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Tina Turner - Die Biografie

Tina Turner - Die Biografie

Titel: Tina Turner - Die Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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Schweiz und nach New York und zeigte ihr die Welt. Doch sie glaubte immer noch nicht, dass ich das alles allein geschafft hatte. Als wir zu meinem Haus in Südfrankreich reisten, dachte sie, mein Freund hätte es eingerichtet. Obwohl der zu ihr sagte: ‚Tina ist hier die Innenarchitektin‘, antwortete Mama: ‚Ich glaube nicht, dass sie das gemacht hat.‘ Doch irgendwann bewies ich es ihr. In meinem Haus in der Schweiz lag alles herum – wir waren gerade beim Bauen – und in gerade einmal 30 Minuten hatte ich alles an seinen Platz geräumt. Sie kam die Treppe herauf und fragte: ‚Hast DU das alles gemacht?‘ Ich antwortete: ‚Ja, Mama, das habe ich dir doch gesagt! Ich kann das.‘ Daraufhin war sie dann still. Auf diese ihr eigene Art wurde ihr schlagartig und in ihrem damals hohen Alter bewusst, wer ich eigentlich war.“ (3)
    Tina zufolge war Zelma kein einfacher Mensch: „Sie machte es allen schwer. Während ihrer Krankheit hatten wir 20 verschiedene Krankenschwestern. Egal, wie sehr ich mich bemühte, ihr eine Freude zu machen – sie konnte ihren Frieden nicht finden. Diese ganzen acht Monate hindurch litt sie. Was auch immer ihr Karma gewesen sein mag, es griff ein und quetschte das Leben förmlich aus ihr heraus.“ (3)
    Mit 81 starb Zelma in den USA. Wo sich Tina zu diesem Zeitpunkt aufhielt? „In Europa, auf Werbetour für das neue Album ( Twenty Four Seven ). Aber ich rief täglich an. Eines Nachmittags, ich war kurz davor, ein Bad zu nehmen, kam Rhonda herein und sagte: ‚Tina, Mama ist gestorben.‘ Und ich schrie laut auf.“ (3)
    Tina beschloss, nicht zu der Beerdigung ihrer Mutter zu gehen. Sie spürte, dass es in einem wahren Medienzirkus enden würde, und aus diesem Grund blieb sie ihr fern. Ike aber ging zu Zelmas Beerdigung: „Er und Mama waren in Kontakt geblieben“, so Tina. „Er ging hin und war sehr aufgebracht darüber, dass ich nicht da war. Deshalb ging er damit an die Presse. ‚Tina Turner geht nicht zu Beerdigung ihrer Mutter!‘ Diese Schlagzeile war in ganz Europa in den Zeitungen zu lesen. Ich wollte aber, dass meine Mutter den Moment ganz für sich allein hatte. Alle riefen an und fragten: ‚Wird Tina da sein?‘ Wir antworteten: ‚Kommen Sie nicht, wenn Sie nur darauf aus sind, Tina zu sehen.‘ Ich war nicht gerade in der richtigen Verfassung, um mich anstarren zu lassen. Das brauchte ich nicht und meine Mutter brauchte das auch nicht, dass ich mir das antat. So dachte ich mir: ‚Der Tag soll ihr gehören.‘“ (3)
    Sie ließ ihre Mutter die Hauptperson ihrer eigenen Beerdigung sein. Tina kam dann zur Einäscherung. Die Vorahnungen, die sie hinsichtlich der Presse gehabt hatte, erwiesen sich als zutreffend. Sie erinnert sich: „Jemand machte Fotos von mir, die in den europäischen Zeitungen veröffentlicht wurden, in denen stand: ‚Tina ist doch hier.‘ Die Leute sahen, dass Ike meine tote Mutter dazu missbrauchte, in die Presse zu kommen. Dies war der Moment, in dem ich dann wirklich weinte: Als sie den Sarg ins Krematorium schoben. Ich sah, wie die Flammen hochgingen, sah, wie die Flammen von ihren Haaren und ihrer Kleidung Besitz ergriffen und dachte plötzlich: ‚Ich verbrenne meine Mutter‘, obwohl sie das ja so gewollt hatte. Ich dachte: ‚Jetzt ist sie wirklich weg.‘“ (3)
    1999 hatte Tina das ganze Jahr über an ihrem nächsten Studioalbum gearbeitet, das letztendlich den Titel Twenty Four Seven tragen sollte. Sein musikalisches Rezept bestand darin, einige altbekannte Songquellen zu nutzen und dies mit der Erkundung musikalischen Neulandes zu verbinden.
    Die Songs, die Tina auswählte, hatten ein schnelleres Tempo und waren poppiger als die auf ihrem vorhergehenden Album. Twenty Four Seven erwies sich als handwerklich gut gemachtes und aufregendes Album und zeigte Tina als freche Pop-Diva mit einem Touch von Rock & Roll. Auf dieser Platte gibt es keine harten, von Gitarrengeheul unterlegten Rocksongs. Stattdessen sind hier elf eingängige Lieder zu hören, in denen es darum geht, wie man zur Liebe findet, sie wieder verliert und wie es ist, jemandem 24 Stunden am Tag zu Füßen zu liegen.
    Das erste Stück auf dem Album ist „When The Heartache Is Over“, das Tina mit John Reid von den Nightcrawlers zusammen schrieb. Produziert wurde es von Metro, dem Londoner Produktionsteam, das hinter Chers millionenfach verkauftem Hit „Believe“ stand. Auf ihm sind die gleichen Tanz-Beats zu hören und einige der gleichen Soundeffekte.
    Von ihrem

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