Tina Turner - Die Biografie
für alle anderen ziemlich hoch.“ (40) Und da hatte er wohl Recht.
Im selben Jahr trat Tina in der quotenstarken Fernsehserie Ally McBeal auf. Zudem wurde eines der letzten Konzerte ihrer Twenty Four Seven -Tour für ein TV-Special für CBS am 4. Dezember gefilmt. Zwischen ihren Fernsehauftritten und ihrer riesigen Konzerttour durch Amerika bekam sie für das Album Twenty Four Seven von der RIAA eine Goldene Schallplatte.
Wo auch immer sie im Jahr 2000 auftrat, konnte sie mit ausverkauften Veranstaltungsorten und jubelnden Fans rechnen, die es kaum erwarten konnten, die letzte offizielle Tina Turner-Tournee mitzuerleben. Aber wie um alles in der Welt schaffte sie es bloß, Abend für Abend zweieinhalbstündige Konzerte zu geben? Tinas Antwort darauf war: „Ich bin immer so ein Wildfang gewesen. Ich mache immer irgendetwas. So nehme ich auch gar nicht erst zu. Ich habe nie ein wirkliches Sporttraining absolviert. Ich fing mit dem Laufen an, als mein Leben im Umbruch war. Man sagte mir, das müsse ich machen. Aber wenn ich nicht joggen gegangen bin, hat mich das auch nicht weiter gestört. Ich bin ein Mädchen vom Lande und habe auch ein richtiges Landleben genossen. Das hat mich für das Leben stark gemacht, glaube ich.“ (7)
Wie sie zugab, fing sie nun allmählich an, die alljährlichen Tourneen als Belastung zu empfinden. „Wenn ich reise, bin ich total schlecht drauf“, verriet sie. „Ich redete mit einem Astrologen darüber, weil mir das wirklich zu schaffen machte. Und er sagte mir, dass ich astrologisch gesehen ein häuslicher Mensch sei. Ich versuche, mich in Hotels häuslich einzurichten. Ich gehe dann sofort ins Zimmer und es gibt mir Sicherheit, wenn ich den Raum meinen Vorstellungen nach verändere. An manchen Orten ist das nicht möglich. Da kann man dann nichts anderes machen, als dort herumzusitzen. Wenn ich unterwegs bin, fehlt mir mein Zuhause sehr.“ (7)
So sehr sie es auch liebte, aufzutreten, so begann sie nun doch, sich auf eine Ruhepause mit offenem Ende zu freuen. „Wenn ich erst einmal auf der Bühne stehe, genieße ich das. Aber 200 Tage lang jeden Abend zu denken, dass man auf die Bühne muss und dort Party feiert … nun ja, da ich kein Party-Mensch bin, sehe ich das für mich als eine Party ohne Trinken an. Ich feiere mit den Leuten. Es ist nicht so, dass ich das unbedingt haben muss. Wenn ich da bin, ist das okay, dann habe ich eine Mission zu erfüllen: Ich muss dafür sorgen, dass die Leute Spaß haben, denn darum geht es ja und nicht darum, irgendeine Art von Botschaft zu vermitteln. Es geht ums Amüsement und ein bisschen ums Tanzen und all das, wofür sich die Leute begeistern. Und das ist es im Grunde auch schon. Aber wenn ich nicht auf der Bühne stehe, dann fehlt mir das nicht. Überhaupt nicht. Das ist halt Arbeit und die Leute denken immer, das sei ein pures Vergnügen. Bis zu einem bestimmten Grad ist es das natürlich auch. Aber ich weiß auch noch, dass es mir irgendwann einmal mehr Spaß gemacht hat, diese Kleider anzuziehen, mich zu schminken und so weiter. Doch wenn man das fast 40 Jahre lang gemacht hat, hört es irgendwann auf, so wahnsinnig viel Spaß zu machen, und verliert auch ein wenig von seiner Faszination. Es ist eben Arbeit, die erledigt werden muss. Und diese Arbeit muss man gut machen. Darin besteht die Aufgabe“, behauptete sie. (7)
Beim letzten Teil der Abschlusstournee wurden die Konzerte – und das CBS-Fernsehspecial – von der bekannten amerikanischen Kaufhauskette Target gesponsert. Teil des Deals war, dass Tina eine Reihe von Fernsehwerbespots für Target drehen sollte. Darin sang und tanzte sie zu einem neuen und exklusiven Song. Es handelte sich dabei um ihre Version des von Prince komponierten Songs „Baby, I’m A Star“. Er eignete sich hervorragend dafür, dass sie ihn coverte, und das Ergebnis war eine aufregende Version des Stückes. Target brachte dann im Jahr 2000 eine CD in limitierter Auflage heraus, die nur in den Filialen der Kaufhauskette angeboten wurde. Darauf waren Live- und Studioversionen von sechs ihrer Hits zu hören, plus „Baby, I’m A Star“. Die CD hieß All That Glitters und war die einzige, auf der ihre Version von „Baby, I’m A Star“ zu hören war.
Am 6. Dezember 2000 gab Tina das letzte Konzert ihrer Abschiedstournee vor ausverkauftem Haus im Arrowhead Pond Auditorium im etwa 50 km vom Stadtzentrum von Los Angeles gelegenen Anaheim, Kalifornien. 18.000 Zuschauer waren gekommen, um bei diesem
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