Tina und Tini überlisten den Meisterdieb
mit dem Geld?“ fragte Tobbi. „Ich wüßte schon was...“, sagte Tini zögernd.
„Es müßte etwas ganz Außerordentliches sein!“ meinte Tina. „Das wäre es auch.“
„Was denn, sag schon!“
„Es ginge nur nicht gleich, jetzt müssen wir ja erst mal zurück in die Schule nach Bergheim und das Versäumte nachholen!“
„Nun rück schon mit der Sprache raus, Tini!“
„Wir müßten auch erst mal mit eurer Mutter reden — und natürlich mit meinen Eltern.“
„Also, Tini!“
„Mensch, mach’s doch nicht so spannend!“
„Ja — wißt ihr — meinen Vater haben wir nun besucht. Vielleicht sollten wir als Nächstes euren Vater besuchen?“
“Tini, du bist ‘ne Wucht!“ sagte Tina verblüfft. „Das habe ich noch gar nicht gewagt, zu denken!“
Tina umarmte die Freundin stürmisch.
„Sommerferien am Kilimandscharo!“ Tobbi schmeckte die Worte wie süßen Wein auf der Zunge.
„Dann haben wir wieder etwas, worauf wir uns freuen können!“ sagte Tina begeistert. „Das Ende einer solchen Reise macht einen doch ganz traurig.“
„Also —auf nach Afrika!“
„Ja, aber erst müssen wir wieder nach Bergheim ins Internat.“
„Uns die Reise auch noch verdienen! Ohne gute Zeugnisse keine Fahrt nach Ubersee !“ verkündete Tobbi im Oberlehrerton .
„Und wißt ihr was?“ meinte Tini. „Wenn ich ehrlich bin: Ich freu mich sogar auf die Schule. Auf zu Flause. Auf alles!“
Hinter den Wolken schob sich der Mond hervor und streute blitzende Lichter aufs Wasser.
„Ich auch“, sagten Tina und Tobbi zugleich.
© 1979/1982 für die deutsche Übersetzung
by Franz Schneider Verlag GmbH & Co. KG
München – Wien - Hollywood/Florida USA
© Darrell Waters Limited , London
Deutsche Bearbeitung Franz Schneider Verlag
Deckelbild und Illustration Nikolaus Moras
ISBN 3 505 07363 6
Bestellnummer 7363
Weitere Bände sind erschienen
Leseprobe aus Enid Blyton:
„Tina und Tini stehen vor neuen Rätseln“ (Band 2)
Wer wohnt nebenan?
„Ahoi!“
Der Zug fuhr in den kleinen Bahnhof ein und bremste mit schauerlichem Quietschen. Tobbi hielt sich die Ohren zu.
„Tini! Tiniiii !“ kreischte seine Schwester Tina, die ihre Freundin an einem offenen Fenster entdeckt hatte.
„He, du bist hier nicht auf dem Sportplatz“, sagte Tobbi peinlich berührt und schaute sich vorsichtig um, ob der Freudenausbruch seiner Schwester unangenehm aufgefallen war. Aber niemand achtete auf sie.
Tina drängte sich durch die aussteigenden Reisenden hindurch und fiel der Freundin um den Hals.
„Ahoi!“ rief Tini noch einmal und winkte zu Tobbi hinüber. Der schlenderte langsam näher.
„Man sollte meinen, ihr hättet euch fünf Jahre nicht gesehen, dabei waren es nur fünf Tage, seit ihr vom Internat weg seid. Typisch Mädchen!“ Als er Tinis ein wenig betroffenes Gesicht sah, fügte er schnell hinzu: „Ich freu mich auch, daß du da bist, Tini. Ehrlich. Komm, gib mir deinen Koffer!“
Der Koffer war schwerer, als er gedacht hatte, und der männlich-kraftvolle Schwung, mit dem er ihn auf sein Fahrrad wuchten wollte, mißlang.
„Hast du inzwischen noch einen Schatz gehoben? Einen Sack voller Edelsteine? Nett, daß du sie uns mitgebracht hast.“
„Irrtum, mein Lieber. Ich habe Mutters Lexikon eingepackt, damit ich was zum Auswendiglernen habe, falls ich mich bei euch langweilen sollte“, stichelte Tini zurück.
Tobbi grinste. „Mann, bist du doof!“
„Selber!“
Tina wurde ungeduldig.
„Wenn ihr genug Zärtlichkeiten ausgetauscht habt, können wir vielleicht gehen, oder? Mutti wartet mit dem Essen.“
Als sie das Dorf hinter sich ließen, sagte Tini: „Laßt mich mal vorgehen, ich will sehen, ob ich euer Haus nach Tinas Beschreibungen finde.“
Sie schaute sich kurz um, ging noch etwa zwanzig Meter geradeaus und bog dann rechts in eine schmale Straße ein, die zwischen Feldern und Wiesen hindurch auf zwei hinter hohen Bäumen und dichtem Gebüsch versteckte Häuser zulief. „Richtig?“
„Stimmt genau.“
„Das linke ist eures.“
„So ist es.“
Tini strahlte. Als sie sich dem Hause näherten, betrachtete sie neugierig die Umgebung, in der sie die Sommerferien verbringen würde.
„Was ist mit dem anderen Haus —dem daneben?“
„Es steht leer, schon seit Jahren“, sagte Tina.
„Sieht aus wie ein verwunschenes Schlößchen — ganz geheimnisvoll!“
„Ich habe den Verdacht“, brummte Tobbi, der schwitzend sein Rad mit dem großen Koffer hinter den Mädchen herschob,
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