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TimeRiders 03: Der Pandora Code

TimeRiders 03: Der Pandora Code

Titel: TimeRiders 03: Der Pandora Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Scarrow
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»Ist okay, wir sind keine Fleischfresser.«
    Â»Na ja, ich schon«, bemerkte Whitmore. »Ich nehme gerne ein bisschen Kalbfleisch, und dazu eine gute Flasche Sancerre. Genau das Richtige an einem Samstagabend.«
    Vergleichsweise kleine, schwarze Knopfaugen an den Seiten eines rundlichen Kopfes, der nicht größer als ein Ciderfässchen war, sahen Liam forschend an. Die Ränder der Nüstern flatterten, als das Tier den unbekannten Geruch der Menschen witterte. Wie hypnotisiert ging es einen Schritt weiter auf sie zu. Dieses Mal bebte die Erde unter Liams Füßen stärker.
    Â»Oh, Mann, er mag dich«, rief Juan.
    Liam spürte, wie ihm lauwarme, faulig riechende Luft entgegengeblasen wurde. Das Gesicht des Dinosauriers kam noch näher und er schloss die Augen. »Ich finde das nicht so toll«, zischte er aus dem Mundwinkel. Dicke, ledrige Lippen von der Größe eines Reifenschlauchs betasteten sein Gesicht und begannen dann, sein Haar zu untersuchen.
    Â»Oh, Mann, er mag dich wirklich ! Sollen wir euch zwei lieber alleine lassen?«, witzelte Juan.
    Â»Haare«, sagte Whitmore. »Ein Schritt in der Evolution, der noch Millionen von Jahren entfernt ist. Für ihn muss die Struktur der Haare faszinierend sein.«
    Liam spürte einen heftigen Ruck an der Kopfhaut. »Autsch! Er frisst meine Haare auf! Lass mich los! Becks! Hilfe!«
    Becks reagierte blitzschnell. Sie ging auf das Tier zu und schlug ihm mit der Faust auf die Nase. Der Schlag knallte laut gegen die ledrige Haut, und mit einem Schreckens- und Schmerzenslaut ließ der Dinosaurier von Liam ab. Sein dicker, muskulöser Hals schnellte hoch, und er stieß einen ohrenbetäubenden Ruf aus, der Liam an das Stöhnen der auseinanderbrechenden Titanic erinnerte. Die Luft vibrierte von diesem empörten Schrei.
    Liam hielt sich die Ohren zu. Der Schrei wurde von den anderen riesigen Pflanzenfressern auf der Ebene beantwortet. Der Alamosaurus wich von ihnen zurück, wendete schwerfällig in großem Bogen und trabte auf seinen baumstammdicken Beinen in Zeitlupentempo davon. Der Boden erzitterte wie bei einem beginnenden Erdbeben.
    Â»Na toll!«, schrie Franklyn. »Schau nur, was du angerichtet hast.«
    Der friedliche Anblick der grasenden Ungetüme, der sich ihnen vorhin noch geboten hatte, verwandelte sich in ein lautes Chaos der Panik. Liam sah, wie kleinere Pflanzenfresser hastig versuchten, den auf den Wald zustürmenden Alamosauriern aus dem Weg zu gehen.
    Â»Wow!« Juan bog sich vor Lachen. »Diese Alamos sind ja die reinsten Feiglinge. Schaut nur, wie sie abhauen!«
    Inmitten des Wirrwarrs aus flüchtenden Tieren und emporgeschleuderten Staubwolken nahm Liam etwas anderes wahr. Dunkle Gestalten, irgendwo hinter ihnen, ein paar hundert Meter von ihnen entfernt. Tiere, die kleiner waren als die, die sie hier auf der Ebene gesehen hatten. Sie zeigten sich nur kurz, vielleicht eine Sekunde lang, nicht länger. Dann waren sie verschwunden, vermutlich hinter den kniehohen Pflanzenbüscheln, mit denen die Ebene gesprenkelt war.
    Liam drehte sich zu den anderen um, um zu fragen, ob jemand von ihnen ebenfalls die Tiere gesehen hatte, doch seine Marschgefährten starrten noch immer wie gebannt dorthin, wo sich anscheinend eine komplette Nahrungskette auf die Flucht begeben hatte.
    Liam versuchte, die dunklen Silhouetten hinter ihnen auszumachen, aber es war nichts zu sehen, so als ob es sie nie gegeben hätte.
    Was zum Henker sind das denn für welche?
    Sie waren so plötzlich verschwunden wie Rauchfäden im Wind, wie damals diese geisterhaften Wandler.
    Oder verliere ich allmählich den Verstand?
    Es dauerte ganze fünf Minuten, bis sich die Aufregung auf der Ebene wieder gelegt hatte. Die Vertreter der verschiedenen Pflanzenfresserarten versammelten sich in gut anderthalb Kilometer Entfernung zu einer verängstigt wirkenden Herde, aus der abwechselnd hohe Hälse emporstiegen, um sie aus der Ferne zu beobachten.
    Â»Oh, das war lustig«, sagte Laura. »Können wir das noch mal machen?«
    Liam sah Becks an, deren Gesicht einen verwirrten Ausdruck angenommen hatte. »Becks! Was ist los?«
    Sie sah auf ihre immer noch geballte Faust hinunter. »Ich habe gar nicht so fest zugeschlagen.«
    Â»Du musst eine empfindliche Stelle getroffen haben«, meinte Whitmore.
    Sie wanderten weiter über die Ebene, auf den türkisfarbenen Streifen am Horizont

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