Tina Turner - Die Biografie
Stil, in dem ihre Freunde lebten, auf Anhieb. Deshalb erkundigte sie sich bei ihren Gastgebern, wer ihr Haus eingerichtet habe. Die Fifields machten Tina mit ihren Innenarchitekten bekannt: Stephen Stills und James Huniford.
Die Gelegenheit, mit Tina Turner zusammenzuarbeiten, ließen sich die beiden nicht entgehen. „Da ich ihre Musik immer geliebt habe, war ich sofort von ihr begeistert“, so Huniford. (41)
Die drei verstanden sich prächtig und einigten sich darauf, einige interessante Kombinationen von Designeinflüssen auszuprobieren. Tinas Schilderungen zufolge lief das so ab: „Ich lasse sie Sachen ausprobieren. Sie drängen mich nie zu etwas. Ich sage ihnen: ‚Ja, okay, das machen wir so, (oder) nein, danke – das hatte ich schon.‘ Wir lassen uns bei der Arbeit von unseren Gefühlen leiten. Das ist, wie wenn man eine CD zusammenstellt.“ (41)
Stills erinnert sich ebenfalls an die Zusammenarbeit mit Tina Turner: „Etwas zu gestalten, erfordert kulturelles Verständnis, Intuition, eine gewisse Kunstfertigkeit und die Fähigkeit, durch Dinge hindurchzuschauen, die sich meiner Ansicht nach am besten mit der Kunst des literarischen Übersetzens vergleichen lässt. Die eigene Sensibilität fungiert dabei als Prisma. Bei unserer Arbeit mit Tina stellte sich heraus, dass sie die geborene Innenarchitektin war. Es ging eigentlich vor allem darum, dass wir ihr dabei halfen, ihre eigene Ausdrucksweise zu finden, ihren eigenen Stil zu erkennen – und nicht darum, ihr unseren aufzuzwingen. Wir zogen gemeinsam durch die Museen, gingen auf dem Quai Voltaire in Paris einkaufen und tauschten Bücher und Ideen aus. Tina akzeptierte Dinge oder lehnte sie ab, je nachdem, ob sie ihr zusagten. Und wir halfen ihr dabei, ihre Sammlungen zusammenzustellen. Aber bei der Planung dieses Hauses war sie der führende Kopf. Sie hat sich das alles allein ausgedacht.“ (41)
Tina verliebte sich in eine extrem teure Schlafzimmergarnitur, die einst König Louis Philippe gehört hatte, inklusive Sessel und Kanapees – insgesamt waren es 22 wundervolle, mit Gold überzogene Möbelstücke. Ein einziges Stück fehlte jedoch in diesem Ensemble: das Bett des Königs. Momentan ist es im Besitz des Louvres in Paris. Dort ist es auch ausgestellt. Tina sagte: „Dass die Möbel aus einem Palast stammten, schreckte mich nicht. Sie sind wunderschön, bequem und nach ihnen richtet sich der Stil für das gesamte Haus.“ (41) In einem früheren Leben mag Tina vielleicht einmal Königin gewesen sein, aber von nun an lebte sie auch in ihrem jetzigen Leben wie eine …
Das Herzstück ist natürlich genau diese Schlafzimmergarnitur von Louis Philippe, die etwa aus dem Jahr 1830 stammt. Der Designer Stills erzählt: „Ich dachte, das sei zu vornehm und zu teuer. Aber Tina zeigte einfach nur darauf und sagte: ‚Tut mir leid, Jungs, aber das hier ist es!‘ Sie meinte: ‚Ist mir völlig egal, was es ist oder von wem, ich nehme es einfach!‘“ (39)
Über das prunkvolle Schlossmobiliar, das sie nun ihr eigen nennt, sagt sie: „Ich habe vor, es dem Louvre zu vermachen, wenn ich diese Welt einmal verlasse. Dann kommt es wieder zu seinem Bett zurück.“ (12)
In ihrem Haus auf dem Hügel oberhalb des Hafens von Nizza ist sie sehr glücklich und zufrieden. Das Anwesen verlasse sie nur selten, „außer vielleicht, um mal den Hügel hinunter zu einem der örtlichen Restaurants zu laufen.“ (41)
Vom Hauptschlafzimmer aus gelangt man auf eine Terrasse, die in alt-ägyptischem Stil mit herunterhängenden Seidenkordeln und einem bronzefarbenen Bett ausgestattet ist. „Dies ist mein Rückzugsort“, behauptet Tina, „mein liebster Platz im Haus. Ich nenne ihn ‚Kleopatras Prunkschiff‘.“ (41)
Ihren Erzählungen zufolge hört sie nicht viel Rockmusik, wenn sie mit Erwin zu Hause ist. „Ich liebe die Ruhe. Wenn ich Musik haben möchte, dann mache ich sie selbst – aber wer braucht schon Musik, wenn er in der glücklichen Lage ist, das hier zu hören?“, fragt sie und meint die natürliche Geräuschkulisse an ihrem Wohnsitz. (39)
Das Haus in Nizza wirkte so erhaben, dass sich Tina ein wenig überfordert fühlte, es richtig einzurichten: „Oft ist es so, dass das, was Innenarchitekten so machen, auf den ersten Blick schön aussieht, wenn man hereinkommt – aber meistens fehlt die persönliche Note. Ich möchte nicht, dass es zu sehr nach Hochglanz aussieht.“ (39)
Von seinem Design und seinem Dekor her ist das Haus sehr klassisch gehalten,
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