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Tina Turner - Die Biografie

Tina Turner - Die Biografie

Titel: Tina Turner - Die Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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Ernest dahin. Da hörte er zum ersten Mal Joe Willie „Pinetop“ Perkins auf dem Klavier Boogie-Woogie spielen. Es war nicht gerade schwer, Ike davon zu überzeugen, dass es sicherlich viel mehr Spaß machte, heiße Jazz-Musik zu spielen als die klassischen Klavierstücke, die ihm sein Klavierlehrer beibrachte. Ike erinnerte sich: „Pinetop brachte sowohl mir als auch Ernest das Spielen bei.“ (14)
    Bald machte Ike bei seiner ersten Band mit, den High Hatters. Der Star ihrer Show war ein Posaune spielender Zahnarzt namens Dr. E.G. Mason. Sie spielten in Bars, Juke Joints, auf Partys und örtlichen Tanzveranstaltungen. Um 1948 herum, als sich die High Hatters trennten, gründeten die Musiker, die professioneller waren und auch Noten lesen konnten, ihre eigene Band mit dem Namen The Dukes of Swing. Die weniger professionellen, aber jüngeren und energie­geladeneren Jungs fanden sich ebenfalls als eigene Band zusammen und nannten sich The Kings of Rhythm.
    Ike erinnerte sich an die langen und ausgiebigen Konzerte, die sie gaben: „Wir spielten in den Juke Joints“, sagte er. „Wir fingen um acht Uhr abends an und spielten bis acht Uhr morgens – ohne Pause. Und wenn man auf die Toilette musste? Tja, auf diese Weise lernte ich Schlagzeug und Gitarre spielen: Wenn jemand austreten musste, dann musste irgendjemand anderes seinen Platz einnehmen.“ (14)
    Ike träumte oft davon, eines Tages groß herauszukommen. Beim Spielen in diesen Nachtlokalen sah er, dass ganz unterschiedliche Leute gekommen waren, um sich seine Musik anzuhören: „Ich sah, wie weiße Typen mit ihren kleinen weißen Mädels, die eine Nerzstola trugen, im Auto ihres Vaters angefahren kamen, und sagte mir: ‚Oh, Mann, irgendwann werde ich auch mal so sein wie die.‘“ (5)
    Eines Abends gingen die Kings of Rhythm in einen Bluesclub in Chambers, Mississippi, wo der Star des Abends B.B. King war. Er war sechs Jahre älter als Ike und auch eine lokale Berühmtheit. Da er bereits Platten herausgebracht hatte, verfügte er über eine beträchtliche Anhängerschaft. Nachdem King sein Programm vorgetragen hatte, forderten die Clubbetreiber Ike und die Kings of Rhythm auf, doch auch ein paar von ihren Songs zu spielen. Als sie damit fertig waren, sagte B.B. King zu Ike, er habe eine tolle Band und solle doch mal damit anfangen, Aufnahmen zu machen.
    Es dauerte nicht lange, bis sie das auch wirklich taten. Ike ging nach Memphis und bezahlte Sam Phillips, den Gründer von Sun Records dafür, dass dieser Aufnahmen von seiner Band machte. Drei Jahre später kam auch ein junger LKW-Fahrer namens Elvis Presley zu Phillips, um für seine Mutter ein Geburtstagsständchen aufzunehmen – und so begann eine der größten Erfogsstorys der gesamten Musikgeschichte. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.
    Bei dem Song, den Ikes Band an jenem Tag aufnahm, handelte es sich um „Rocket 88“, den Turner mit dem Mann zusammen schrieb, der damals bei der Band sang: Jackie Brenston. Ursprünglich versuchte sich Ike als Leadsänger, doch das Ergebnis war alles andere als erfolgreich.
    Sam Phillips erinnert sich: „Ich hörte Ike im Studio singen und sagte ihm unmissverständlich, dass ich ihn einfach nicht als Sänger sah: Intonation und Phrasierung – beides fehlte. Aber er war ein verdammt guter Musiker – einer der besten Pianisten, die ich bis dato gehört hatte. Daraufhin sagte er mir, dass Jackie singen könnte, und da nahmen wir dann ‚Rocket 88‘ auf.“ (4)
    Später beschwerte sich Ike: „Sam Phillips schrieb Jackie Brenstons Namen darauf, meinen aber nicht, mit der Ausrede, er könne nicht zwei Platten herausbringen, auf denen der Name Ike Turner stand.“ (15)
    Als „Rocket 88“ 1951 bei Chess Records herauskam, versehen mit der Angabe, das Stück sei von „Jackie Brenston & The Dixie Cats“, wurde es zu einem Nummer Eins-Hit der US-amerikanischen Rhythm & Blues-Charts. Es wird sogar oft als die erste echte Rock & Roll-Platte bezeichnet.
    Auf seine eigene, etwas raue Art versuchte Ike zu erklären, was den besonderen Sound des Liedes ausmachte: „Ich ging da nicht rein, um irgendwas völlig Neuartiges aufzunehmen. Für mich ist ‚Rocket 88‘ eine Mischung aus Rhythm & Blues und Boogie-Woogie.“ (15)
    Jackie Brenston war überzeugt davon, es nun zum großen Gesangsstar gebracht zu haben, und verließ die Kings of Rhythm auf der Stelle. Bei einer Aufnahmesession von B.B. King wurde Ike zufällig einem Mann namens Joe Bahari vorgestellt, dem

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