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TimeRiders

TimeRiders

Titel: TimeRiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Scarrow
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eingewickelter Fisch. Vielleicht konnte er eines davon als Freundschaftsgabe überreichen. Vorsichtig ließ er ihn von seinen Schultern gleiten. »Ich nehme nur etwas heraus, okay?«, sagte er langsam und leise und vermied dabei sorgsam schnelle Bewegungen.
    Die Kreatur blieb vollkommen reglos stehen, während ihn die gelben Augen aufmerksam beobachteten. Franklyn öffnete seinen Rucksack, dem sofort ein starker Fischgeruch entströmte. Die lose Haut rings um die Nasenöffnungen der Kreatur flatterte sacht.
    Er wittert das Essen. Franklyn zog eines der Päckchen heraus und packte es aus. »Hier … ein Geschenk … für dich.« Er hielt der Kreatur das Stück gegrillten Fisch entgegen.
    In einiger Entfernung konnte er die Stimmen von Whitmore und den anderen hören. Anscheinend waren sie nur etwa 100 Meter von ihm entfernt. Er war hin und her gerissen zwischen der Hoffnung, dass sie herkämen und das Ding verscheuchten, und der, dass sie genau das nicht täten. Er hätte sie rufen können. Aber was würde das auslösen? Einen Angriff? Oder das Wesen würde verschwinden und niemals zurückkehren.
    Ihm wurde bewusst, dass dies tragisch wäre. Denn dieses … Ding, diese Art würde ebenso verschwinden wie jede andere Dinosaurierspezies. Aus geologischer Sicht blieb den Dinos nicht mehr viel Zeit. Tausend Jahre? Zehntausend Jahre? Aber es konnte schon morgen so weit sein: Ein Massenaussterben, ausgelöst durch einen Asteroiden oder einen Supervulkan, würde dieser Welt den Sauerstoff und das Licht nehmen, und alle Landtiere, die größer als ein Hund waren, töten. Und diese intelligente Spezies, die dem Menschen in vielerlei Hinsicht nahestand, in manchen Aspekten sogar näher als seine Verwandten, die Menschenaffen, würde zusammen mit all den vielen dummen Dinos von der Oberfläche des Planeten weggewischt werden. Sie würde verschwinden, ohne Spuren zu hinterlassen, nicht einmal Fossilien oder fossile Abdrücke. Sie würde keine wissenschaftlichen Namen erhalten, nicht in einem Museum gezeigt und nicht von Paläontologen erforscht werden. Und das war das Grausamste daran. Denn hier gab es eine Art von Lebewesen, die, wenn sie noch ein paar Millionen Jahre Zeit für eine Entwicklung gehabt hätte …
    Dann wären sie die Menschen geworden!
    Die dominanten, weil intelligentesten Lebewesen. Eine Reptilienvariante von Homo sapiens .
    Â»Mein Gott! Du bist unglaublich!«, hauchte er.
    Die Kreatur war jetzt nur noch einige wenige Meter von ihm entfernt. Den Blick der gelben Augen auf das Stück Fisch gerichtet, kauerte sie dicht am Boden, sodass Franklyn das Rückgrat und die Rippen erkennen konnte. Sie sahen so menschlich aus, und zeichneten sich deutlich ab, wie bei einem magersüchtigen Mannequin, oder einem sehr schlanken Turner.
    Â»â€¦ fankk…liehhhhn …«, gurrte es.
    Franklyn fiel ein, dass ganz unten im Rucksack noch die Einwegkamera sein musste, die noch nicht ganz vollgeknipst war. Fantastisch! Er würde damit ein Foto machen können. Wenigstens ein Foto. Diese Spezies verdiente es nicht, vergessen zu werden. Wenn es ihm gelang, ein Bild zu schießen, würde es wenigstens ein Beweisstück dafür geben, dass sie existiert hatte. Er legte das Stück Fisch behutsam vor sich auf den Boden und steckte dann die Hand in den Rucksack, um die Einwegkamera herauszuangeln.
    Die Kreatur wagte einen weiteren Schritt und streckte dann den langen Hals und den seltsam geformten Kopf, um an dem Fischstück zu schnuppern. Ein schlanker Arm bewegte sich nach vorne und eine mit gefährlich aussehenden, langen Krallen bewehrte Hand berührte es, drehte es um … und schob es dann lässig zur Seite.
    Der Kopf neigte sich. Die Haut an den Nüstern flatterte. Da merkte Franklyn, dass die Kreatur keinerlei Interesse an dem schon etwas bedenklich riechenden Fisch hatte. Sie sog seinen Geruch ein und las ihn, wie ein Medizinmann die Position ausgeworfener Knochenstücke liest oder eine Wahrsagerin aus den Linien einer Hand.
    Â»Ich … ich will dir nichts tun. Ich will nur …«, stotterte Franklyn nervös.
    Die Kiefer des Wesens klappten auseinander und die Zunge bewegte sich. »Niehhh tuuuhhnn …«, ahmte es ihn nach.
    Â»Ja, Freund … F…freund«, sagte Franklyn und klopfte sich auf die Brust. Die Kreatur war jetzt so nahe bei ihm, dass er mit ausgestrecktem Arm ihre

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