicht. »Meinen Berechnungen zufolge haben wir neuneinviertel Stunden Tageslicht vor uns, bevor die Sonne wieder untergeht.«
    Â»Na, dann sollten wir uns mal auf die Socken machen«, sagte Liam. »Wir haben einen weiten Weg vor uns.«
    Gebrochene Kralle sah zu, wie sie an ihm vorbei und in den Wald hineingingen. Ganz dicht an ihm vorbei. Er wunderte sich darüber, wie wenig diese neuen Tiere mit ihren kleinen Augen sehen konnten. Gebrochene Kralle hätte nur seinen Arm aus der Gräserstaude herausstrecken müssen, in der er hockte, um sie zu berühren.
    Die anderen Mitglieder seines Rudels waren ganz in seiner Nähe, in Farnbüscheln und hinter Baumstämmen versteckt. Es waren so viele jagdfähige Männchen, wie er Zähne im Maul hatte. Die Weibchen und die jüngeren Tiere des Rudels warteten ein Stück weiter hinten, in Sicherheit. So viele von ihnen, die die neuen Wesen im Verborgenen beobachtet hatten, und diese hatten es scheinbar überhaupt nicht bemerkt.
    Gebrochene Kralle hatte Mühe, das zu begreifen. Vielleicht hatten diese Neuankömmlinge sie gesehen, aber aufgrund einer List absichtlich nicht reagiert. Ein Grund mehr, sich vor ihnen in Acht zu nehmen. Das und die Stöcke, die sie bei sich hatten, diese Stöcke, mit denen sie mühelos Fische aus dem schäumenden Fluss ziehen konnten. Und andere, neue Dinge. Gebogene Stöcke, zwischen deren Enden eine Liane gespannt war. Er fragte sich, wozu diese Dinge wohl dienten.
    Die neuen Tiere zogen unbeholfen und laut an ihnen vorbei, die sanft ansteigende Uferböschung hinauf und in den dunklen Wald hinein. Gebrochene Kralle drehte sich nach den am gegenüberliegenden Ufer verbliebenen neuen Tieren um. Sie zogen an einer dicken Liane, und unter seinen bewundernden Blicken erhob sich der über den Flussarm gelegte Baumstamm mit einem Ruck und bewegte sein äußeres Ende dann langsam auf die andere Flussseite zu, wie der Hals eines der großen Pflanzenfresser der Ebene, der sich nach dem Trinken am Fluss gemächlich wieder aufrichtete.
    Jetzt begriff er dieses Ding. Er begriff seinen Zweck.
    Ein Weg über das gefährliche Wasser. Ein Weg, der nach Bedarf hochgehoben und wieder abgesenkt werden kann.
    Er sah hier und da zwischen den Pflanzen die gelben Augenpaare der anderen Mitglieder seines Rudels leuchten. Auch sie beobachteten gebannt, wie der Baumstamm sich aufrichtete. Das war gut so. Gut, dass sie selbst sahen, wie sehr man sich vor diesen Neuankömmlingen vorsehen musste.
    Gebrochene Kralle bellte leise und die gelben Augen waren nicht mehr zu sehen. So plötzlich wie der Morgennebel, der sich im warmen Licht der aufgehenden Sonne verzieht, war sein Rudel im Wald verschwunden.

36
    65 Mio. Jahre v. Chr. Urwald
    Als sie sich dem Kamm des Berges näherten, auf dessen steilen Hängen sie sich seit dem Morgen hochgekämpft hatten, ging es auf den Spätnachmittag zu. Durch Lücken zwischen den Blättern der hohen Bäume hatte Liam immer mal wieder eine dunkelbraune Reihe von Gipfeln sehen können, die sich, so weit das Auge reichte, nach beiden Seiten hin erstreckte. Er hatte überlegt vorzuschlagen, dass sie nach links oder rechts auswichen und um das Gebirge herumgingen, aber dieser Umweg hätte sie mehrere Tage kosten können. Stattdessen hatte er sich dafür entschieden, den Höhenzug zu erklimmen. Die Zeit, die sie beim Aufstieg verloren, würden sie beim Abstieg auf der anderen Seite wieder einsparen. In dieser Höhe war die Vegetation schon wesentlich spärlicher geworden. Die kleinen Bäume fanden in dem kargen Erdreich offenbar wenig Nahrung. An den meisten Stellen war der Boden mit Kies bedeckt, aus dem hier und da niedrige, struppige Grasbüschel herauswuchsen. Gerade eben betrat Becks, die ihnen vorausging, eine sonnenbeschienene Lichtung.
    Ihm fiel auf, dass ihr muskulöser Rücken völlig trocken war. Schwitzen diese Klone denn nicht? Liam war patschnass. Eine Schweißschicht bedeckte jeden

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