Tina Turner - Die Biografie
Filmkarriere: „Acid Queen“ und „We Don’t Need Another Hero“. Ihr phänomenales Comeback Mitte der 1980er wird mit Liedern wie „Private Dancer“ und „What’s Love Got To Do With It“ gefeiert. Von ihrem aktuellen Album sind als Highlights Songs wie „Absolutely Nothing’s Changed“ und „Twenty Four Seven“ mit dabei.
Die heutige Show ist mehr als nur ein normales Konzert, sie ist ein ergreifendes Rock & Roll-Spektakel mit einem ausgefeilten Bühnenaufbau, grellen Lichteffekten, beeindruckenden Songdarbietungen und wartet darüber hinaus mit so einigen Überraschungen auf. Als eine der theatralischsten Nummern erweist sich Tinas Version des Motown-Klassikers „I Heard It Through The Grapevine“. Bei diesem Song brechen die einzelnen Plattformen des Bühnenaufbaus auseinander und geben den Blick frei auf ein simuliertes Flammenmeer, das auf riesigen Videoleinwänden vor sich hin lodert. Tina und ihre Tänzerinnen kommen herausstolziert. Alle sind sie in schwarzes Nietenvinyl gekleidet und wirken wie Rockerbräute auf Beutefang. Und natürlich ist die resolute Ms. Turner die Anführerin dieser Rockergang.
Am Ende von „We Don’t Need Another Hero“ löst sich die Plattform, auf der sie steht, plötzlich von der zweiten Bühnenebene und Tina wird auf einer etwas merkwürdig anmutenden Vorrichtung, die eine Weile in der Luft schweben bleibt, auf die unterste Bühnenebene hinuntergelassen. Als sie dort ankommt, geht ein Feuerwerk los – ein theatralisches Spektakel aus Flammen und Licht.
Während sie in einem sexy aussehenden, mit weißen Fransen verzierten Hosenanzug „Nutbush City Limits“ singt, tanzt Tina einen Gang entlang, hin zu etwas, das wie ein kleiner Käfig mit hüfthohen Gitterstäben aussieht. Plötzlich schwenkt der gesamte 15 Meter lange Laufsteg aus und befindet sich nun über den Köpfen in den ersten drei Dutzend Zuschauerreihen. Jetzt ist sie nicht mehr nur der Mittelpunkt der Party, sondern schwebt auch noch sechs Meter über ihrer Festgesellschaft. Die Menge bricht in Begeisterungsstürme aus. Sie singt weiter und läuft den Laufsteg hinunter zur Bühne hin – ohne Geländer und in gefährlich hohen Pumps. Nichts für Diven mit Höhenangst. Aber Tina hat schließlich ihr gesamtes Leben in gefährlichen Höhen verbracht. Diese Frau ist einfach unbesiegbar. Nicht einmal Rockstars, die vierzig Jahre jünger sind, können es mit ihr aufnehmen.
Es geht nicht allein darum, mit großer Leidenschaft heiße Rocksongs zu singen, möglichst viel Energie in Tanzeinlagen zu investieren oder mit den tollsten Lichteffekten aufzuwarten. Wenn diese Rock & Roll-Diva auf der Bühne steht, passiert noch viel mehr. Sie strahlt Herzenswärme, Aufrichtigkeit und Entschlossenheit aus. Tina Turner macht nie etwas nur auf die nette, seichte Tour, immer bringt sie auch eine gehörige Portion Rauheit mit ein – so lieben sie ihre Fans. Sie lieben sie genau aus diesem Grund. Seit sechs Jahrzehnten gelingt es ihr, ihre Zuschauer weltweit in Staunen zu versetzen. Keiner der heute Anwesenden will deshalb, dass dieser Abend zu Ende geht, denn dies bedeutet nicht bloß das Ende eines Rockkonzerts, sondern gleichzeitig auch das Ende einer ganzen Ära von Rockspektakeln.
In der Welt des Showbusiness gibt es niemanden, der mit Tina Turner vergleichbar wäre. Natürlich gab es auch andere Frauen in der Musikwelt, deren Karriere lange währte, aber nur wenigen ist es gelungen, eine so energie- und spannungsgeladene Stimmung zu verbreiten und so viel Begeisterung zu wecken wie das bei Tina der Fall ist.
Auch andere Frauen, deren Karriere von der Öffentlichkeit mitverfolgt wurde, haben in ihrem Leben so manches Unglück und tragische Ereignisse überstanden. Doch Tina befreite sich mit einer solchen Würde und Spiritualität aus ihrem von Unterdrückung und Erniedrigung geprägten Leben mit Ike Turner, dass sie für viele zu einer Art Vorbild wurde.
In den 1960ern und 70ern waren Tina und ihr damaliger Mann Ike zu Legenden des Rhythm & Blues und Rock & Roll geworden. Zu ihren zahlreichen Hits gehörten „It’s Gonna Work Out Fine“, „River Deep – Mountain High“ und „I Idolize You“. In der Musikwelt waren sie bekannt für ihre ausgiebigen Clubtourneen rund um den Globus. Sie wurden schließlich gar zu wahren Superstars, was sie vor allem den ausgedehnten Tourneen als Vorgruppe der Rolling Stones verdankten. Tina galt als der Star und die treibende Kraft der Bühnenshow und Ike als
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