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Tina Turner - Die Biografie

Tina Turner - Die Biografie

Titel: Tina Turner - Die Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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Tina-Single „Tra La La La La“ auf Platz 50, während „You Shoulda Treated Me Right“ es nur auf Platz 89 schaffte.
    Plötzlich stand Ike nun stärker unter Druck, mehr Hits zu produzieren. Tina zufolge wurde er dadurch nur noch leichter reizbar. Relativ häufig war er frustriert und ließ seine Wut dann an Tina aus. Sie hatte Ike Turner zum Star gemacht – nur um ihm jetzt als sein persönlicher Punchingball zu dienen. Wenn Tina sich an die Schläge erinnert, die sie nun regelmäßig abbekam, erzählt sie: „Ich ging nach Haus, legte einen Eisbeutel auf und fand irgendeine Methode, um in den nächsten paar Tagen zu singen. Ich machte einfach weiter.“ (8)
    Mit Entsetzen erzählte Tina später, wie Ike sie mit seinen Fäusten, seinen Schuhen und selbst seinen hölzernen Schuhspannern verprügelte. Er war wie eine tickende Zeitbombe, aber sie wusste nie, wann oder womit er sie wohl das nächste Mal schlagen würde.
    Was war das Beste, auf das Tina in der damaligen Zeit hoffen konnte? War die Aussicht, Mrs. Ike Turner zu werden, so erstrebenswert? „Ich war an dem Punkt angelangt, an dem ich dachte, dass ich Ike nicht heiraten wollte, und das Geld war mir egal. Die ganze Zeit überlegte ich: ‚Wie kann ich mein Versprechen erfüllen und gleichzeitig gut aus der Sache herauskommen?‘“ (5)
    Die Ehe war für Ike Turner nur in rechtlicher Hinsicht in gewisser Weise interessant. Später einmal beschrieb er sein Leben in den 1940er und 1950er Jahren: „Die erste Frau, die ich heiratete, war Edna Dean Stewart aus Ruleville, Mississippi. Ich war 15 oder 16 … Edna und ich blieben eine Weile zusammen, aber sie wollte nicht da oben in Clarksdale bleiben und rannte deshalb weg … Nach ihr lernte ich Thelma Dishman kennen, die damals ein hübsches Mädchen war … Thelma war schwanger, nicht von mir, aber ich mochte sie … Als ich nach West Memphis zog, heiratete ich Rosa Lee Sane. Sie wurde verrückt … Danach war ich mit ‚Snow‘ zusammen – ihr richtiger Name lautete Etta Mae Menfield. Aber ich heiratete sie nie … Die nächste Frau, die ich heiratete, war Alice. Nachdem ich Alice geheiratet hatte, wurde ein Mädchen namens Anna Mae Wilson die nächste Mrs. Turner.“ (17)
    Und hierbei sind noch nicht einmal seine ganzen Freundinnen und One-Night-Stands mit aufgeführt. Bei dem, was Ike an Ehefrauen und Kindern hinter sich herzog, war es schwieriger, den Überblick zu behalten, als wenn man sich mit dem Leben von drei „Dallas“- oder „Denver Clan“-Figuren befasste.
    Nun, in den frühen 1960ern, kam wieder einmal die Zeit, in der eine Heirat eine nützliche Lösung für Ikes Probleme darstellte. Anscheinend tauchte Anna Mae Wilson auf, seine letzte rechtmäßig angetraute Ehefrau, um ihren Anteil an seinem Eigentum zu verlangen. Tina meinte dazu: „Diese Frau wollte Geld, weshalb er das Gefühl hatte, dass es besser wäre, mich zu heiraten, so dass sie nicht an ihr (gemeinsames) Eigentum herankam.“ (5)
    Ike fuhr mit Tina hinunter nach Tijuana, Mexiko, um sich mit ihr dort in einer Blitzhochzeit zu vermählen. Sie hatte sich gewünscht, für Ike Turner die Frau Nummer Eins zu sein, und stattdessen diente ihm die Heirat mit ihr als bloßer Vorwand, um Geld zu sparen.
    Das einzige, was Tina von ihrer Hochzeit noch weiß, von der sie doch zuvor ihr Leben lang geträumt hatte, ist, dass ihr irgendjemand über den Tisch hinweg ein Stück Papier zuschob, das sie dann unterschrieb. Sie blickte sich um, schaute sich den schäbigen Raum an und dachte: „Soll DAS HIER jetzt etwa meine Hochzeit sein?“ (1) Am nächsten Tag rief Tina ihre Mutter in St. Louis an und teilte ihr die Neuigkeit mit. Zelma sagte, sie freue sich sehr, denn sie nahm an, dass Tina ebenfalls glücklich darüber war. Tina wollte ihr eigentlich die Wahrheit sagen, schaffte es aber nicht. Sie wollte ihrer Mutter sagen, dass diese ihre Glückwünsche gerne für sich behalten könne, weil es sich bei dem, was hier als Heirat verkauft wurde, um einen Schwindel handelte, der nur dazu gedacht war, mehr Geld in Ike Turners Taschen fließen zu lassen. Nun saß sie wirklich fest, denn sie war jetzt tatsächlich Mrs. Ike Turner.
    Ike zufolge nahm er die Ehe nie richtig ernst, da er sich nie von seiner früheren Frau scheiden ließ. Von Anfang an schien es wie eine Art trauriges Versteckspiel. Tina sollte das später angewidert mit den Worten kommentieren: „Was mich angeht, so bin ich nie verheiratet gewesen.“ (5)
    Außerdem dachte Ike nie

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