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Tina Turner - Die Biografie

Tina Turner - Die Biografie

Titel: Tina Turner - Die Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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begann sogar irgendwann eine Beziehung mit Gene Armstrong, dem Schlagzeuger der Band.
    An einem schicksalhaften Abend war es dann soweit: Anna Mae Bullock durfte ans Mikrofon treten. Tina erzählt: „Es ist die Geschichte, wie Ike ein Talent entdeckte. Ich hatte schon vorher zu ihm auf die Bühne gewollt – wollte immer noch unbedingt da rauf, da die musikalische Anziehungskraft einfach zu groß war. Aber ich war eben immer ein sehr dürres Mädchen und passte da nicht so hin, weswegen man mich nie auf die Bühne holte. Und dann war meine Schwester schließlich mit diesem Schlagzeuger zusammen, der sie damit aufzog, dass sie nicht singen konnte. Er gab ihr das Mikrofon und sie reichte es an mich weiter und ich fing an zu singen … und zwar einen Song von B.B. King. Und da erkannte Ike, was in mir steckte.“ (7)
    Bei dem Lied, das sie sang, handelte es sich um das aktuelle „You Know I Love You“ von B.B. King. Nachdem er Annas Stimme gehört hatte, war Ike Turner völlig hin und weg. Er war so verblüfft, dass er aufhörte, Orgel zu spielen, von der Bühne ging, zu Anna herüberkam und sie hoch in die Luft hob.
    Tina erzählt: „Alle kamen hereingerannt, um nachzuschauen, wer denn das Mädchen war, das da sang. Dann stieg Ike von der Bühne herunter. Er war richtig schüchtern und sagte: ,Ich wusste nicht, dass du wirklich singen kannst!‘“ (6) Dann fragte er sie, welche anderen Lieder sie noch kenne.
    Anna sagte ihm, sie beherrsche alle Songs von Willie John und noch einige andere Titel, die gerade im Radio gespielt wurden. Ike nahm Anna mit auf die Bühne und ließ sie einen Song nach dem anderen für sich und das Publikum singen.
    „Ich ging zu Ike auf die Bühne und war natürlich sehr aufgeregt. Aber ich bekam das sehr gut hin, denn ich war ja mein ganzes Leben lang Sängerin gewesen“, erinnert sich Tina. (7)
    Als Ike sie nach ihrem Namen fragte, antwortete sie: „Anna.“ Da sie so jung und so dürr war, nannte er sie „Little Ann“. Nach dem Konzert, erzählte Ike Anna alles über seine Band und die Probleme, die er mit den Sängern hatte, die die Band verließen, sobald ihre Platten zu Hits wurden. „Mein Problem, little Ann, besteht darin, dass mir die Leute immer meine Songs weggenommen haben“, behauptete er. Von Annas Gesangsstimme war er so beeindruckt, dass er sie darum bat, in relativ regelmäßigen Abständen mit seiner Band zusammen zu singen. Sie war außer sich vor Freude. Dass sie schnell auf der Bühne landete, erklärt sie folgendermaßen: „Ike stand, als ich kam, richtiggehend unter Schock und ließ mich von da an nie wieder los.“ (5)
    Warum schnappte gerade Anna sich an jenem Abend so zielstrebig das Mikrofon und wieso war Alline froh, dass sie es weitergeben konnte? Weshalb sang Alline nicht selbst? Als Schwestern hatten sie doch sicherlich ähnliche Stimmen. Tina zufolge hatte sie schon immer dieses Feuer in sich und bei Alline war das eben einfach nicht der Fall. „Manche Menschen haben das von Natur aus und müssen nicht viel dafür tun, aber ich schon, und ich bin froh, dass ich es gemacht habe. Meine Schwester und ich waren total verschieden. Sie war sehr langsam und ich dagegen immer sehr schnell.“ (12) Annas eigenes Talent war etwas, das tief in ihrem Innern steckte, und es war einzigartig. „Ich begann dann, an den Wochenenden regelmäßig mit ihnen zu singen. Da ging ich noch zur High School“, erzählt Tina. (7)
    Jedoch war das alles nicht ganz so einfach. Natürlich nahm Anna sein Angebot an, wusste aber, dass ihre Mutter ausrasten würde, wenn sie erfuhr, dass ihre Tochter mit dem berüchtigtsten, als Weiberheld verschrieenen Musiker in ganz East St. Louis zusammen sang. Eine kurze Zeitlang schaffte Anna es, das alles vor ihrer Mutter geheim zu halten.
    Doch dann parkte eines Nachmittags ein großer Cadillac vor dem Haus, in dem Anna wohnte, und eine Frau namens Annie Mae Wilson stieg aus. Sie klopfte an die Tür und Zelma machte auf. Annie fragte, wo Anna sei, und erklärte, sie sei spät dran und müsse zur Probe. Da war es raus. Als Anna Mae nach Hause kam – sie war mit einer Freundin schwimmen gewesen –, konfrontierte ihre Mutter sie mit dem, was sie gerade zu hören bekommen hatte: Dass Anna bei Ike Turner in der Band mitsang. Sie schlug ihr mit dem Handrücken ins Gesicht und fragte sie, ob sie in Nachtclubs gesungen habe. Schließlich war sie erst siebzehn. Anna gab alles zu.
    Daraufhin sagte ihre Mutter zu ihr, dass sie gedacht habe, Anna

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