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Tina und Tini 09 - Geisterstimmen im Park

Tina und Tini 09 - Geisterstimmen im Park

Titel: Tina und Tini 09 - Geisterstimmen im Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Luftpumpe aufzublasen. Während sein Fuß gleichmäßig den Blasebalg drückte, stopfte er mit den Händen abwechselnd Fleischbrocken und Stücke einer Semmel in seinen Mund.
    Tinas Augen ruhten verliebt auf ihrem kleinen Boot, das allmählich seine Form zurückgewann.
    „Wie nennen wir es überhaupt?“ fragte sie plötzlich. „Wir haben ja noch gar keinen Namen!“
    „Lucia vielleicht?“ schlug Tobbi vor.
    „Nein — es muß ein männlicher Name sein“, erklärte Tina energisch. „Irgend etwas Heldenhaftes.“
    „Christophorus Columbus!“
    „Nein — das ist zu lang. Außerdem klingt es so feierlich.“
    „Heldenhaft, hm, vielleicht Herkules?“ schlug Tini vor.
    „Ich weiß nicht — dazu ist es doch ein bißchen zu klein.“
    „Sankt Georg!“ rief Tobbi aus. „Sankt Georg, der Drachentöter!“
    „Das ist doch der Heilige der Reiter. Also, ich finde, das paßt wirklich nicht“, meinte Tina kopfschüttelnd.
    „Ich weiß was!“ Tini sprang auf. „Einen Helden, der unüberwindbar war — bis auf eine kleine Stelle. Wenn man die traf, konnte man ihn töten...“
    „Siegfried!“ riefen Tobbi und Tina wie aus einem Mund.
    „Siegfried, der nur zwischen den Schulterblättern eine verwundbare Stelle hatte. Genau wie unser Boot. Unverwundbar und heldenhaft — bis du den Stöpsel rausziehst“, kicherte Tini. „Dann macht er schlapp.“
    „Genau! Das ist es. Siegfried! Gibt es einen schöneren Namen für ein knallrotes Gummiboot?“ Tina tanzte um ihr kostbares Stück herum vor Vergnügen.
    „Und mit was taufen wir ihn?“
    „Mit einer Flasche Limonade, ist doch klar. Bei einer Schiffstaufe nimmt man zwar sonst eine Flasche Sekt — aber Limo tut’s auch.“
    „Hoffentlich überlebt er das“, murmelte Tina besorgt.
    „Na, logisch! Schließlich ist er elastisch“, beruhigte Tobbi sie. „So, fertig.“
    „Du mußt ihn mit dem Bug zum Wasser aufstellen — das macht man immer so“, belehrte Tini ihn. „Eigentlich sollte natürlich die Flasche bei der Taufe an ihm zerschellen. Das müssen wir uns eben dazudenken. Habt ihr eine Schnur da?“
    „Wozu eine Schnur?“
    „Um die Flasche dranzubinden! Willst du sie vielleicht werfen?“
    „Du nimmst es aber mal wieder genau, Fräulein Kapitän! Warte, ja — hier, das wird gehen.“
    Tobbi zog die Schnur aus seinem Campingbeutel und wickelte das eine Ende um den Hals der Limonadeflasche. Dann stellte er sich hinter dem Gummiboot auf und winkte den Mädchen, sich neben ihm zu postieren. Feierliche Stille legte sich über den mittagheißen Strand. Tobbi räusperte sich.
    „Liebe Freunde! Wir sind hier zusammengekommen“, begann er, „um einem bedeutungsvollen Ereignis beizuwohnen. Der Taufe unseres lieben Siegfried! Möge er uns sicher durch alle Gefahren leiten, möge er uns in frohen und traurigen Stunden — kichert nicht, ihr albernen Gänse! — in frohen und traurigen Stunden ein stand- und haltfester Begleiter sein und uns nie im Stich lassen! Und nun Siegfried ahoi und allzeit gute Fahrt!“
    Beim letzten Wort ließ Tobbi die Limonadeflasche weit nach hinten ausschwingen und mit voller Wucht auf das Bootsheck prallen. Zielsicher traf sie den Stöpsel, und mit einem erleichterten Seufzer sank Siegfried in sich zusammen.

    „Das darf nicht wahr sein, er macht schon wieder schlapp!“
    „Wie machst du das bloß — mit sicherem Griff immer seine verwundbare Stelle zu treffen!“ schimpfte Tina. „Na los, bring ihn wieder in Form!“
    Tobbi kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
    „Ich muß mir da mal was überlegen“, murmelte er. „Es kann sich hier doch nur um eine technische Fehlkonstruktion handeln! Da muß ich was erfinden.“
    „Vielleicht tut’s eine dicke Schicht Leukoplast?“ meinte Tini. „Oder ein gut durchgekautes Kaugummi?“
    Tobbi machte sich stöhnend an die Arbeit, Siegfrieds schlaffe Haut wieder mit Luft zu füllen.
    „He — wir kriegen Besuch!“
    Tina wies auf einen Jungen in einem Paddelboot, der sich gemächlich dem Ufer näherte. So ein roter Krauskopf — das konnte nur Jule Hopf sein, der Sohn des Friseurs. Mit ein, zwei kräftigen Schlägen lenkte er das Boot an den Strand, sprang ans Ufer und zog es neben Siegfried, der allmählich wieder Form gewann.
    „He — ist das neu?“
    „Uralt — schon fast drei Monate!“ antwortete Tina von oben herab. „Ich hab’s zum Geburtstag bekommen.“
    Jule hörte schon nicht mehr zu. Seine Augen wanderten sehnsüchtig zwischen zwei Dingen hin und her, die ihm

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