Tina Turner - Die Biografie
hat aber zugleich auch viele Rock & Roll-Elemente. Tina ließ einen Teich nachbauen, der auf einem Gemälde abgebildet ist, das in ihrem Schlafzimmer hängt. Auf dem Bild sind die Ruinen eines römischen Tempels zu sehen. In einem weiteren Raum, dem Videozimmer, hängen die Wände voll mit ihren Goldenen Schallplatten und den Platinschallplatten. Auch all ihre Grammys und MTV Awards sind hier ausgestellt. In dem Raum gibt es ein Karaoke-Gerät, so dass auf Partys die Gäste der Diva ein Ständchen bringen können. Außerdem hat sie dort einen riesigen Fernseher untergebracht, der sich um 360 Grad drehen lässt, so dass man ihn von der Küche, dem Wohnzimmer oder auch der Terrasse aus sehen kann.
In der Garage ihres Hauses in Nizza steht ein marineblauer Mercedes-Sportwagen aus den 1960ern. Er ist komplett neu ausgestattet, hat weiche beige Sitzbezüge und ist ein Geschenk von Erwin zu ihrem 10. Jahrestag.
Tina erzählt: „Wir waren bei einem Freund eingeladen, und als wir herauskamen, stand er plötzlich vor der Tür. Ich schaute ihn mir an und dachte: ‚Na, das ist ja ein schickes Teil.‘ Und da sagte Erwin nur: ‚Übrigens, der gehört dir!‘“ (39)
Von ihrem Haus in Nizza ist Tina, wie sie selbst sagt, begeistert: „Wenn ich mich umschaue, muss ich einfach alles mögen, was ich sehe – und wo es steht.“ (39)
Der Innenarchitekt Huniford erzählt: „Tina hat riesigen Spaß am Einrichten. Sie hat ein unglaublich gutes Auge für Details. Am Ende (des Designprojekts), scherzten wir mit ihr herum, dass sie ja für uns arbeiten könnte, falls sie jemals in Rente ginge.“ (39)
Doch nicht nur ihr eigenes Haus machte sie glücklich, sondern auch ihr Leben mit Erwin. „Als ich kein Geld hatte und zum ersten Mal erfuhr, was es hieß, frei zu sein, beging ich, was Männer anging, ein paar Fehler“, gibt sie zu. „Mir machten diese Fehler eigentlich nichts aus, weil ich ja auf der Suche war und ein wenig herumspielte, aber die schlimmen Typen, mit denen war es schrecklich. Und von denen liefen mir gleich mehrere über den Weg! Aber mit denen hatte ich auch nie vor, etwas Festes einzugehen. Vor so etwas bewahrt mich dann doch mein gesunder Menschenverstand. Und der ist bei mir wirklich gut ausgebildet!“ (39)
Dann trat Erwin in ihr Leben. „Endlich lernte ich einen Mann kennen, der sich wirklich für mich interessierte“, so Tina. „Ich hatte ernsthaft Probleme damit, ihn überhaupt zu einer richtigen Beziehung zu bewegen, weil er nicht im Rampenlicht stehen will … Mir gefällt es, wie Erwin damit umgeht. Wir ziehen uns irgendwohin zurück. Er gibt mir Halt. Erwin ist nicht wegen des Geldes bei mir. Er fängt jetzt langsam an, diesen Lebensstil zu akzeptieren, aber lange Zeit hatte er überhaupt kein Interesse daran.“ (39)
Selbst wenn Tina auf Welttournee ist, schaffen sie es noch, Zeit miteinander zu verbringen. „Wenn ich arbeite, kommt er zu mir, weil ich nicht zu ihm kann. Aber meine Beziehung mit Erwin hat nichts mit meiner Arbeit zu tun, zumindest nicht, wenn es um die Frage geht, wo ich hin will und was ich tue“, erklärt sie. (16)
Da Erwin auch im Musikgeschäft arbeitet – würde sie es denn je in Betracht ziehen, ihn zu ihrem Manager zu machen? „Oh, nein, nein, nein!“, erwidert sie entschieden. „Das stand von Anfang an fest. Ich wollte keinen Freund oder Ehemann mehr als Manager. Nein, das würde ich nie mehr machen. Das wäre schlecht und sicherlich ein sehr schwerer Fehler.“ (16)
In Interviews wird Tina ständig gefragt, ob sie darüber nachdenke aufzuhören. 1997 sagte sie dazu: „Ich denke oft darüber nach. Einmal habe ich es sogar versucht – also nicht direkt aufzuhören, aber ich wollte mehr Filme machen und weniger reisen. Weiterhin Aufnahmen machen, nur sehr wenig mit dem Auto reisen und dann eben die Schauspielerei stärker in Angriff nehmen. Ich werde nie aufhören, Musik zu machen. Der Wunsch zu schauspielern besteht aber immer noch – wenn etwas kommt, für das ich mich eigne.“(16)
Der Energieschub, den sie bei ihren Bühnenauftritten spürt, macht sie immer noch sehr süchtig nach dem Rampenlicht. „Ja, das passiert mir immer in dem Moment, wenn ich auf die Bühne trete“, erklärt sie. „Es fühlt sich so toll an, wenn die Leute mich mit Liebe und Bewunderung anschauen. Und daraus entwickelt sich dann so ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Es geht wirklich um dieses Bedürfnis der Leute. Und bei der letzten Tour machte ich gegenüber dem Publikum sogar
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