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Tina Turner - Die Biografie

Tina Turner - Die Biografie

Titel: Tina Turner - Die Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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Hauptpart übernahmen, in seiner Band zu halten. Es schien, als ob jedes Mal, wenn er auf dem Markt einen Hit landete, der Sänger plötzlich die Band verließ, weil er von einer Karriere als Solo-Künstler träumte. Bisher hatte er seinen größten Erfolg mit dem Lied „Rocket 88“ erzielt, aber als es herauskam, wurden Jackie Brenston & The Delta Cats als Autoren des Songs genannt. Doch Ike Turner verlor den Durchbruch nicht aus den Augen. Irgendwann würde er es schon schaffen, einen Sänger in seiner Band zu halten, einen, bei dem die Chemie zwischen ihnen stimmen würde. Doch bis dahin war er erst einmal ein großer Star der Nachtclubszene von St. Louis.
    Ike wurde am 5. November 1931 als Izear Luster Turner Jr. in Clarksdale, Mississippi, geboren. Sein Vater war Baptistenpfarrer und seine Mutter Beatrice Schneiderin. Beatrice gab ihm den Kosenamen „Sonny“ und nannte ihn sein ganzes Leben so. Er hatte nur eine Schwester, Lee Ethel, die zehn Jahre älter war als er.
    Er verlor seinen Vater schon sehr früh. Anders als Annas Vater, der sich plötzlich einfach davonmachte, starb Ikes Vater, nachdem er übel zusammengeschlagen worden war. Ike Senior hatte anscheinend die Frau eines weißen Anwohners nicht nur religiös „betreut“. Ike erinnerte sich noch daran, wie eine wütende Gruppe weißer Männer zu den Turners nach Hause kam und Ike Senior vor den Augen seiner Frau und seiner Kinder aus dem Haus zerrte. Stunden später wurde er wieder – zusammengeschlagen und mit diversen Verletzungen – auf seinem Grundstück abgeladen. Als ein örtliches Krankenhaus für Weiße ihn nicht aufnehmen wollte, behandelte man ihn in einem speziellen Zelt, das bei den Turners im Vorgarten aufgebaut wurde. Obwohl sein Vater noch drei Jahre weiterlebte, verließ er sein Krankenbett nie mehr.
    Ike Turners Karriere begann schon sehr früh und sein Sexualleben sogar noch früher. „Ich begann mit sechs Jahren, Sex zu haben. Ja, wirklich. Die Frau war 45 oder 50 und hieß Miss Boozie. Sie setzte mich immer auf sich oben drauf und zeigte mir, wie man sich bewegte … Na ja, heute nennt man so etwas ‚Kindesmissbrauch‘. Ich hatte einfach nur meinen Spaß.“ (13)
    Seinen ersten Job bekam er im Alcazar Hotel in der Innenstadt von Clarksdale. Zuerst war er im Hotel der Liftboy und arbeitete dann bei dem Radiosender WROX, der sich im gleichen Gebäude befand. Ike entsann sich: „Ich bekam einen Job im Alcazar, da musste ich immer den Fahrstuhl hoch- und runterfahren. Der Radiosender war im zweiten Stock. Für mich war das etwas sehr Aufregendes, so ein Radiosender. Ich lief dann immer hoch in den zweiten Stock und lugte durch das Fenster, wo ich einem Typen dabei zusah, wie er die Platten abspielte. Er sah mich und sagte, ich solle reinkommen. Dann zeigte er mir, wie man ‚eine Platte hält‘. Ich saß da und hielt sie fest, bis die, die gerade abgespielt wurde, zu Ende war. Dann drückte ich einen Knopf und die, die ich festgehalten hatte, wurde ebenfalls abgespielt. Kaum dass ich mich versah, ging er auf die andere Straßenseite, um sich einen Kaffee zu holen, und ließ mich da drin allein. Ich war erst acht. Da begann ich mich mit Musik zu beschäftigen.“ (14)
    Als Kind konnte er viel Zeit in einem der örtlichen Clubs verbringen, weil dieser der Mutter seines Freundes Raymond Hill gehörte. Unter den Leuten, die dort regelmäßig auftraten, waren Robert Nighthawk und der Harmonikaspieler Sonny Boy Williamson.
    Ikes Liebe zur Musik setzte sich kontinuierlich fort. Plötzlich faszinierte ihn die Idee, Klavier spielen zu können. „Als Kind, wenn man da in der Kirche ein Klavier sieht, dann bemerkt man es nicht – ich zumindest nicht“, sagte Ike. „Aber eines Tages ging ich von der Schule nach Hause und kam am Elternhaus von Ernest Lane (einem Freund aus Kindheitstagen) vorbei. Da hörte ich diese Musik! Pinetop Perkins haute wie wild in die Tasten. Lane und ich begannen ihn durchs Fenster hindurch zu beobachten und waren dann sofort im Haus und schauten ihm, an der einen Ecke des Klaviers stehend, zu. Ich rannte nach Hause und sagte zu meiner Mutter: ‚Mama, ich möchte ein Klavier!‘ Sie antwortete mir: ‚Mach die dritte Klasse zu Ende und bring mir ein gutes Zeugnis nach Hause – dann besorge ich dir eines.‘ Als ich mit meinem Zeugnis aus der Schule kam, hatte ich mein verfluchtes Klavier.“ (14)
    Ike verbrachte seine Zeit liebend gern in Billardhallen – sogar schon als Junge. Er ging mit seinem Freund

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