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TimeRiders

TimeRiders

Titel: TimeRiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Scarrow
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Vielleicht wollten ihr diese Augen etwas mitteilen. Vielleicht baten sie um Gnade.
    Sie stand wieder auf und ersetzte das leere Magazin des Sturmgewehrs durch ein neues. Das Computergehirn wollte keine Zeit mit derartig irrationalen Empfindungen verschwenden und drängte sie, mit ihrer Arbeit fortzufahren.
    Mission abschließen
    1.Alphamännchen der Spezies terminieren
    2.Übrige hominide Echsen terminieren (fakultativ)
    3.Sämtliche Spuren menschlicher Besiedelung entfernen
    Â»Es tut mir … leid«, sagte sie. Überrascht hielt sie inne. Ihre Stimme. Gerade war etwas mit ihrer Stimme gewesen. Sie hatte ein winziges bisschen gezittert . Dadurch hatte sie auf sehr überzeugende Weise menschlich geklungen, wirklich beinahe genauso wie die Schüler, mit denen Liam und sie die letzten 14 Tage im Urwald verbracht hatten. Diese vier Worte. So menschlich. Einen Augenblick lang war sie fast versucht, sie noch einmal auszusprechen. Stattdessen hob sie das Gewehr rasch an die Schulter. Ihr einbandagierter Finger legte sich auf den Abzug, das erst vor Kurzem nachgewachsene Muskelgewebe spannte sich, und sie schoss. Schoss wieder, und wieder, und wieder.
    Als die letzten Kreaturen leblos über dem Kadaver von Gebrochene Kralle zusammenbrachen, war das Magazin leer, und der Lauf des Sturmgewehrs glühend heiß.
    Nun herrschte vollkommene Stille. Die lauten Schüsse hatten alle Nachttiere zum Schweigen gebracht. Einige Sekunden lang lauschte Becks dem leisen Rauschen des Windes, dem Tosen des Flusses.
    Â»Es tut mir … leid«, sagte sie und merkte, dass ihre Stimme so ton- und gefühllos klang wie sonst.
    Sie drehte sich auf dem Absatz um und ging zu ihrem früheren Lager.
    Â 
    2001 New York
    Â»Wo haben Sie ihn hingeschickt?«, bellte Cartwright. Die Mündung seiner Pistole zeigte jetzt auf Maddy.
    Â»Ich … ich habe ihn gerade zurückgeschickt. E… er soll Becks helfen, die Echsen …«
    Â»Sie lügen!«, schnauzte er sie an.
    Â»Ehrlich, ich …«
    Er schoss so, dass die Kugel an ihrem Kopf vorbeiflog. Hinter ihr explodierte einer der Computermonitore und es regnete Plastik- und Glassplitter.
    Â»Ich würde dir wirklich nicht raten zu lügen, junge Dame. Ich kann dir sofort eine Kugel in den Bauch jagen … Und du kannst mir glauben, wenn ich sage, dass das eine der qualvollsten Todesarten ist. Langsam, und sehr, sehr schmerzhaft.« Er ging ein paar Schritte auf sie zu. »Also, versuchen wir es noch mal: Wo hast du ihn hingeschickt?«
    Den Blick starr auf die Pistole gerichtet, stammelte Maddy: »Ich … Ich habe nur … Ich …«
    Â»Maddy!«, japste Sal. »Da kommt etwas!«
    Â»Was?«, schrie Cartwright über seine Schulter, ohne sich umzudrehen oder Maddy auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
    Â»Ein Beben. Haben Sie es nicht gespürt?«
    Â»Nein«, erwiderte er, den Blick immer noch auf Maddy geheftet. »Ich habe nichts gespürt.«
    Â»Ich spüre etwas«, sagte Edward.
    Â»Oh mein Gott … der Wald hat sich verändert. Etwas ist anders geworden. Ich weiß nicht, was, aber … etwas …«
    Sal nickte. »Die Siedlung ist verschwunden. Das ist aber nur die erste Welle. Die große Veränderung kommt erst noch.«
    Cartwright fluchte. Er wünschte sich verzweifelt, es mitansehen zu können. »Du!«, fuhr er Maddy an. »Geh da rüber, zum Eingang! SOFORT!«, befahl er und wedelte mit der Waffe in die angegebene Richtung.
    Maddy nickte ergeben und beeilte sich, den Eingang und die anderen zu erreichen.
    Cartwright folgte ihr. Er hielt ein paar Meter Abstand zu den anderen, die Waffe weiterhin auf Maddy gerichtet. »Was kommt als Nächstes?«
    Â»Die große Welle«, antwortete Sal. »Einem wird schwindelig, wenn sie …« Sie sah ihn mit runden Augen an. »Spüren Sie es jetzt ?«
    Seine Augen weiteten sich vor Überraschung. »Mein Gott, ja! Wie ein Erdbeben!«
    Plötzlich wurde die orangefarbene Scheibe der untergehenden Sonne von etwas verdeckt, das wie ein herannahendes Unwetter aussah – eine Gewitterfront, die mit unnatürlicher Geschwindigkeit vom Atlantik her heranbrauste.
    Â»Was ist das?«, rief er erschrocken.
    Â»Die Welle?«, flüsterte Edward.
    Maddy nickte. »Eine andere Wirklichkeit.«
    Sie rollte über die Insel auf der anderen Seite des Flusses hinweg: eine dicke Wand aus

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