Tina Turner - Die Biografie
reagieren würde. In einer sehr würdevollen, aber entschieden offiziellen Stellungnahme erklärte ein Sprecher in ihrem Namen: „Tina hat mit Ike seit über 30 Jahren keinen Kontakt mehr gehabt. Keine anderen Kommentare werden hierzu abgegeben.“ (49)
Tina ist inzwischen in der Lage, mit klarem Blick auf ihre gemeinsamen Jahre mit Ike zu schauen und sie als das zu erkennen, was sie waren: „Ich war ein Opfer“, gibt sie nun zu. „Aber darauf reite ich nicht herum. Man hat mich verletzt. Darauf bin ich nicht stolz und ich muss dafür auch nicht bemitleidet werden. Ich bin wirklich in der Lage zu verzeihen. Ich analysiere das alles genau und bin sehr geduldig. Ich habe ein großes Durchhaltevermögen. Während ich mit diesem kranken Mann zusammen war, habe ich eine Menge gelernt.“ (5)
Sie ist niemand, der generell über Gebühr seine Vergangenheit oder Probleme breitwälzt: „Ich habe eigentlich keine schlechten Zeiten gehabt. Es sah nach schlechten Zeiten aus, wenn man herkömmliche Maßstäbe ansetzt, aber die Zeiten, in denen ich keine Platten herausbrachte, waren toll für mich.“ (32)
Wenn es um ihren Glauben geht, sagt sie: „Ich bin eine buddhistische Baptistin. Der Baptismus ist die Religion, mit der ich erzogen wurde. Und ich kann mich auch immer noch mit den zehn Geboten und gleichzeitig mit den zehn Welten des Buddhismus identifizieren. Es liegt alles sehr eng beieinander, so lange man mit seinem Unterbewusstsein in Kontakt ist. Denn dort ist der Allmächtige in seinem Kern zu finden.“ (5)
Tina möchte lieber nach vorne schauen als zurück. Sie liebt Astrologie, liest für ihr Leben gern Bücher über das alte Ägypten und mag es, zu Wahrsagern zu gehen. „Die Hellseherei ist für mich schon wie eine Droge“, gibt sie zu. „Es ist, wie wenn man in die Vergangenheit schaut und sich einen wundervollen Film über sein eigenes Leben ansieht, der einem als Leitlinie dienen kann. Für mich ist das ultimative Ziel in meinem Leben, dieses dritte Auge zu öffnen.“ (30)
Sie glaubt, dass jeder danach strebt, sich zu bessern. „Ich glaube fest daran, dass wir etwas bewirken können“, sagt sie. „Das, was man in diesem Leben bewirkt, daraus kann etwas Besseres im nächsten Leben entstehen. Der Rezitationsgesang kann einem dabei helfen, im nächsten Leben ein besseres zu führen. Denn man räumt jetzt auf und arbeitet an einer Verbesserung seines Lebens, man bewirkt bessere Dinge.“ (16)
Ms. Turner hat sehr genaue Vorstellungen von den Dingen in ihrem Leben. Hinsichtlich ihres ausgeprägten Modebewusstseins und ihrer Fähigkeit, immer toll auszusehen, sagt sie: „Ich bin eitel. Wenn ich in den Spiegel schaue, möchte ich selbst mit meinem Aussehen zufrieden sein.“ (40)
Mit Blick auf ihren großen Hitkatalog – welchen Titel würde Tina daraus als ihren Lieblingssong wählen? Sie sagt, es sei „The Best“. Auch das Video zu dem Stück mag sie sehr. In diesem Video stolziert sie nachts über den trockenen, aufgebrochenen Wüstenboden. Man sieht ihre langen Beine zu dem Song tanzen – und daneben Bilder von einem ebenso schlanken Rennpferd. Schließlich sieht man, wie Tina auf diesem wunderschönen Tier reitet. Über den Erfolg dieses Songs urteilt sie: „Das war wirklich etwas ganz Besonderes, niemand außer mir hat daran geglaubt. Ich sorgte dafür, dass ich auf diesem Pferd reiten konnte. Dafür musste ich ganz schön mit meinem Manager Roger und der Plattenfirma kämpfen. Die fragten mich: ‚Was willst du denn mit dem Pferd anstellen?‘ Für mich war das ein Stück Freiheit. Ich hatte Lust darauf zu reiten, mit der Musik dazu im Hintergrund, und ich fand, das sei ein toller Spaß. Und aus diesem Spaß heraus kam es in vielen verschiedenen Ländern gut an. Bei diesem einen Song ist, wie ich finde, ein Traum für mich in Erfüllung gegangen.“ (16)
Sie hatte zwischenzeitlich hart daran gearbeitet, ihr Haus in Frankreich fertig zu bekommen, nun war es aber auch an der Zeit, es zu genießen. Tina mag ihr Zuhause so sehr, dass sie ihm den Namen „Anna Fleur“ gegeben hat. Sie erklärt: „Ich habe meine Häuser eingerichtet und mich selbst dort auch eingelebt. Deswegen werde ich nirgendwo mehr hinziehen. Ich bin an dem Punkt angelangt, wo ich in meinem Leben nicht mehr viel besitzen möchte. Und meine Familien haben sich an ihren Orten eingerichtet. Das Haus, das mir gehört, liegt in Südfrankreich, und das Haus, das ich seit vielen Jahren gemietet habe, in der Schweiz. Aber die
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