Tina Turner - Die Biografie
zuzugeben, dass sie sich hat Fett absaugen lassen und beim Schönheitschirurgen war, kann sie darüber nur lachen: „Die denken gar nicht daran, dass ich ja die ganzen Jahre über schon singe und tanze – das ist Sport“, erklärt sie. „Das muss ja irgendwelche Auswirkungen haben. Ich habe Muskeln – dadurch, dass ich alles im Griff habe.“ (5)
Auf den ersten Blick erkennt man, dass Tina Turner viel Klasse und Raffinement besitzt. Sie wusste, wie sie sich ihr eigenes Leben vorstellte, und hat sich dann daran gemacht, ihre Träume zu verwirklichen. Und sie hörte nicht eher damit auf, bis ihr das gelungen war: „Ich habe mir Damen, die eine gewisse Klasse besitzen, als Vorbild genommen. Ich übernehme so viel von ihnen, wie ich nur kann, aber es muss dabei noch irgendwie natürlich sein, es soll ja nicht aufgesetzt wirken. Sicherlich werde ich nicht in Chanel- oder Gucci-Anzügen herumlaufen, das wäre ein bisschen übertrieben. Das entspräche mir nicht. Aber ich achte auf meine Manieren und darauf, dass ich nicht zum falschen Zeitpunkt zu schick angezogen bin – es kommt darauf an, wie ich mich gebe –, das ist wichtig für mich, um mich als Dame zu fühlen. Niemand würde Tina Turner für eine Lady halten. Ich bin aber eine.“ (5)
Wenn man schon über Themen wie „Klasse“ und „Eleganz“ spricht, so sollte es nicht unerwähnt bleiben, dass die Renovierung ihres Hauses in den Hügeln von Nizza nun abgeschlossen war. Für sie war dies der Ort, an den sie sich vor der hektischen Welt des Showgeschäfts zurückziehen konnte. Es war zu einem sehr luxuriösen Rückzugsort geworden. Das erste Mal lernte Tina das wunderschöne Südfrankreich durch ihren Manager Roger Davies kennen. Sie verliebte sich in die Region und ihre lebendige, aber ruhige Atmosphäre. Eine Zeitlang mietete sie sich ein „kleines rosa Häuschen“ in der Nähe des Berggipfels, auf dem sie heute lebt.
Von dort aus kann man die ganze Stadt Nizza überblicken. Der westliche Teil der halbmondförmigen Bucht heißt Cap Ferrat und ist der exklusivste Teil der Stadt. „Das Cap ist wie Beverly Hills und davor bin ich ja geflohen“, erklärt Tina. „Als wir hörten, dass dieses Haus zum Verkauf stand, da sagte man uns: ‚Hier leben Engel‘, und wir lachten darüber. Aber es ist tatsächlich ein sehr spiritueller Ort – das Grundstück liegt zwischen zwei Bergen und ist von Wäldern umgeben, in denen es viel wilde Natur gibt – und darauf kommt es mir an. Ich bin auf dem Lande aufgewachsen, stamme aus einer Familie, in der die Bibel gelesen wurde, und wuchs mit Kirchenmusik auf. Durch die indianische Seite meiner Mutter erhielt ich noch ein anderes religiöses Erbe. Hier oben wehen der Wind und die Wolken durchs Haus und am Himmel entstehen faszinierende Bilder. Die kann ich mir stundenlang ansehen.“ (41)
Tina zufolge muss die Inneneinrichtung ihres Hauses mit ihrem wundervollen neuen Leben harmonieren: „Bei einer tollen Einrichtung muss alles irgendwie zusammenpassen. Wenn ich etwas sehe, das mir sehr gut gefällt – z.B. eine Möbelgarnitur oder ein Kunstwerk –, messe ich das nie aus und zögere auch nie, ich kaufe es einfach. Irgendwann finde ich dann auch den geeigneten Platz dafür. Ich habe einen ziemlich ausgeprägten Geschmack – und große Lagerräume. Bei mir ist es schon immer so gewesen, dass ich meine Umgebung umgestalten wollte und auch musste, denn das Einrichten war meine erste Reaktion auf Verlust und Umwälzungen: sich beruhigen und sammeln und sich eine eigene private Welt schaffen. Ich war noch ein kleines Mädchen, als meine Eltern sich trennten und ich dann zu Verwandten zog und ein Hinterzimmer in ihrem Haus für mich beanspruchte. Von zu Hause brachte ich eine Tagesdecke und ein paar kleine Kostbarkeiten mit. Obwohl es im Winter dort unheimlich kalt und im Sommer glühend heiß war und das Zimmer auch nicht größer war als ein Wandschrank – so verwandelte ich es doch in mein eigenes Reich. Und das habe ich auf Tourneen bisher immer so gemacht: die Möbel im Hotel umgestellt, die hässlichen Bilder zugehängt. Aber in einem so riesigen Haus alles perfekt einzurichten, dauerte mir zu lange. Irgendwann sah ich, dass ich dafür professionelle Hilfe brauchte – und zwar die richtige.“ (41)
Auf Umwegen gelangte sie zu den Innenarchitekten, die sie für diese Aufgabe engagierte. Sie machte in Aspen, Colorado, Urlaub und war bei Jim und Betsy Fifield zu Gast. Tina gefiel das Herrenhaus in barockem
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