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TimeRiders

TimeRiders

Titel: TimeRiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Scarrow
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stark. Er sagte, eure fossile Nachricht sei an dem Tag gefunden worden. Ich gehe davon aus, dass er nicht lügt. Als Zielort habe ich den Glen Rose National Park bestimmt. Ich bin mir sicher, dass er einen Fluss namens Paluxy River erwähnte … Also habe ich das eingegeben. Und du suchst nach den beiden Jungen, die das Fossil gefunden haben.«
    Â»Jungen? Wie alt?«
    Â»Ich habe keine Ahnung … Du weißt schon, Jungen eben.« Sie zuckte mit den Schultern. »Im Jungen alter, nehme ich an.«
    Liam sah verstohlen über die Schulter zu den anderen hinüber. »Und wie sehen sie aus?«
    Â»Verdammt, woher zum Teufel soll ich das wissen?«, murmelte sie irritiert. Im nächsten Augenblick schon ärgerte sie sich über sich selbst. Sie sah Liam an, Liam mit seinem blutunterlaufenen Auge und der weißen Haarsträhne, und kam sich wie eine alberne Zicke vor. »Entschuldige«, sagte sie und seufzte. »Ich nehme mal an, dass sie sehr aufgeregt und stolz aussehen. Okay?«
    Sie wandte sich dem Computermikrofon zu. »Bob, ist alles bereit für ein Portal?«
    Positiv. Die Ladung reicht für diese Dislokation aus.
    Â»Okay.« Maddy nickte. Sie sah wieder zu Liam. Sein Gesicht war blass, aber nicht so blass wie das der beiden Schüler. Er hatte kein Nasenbluten, ihm war offenbar nicht schlecht, er wies auch keine auffälligen blauen Flecken oder Anzeichen innerer Blutungen auf. »Bist du sicher, dass du dahin gehen kannst, Liam?«
    Er nickte. »Es geht mir gut, ja, das tut es. Ich bin müde, ich könnte mich hinlegen und ein ganzes Jahr lang schlafen. Aber sonst bin ich okay.«
    Warum gehst du nicht an seiner Stelle, Maddy? Schau ihn dir doch an … Du kannst mit bloßem Auge sehen, was ihm das letzte Portal angetan hat. Und jetzt schickst du ihn wieder los! Sie brachte die innere Stimme ihrer Schuldgefühle rasch zum Schweigen. Sie musste hierbleiben und Liams und Becks Rückkehrfenster koordinieren – eine komplizierte Angelegenheit. Es drängte sie, ihm zu erzählen, was sie wusste, was Foster ihr erzählt hatte. Sie wollte es ihm so gerne sagen, damit er wenigstens selbst entscheiden konnte, ob es ihm die Sache wert war, sich allmählich selbst umzubringen. Bei jeder Zeitreise ein bisschen mehr.
    Â»Sollen wir?«, fragte er.
    Sie drückte ihm eine Digitaluhr in die Hand. »Sechs Stunden«, flüsterte sie. Dann sah sie auf den Kreidekreis und das in dessen Mitte entstandene Loch im Betonboden. Liam verstand. Er hatte im Jahr 1941 sechs Stunden Zeit. Nach Ablauf dieser Frist würde sie das Fenster öffnen. Beiläufig schlenderte er auf den Kreidekreis zu, während Maddy stumm den Countdown aktivierte. Die Maschine begann zu summen – das war nicht zu verhindern gewesen – und das Licht der Neonröhre flackerte, und wurde schwächer.
    Maddy hoffte, dass Cartwright so sehr von Sals Erklärungen und dem bevorstehenden Eintreffen der Zeitwelle fasziniert war, dass er nicht merkte, dass irgendetwas geschah.
    Doch der abgebrühte Agent wirbelte herum und sah sich im Eisenbahnbogen um. »Was ist da los?«
    Genau in dem Augenblick, in dem sich die Kugel aus schimmernder Luft gebildet hatte, trat Liam rasch in den Kreidekreis.
    Â»Was geschieht hier? Moment mal, was …?« Seine Augen weiteten sich. »Wo zum HENKER GEHT ER HIN?«
    Maddy ignorierte ihn einfach. Cartwright griff in die Innentasche seines Jacketts.
    Â»Nein, nicht schießen!«, schrie Maddy, der sofort klar wurde, was er vorhatte. »Bitte!«
    Cartwright zog die Pistole heraus, streckte den Arm und zielte. »STOPPT DAS! SOFORT!«
    Â»Das geht nicht … Bitte, ich kann das nicht stoppen. Schießen Sie ni…!«
    Er feuerte genau in dem Augenblick auf Liam, in dem die Luftkugel erbebte und mit einem puff! in sich zusammenfiel.
    1941 Somervell County, Texas
    Als Liam auf einem von Kies bedeckten Ufer landete, pfiff etwas an seinem Ohr vorbei und zum Himmel hinauf.
    Â»Jessas!«, rief er aus, und duckte sich instinktiv. Dann sah er sich um und fragte sich, was das gewesen sein könnte. Doch er entdeckte nichts Verdächtiges, nur einen schmalen Fluss, der ruhig in seinem Flussbett aus sandfarbenem Gestein dahinfloss. Verkümmerte Eiben und trockene Büschel sonnengebleichter Gräser waren die einzige Vegetation. Ihr leises Knistern im Wind und das ebenfalls leise Gurgeln des Wassers waren die

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