Tina Turner - Die Biografie
neben anderen Künstlern wie Hank Ballard and the Midnighters („Finger Poppin’ Time“), Ernie K-Doe („Mother In Law“), Joe Jones („You Talk Too Much“), Lee Dorsey („Workin’ In A Coal Mine“) und einem jungen Komiker namens Flip Wilson auf.
Am 3. Oktober 1960 waren Ike & Tina Turner bei Dick Clarks Sendung American Bandstand im amerikanischen Fernsehen. Dort spielten sie ihren ersten großen Hit „A Fool In Love“.
Und als ob all das nicht schon aufregend genug gewesen wäre, fand ihr nächstes großes Konzert in Las Vegas statt. Sie kamen in Vegas an, checkten in ihr Hotel ein und gaben wie geplant ihr erstes Konzert. An dem Abend nach der Show zog sich Tina in ihrem gemeinsamen Zimmer aus. Ike schaute sich kurz ihren Bauch an und fragte, wann dieses Kind denn jetzt genau kommen müsste. Sie sagte, sie wüsste es nicht, denn ihre Mutter sei bei ihr gewesen, als sie Craig bekam.
Da er Angst hatte, sie könne ihr Kind sofort in jenem Hotelzimmer in Las Vegas bekommen, sagte Ike die restlichen Konzerte ab und die gesamte Truppe machte sich auf den Weg nach Los Angeles. Ike wusste, dass er auch dort noch an mehr Arbeit kommen konnte, während Tina ihr Kind bekam und sich von der Geburt erholte. Sie kamen um 19:00 Uhr in Los Angeles an und bestellten sich etwas zu essen. Da setzten die Wehen ein und Tina wusste, dass das Kind nun jeden Moment kommen konnte.
Am Morgen des 27. Oktobers 1960 brachte Tina ihren zweiten Sohn Ronald Renelle zur Welt. Als er geboren wurde, belogen sowohl Ike als auch Tina Lorraine bei der Frage nach dem wahren Kindsvater. Damit wurden die bereits äußerst verwickelten Familienverhältnisse im Hause Turner noch komplizierter.
Ike hatte schon immer davon geträumt, eines Tages nach Los Angeles zu ziehen, und warum sollte er nicht gerade jetzt hier festere Wurzeln schlagen? Es war der Beginn ihres langen und schwierigen gemeinsamen Lebens an der Westküste.
Manchmal kam Lorraine mit auf Tournee und Tina erinnert sich, dass sie sich dann immer sehr für die Situation schämte, in der sie damals steckte. Lorraine saß für gewöhnlich mit Ike zusammen auf dem Rücksitz und Tina auf dem Vordersitz, wobei sie sich schon sehr wie die Freundin mit dem unehelichen Kind fühlte. Sie hatte außerdem den Verdacht, dass Ike gleichzeitig auch noch mit einer der Ikettes schlief.
Nur ein paar Tage nach der Entbindung bestand Ike darauf, dass Tina – entgegen den Anweisungen der Ärzte – das Krankenhaus verließ, um bei einem Konzert in Oakland, Kalifornien, mitzuwirken. Natürlich musste sie sich dem fügen. Allerdings fand sie später heraus, dass Ike, um Geld zu machen und Kapital aus seinem Plattenhit zu schlagen, auch eine andere Sängerin anheuerte, die sich als „Tina Turner“ verkleidete. Tina war darüber vollkommen außer sich. Zu allem Übel stellte sich dann auch noch heraus, dass die Frau nebenbei als Prostituierte arbeitete und den Namen „Tina Turner“ mehrere Male bei der Ausführung ihres Gewerbes verwendete. Nach Aussage der echten Tina hing ihr jahrelang das unwahre Gerücht an, sie sei eine Prostituierte. So sah sie also aus – die komplizierte Welt des Ike Turner.
In dieser Zeit wurde Ike zurück nach St. Louis beordert, weil er in einen Rechtsstreit verwickelt war. Anscheinend hatte er sich irgendwie von der Bank mehrere Tausend Dollar beschafft, die er benötigte, um für die Bandmitglieder neue Outfits zu kaufen. Er behauptete, er sei in keinerlei krumme Geschäfte verwickelt, aber Tina war immer davon überzeugt, dass er auf jeden Fall irgendetwas Illegales getan hatte.
Einer der nächsten wichtigen Termine der „Ike & Tina Turner Revue“ war das Konzert im Howard Theater in Washington D.C. Vor der Show beschloss Tina, sich die Haare blond bleichen zu lassen. Der Frisörin unterlief dabei allerdings ein gravierender Fehler: Sie ließ die Wärmehaube zu lange auf Tinas Kopf, so dass ihr all ihre Haare ausfielen und nur noch Stoppeln übrig blieben. Tina war entsetzt. Dieses zufällige Ereignis begründete eine neue Tradition, denn nun fing Tina damit an, auf der Bühne lange Perücken zu tragen. Bei dieser Entscheidung blieb ihr kaum eine andere Wahl, denn sie wollte ja auf keinen Fall ohne Haare auf die Bühne gehen.
An jenem Abend verliebte sich Tina in ihre neue Frisur. Sie liebte es, wie sich die Haare bewegten, wenn sie auf der Bühne tanzte, und es wurde damals zu ihrem Markenzeichen.
Im Dezember 1960 erreichte die nächste Single der Band,
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