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Tina und Tini überlisten den Meisterdieb

Tina und Tini überlisten den Meisterdieb

Titel: Tina und Tini überlisten den Meisterdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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zur Schrankkammer wieder, als sei nichts geschehen.
    In der Kabine beugten sie sich aufgeregt über den Inhalt des Lederbeutels. Zunächst kamen die vermuteten Schlüssel zum Vorschein, aber dann...
    „Das darf doch nicht wahr sein!“ rief Tini aus. „Sieh mal, das ist doch der Ring deiner Großmutter! Und hier, die Kette mit dem Anhänger aus Rubinen und Brillanten!“

    „Nein“, sagte Tina bestimmt. „Das ist nicht der Schmuck meiner Großmutter.“
    „Natürlich ist er es, schau doch hin!“
    „Nein! Meine Großmutter hat ihren Schmuck nämlich zufällig heute abend um, gerade diese beiden Stücke.“ Tina stutzte. „Doch, doch, ich bin ganz sicher.“ Sie untersuchte die Schmuckstücke genauer. „Tini! Tobbi! Ich hab’s! Das sind Fälschungen!“
    „ Dunnerlittchen “, ächzte Uwe. „Und was will die mit dem Zeug?“
    „Das kann ich euch sagen“, verkündete Tobbi, der inzwischen den Inhalt des Briefumschlags geprüft hatte. „Madame hat eine ganz besondere Spezialität: schaut euch diese Fotos an, es sind genaue Abbildungen der Schmuckstücke von Großmutter und der anderen Damen, um die sich Madame so auffällig bemüht. Und hinten auf den Bildern — genaue Angaben darüber, wem das Stück gehört und wie und wo es aufbewahrt wird. Kapiert ihr jetzt?“
    „ Nö “, brummte Tina.
    „Madame Yvonne, alias , Fifi ’ , tauscht bei jeder günstigen Gelegenheit die echten Schmuckstücke in falsche um. Wahrscheinlich immer dann, wenn sie die Schmuckkassetten vom Tresor abholt oder dorthin zurückbringt. Ein raffinierter Trick! So nach und nach trägt keine der reichen Damen auf diesem Schiff mehr ein echtes Stück, alles Talmi.“ Tobbi kicherte. „Und am Schluß der Reise...“
    „...schreitet Madame Yvonne um etliche geschickt versteckte Juwelen schwerer von Bord, inmitten ihrer lieben Reisegenossinnen“, unterbrach Tini ihn, „und keine ahnt etwas von ihrem Unglück! Sollte mich nicht wundern, wenn sie beim Abschied noch rundherum Adressen austauscht und verspricht, die Verbindung nicht abreißen zu lassen! Ob sie überhaupt je in Lausanne war?“
    „Das verstehe ich nicht“, sagte Uwe. „Wie kommt sie denn zu den Fälschungen?“
    „Ist doch klar“, belehrte ihn Tobbi. „ ,Puppengesicht’ hat auf dem ersten Teil der Reise den Schmuck fotografiert. Vielleicht hat er sich auch noch Angaben über Größe und Gewicht verschafft. Jedenfalls ging er in Lissabon von Bord und tauschte den Platz mit Madame Yvonne. Während unsere liebe Madame den zweiten Teil des Unternehmens besorgte, nämlich das Vertrauen der Damen zu gewinnen, die bestohlen werden sollten, wurde in Lissabon der falsche Schmuck hergestellt. Ein Mittelsmann brachte den Schmuck nach Madeira — wo er Madame Yvonne unauffällig in die Hände gespielt wurde — in jenem Strandhotel nämlich. Die Schwierigkeit war nur: die Panne mit Mrs. Henford . Sie kam erst in Madeira an Bord. Also mußte Madame Yvonne von Gran Canaria aus in Lissabon eine Nachbestellung aufgeben.“
    „Der Eilbrief und das Telefongespräch, das du beobachtet hast“, warf Tina ein.
    „Genau. In Casablanca hat sie dann die Sachen abgeholt. Ihr erinnert euch, daß sie heute nicht an unserem Ausflug teilgenommen hat, weil sie angeblich eine Verabredung mit ,guten alten Freunden’ hatte.“
    „Ich möchte wissen“, überlegte Tina, „die wievielte Reise dies schon ist, auf der sie den Trick angewandt hat! Und wieviel Leute glauben, echten, wertvollen Schmuck zu tragen, obgleich sie längst nur noch Glassteine um den Hals zu hängen haben!“
    „Zur Sache, Kinder, was machen wir jetzt?“ fragte Tobbi.
    „Erst mal bringen wir das Zeug schleunigst zurück“, schlug Uwe vor. „Und dann werden wir die Geschichte dem Käpt’n melden.“
    „Sie wird alles abstreiten“, wandte Tini ein. „Sie wird behaupten, das Zeug gehöre ihr nicht! Keiner von uns hat wirklich gesehen, wie sie die Sachen dort versteckte.“
    „Da gibt es doch nur eins“, Tobbi grinste verschmitzt, „ich verbringe die Nacht in der Schrankkammer!“
    „Aber nicht allein!“ sagte Uwe energisch. „Die Wache halte ich mit! Solltest lieber schlafen gehen und mir das Ganze überlassen.“
    Aber da kam Uwe bei den dreien schlecht an! Ein Sturm der Empörung brach los, so daß Uwe schnell klein beigab.
    „Und was machen wir?“ fragte Tini.
    „Ihr paßt den Augenblick ab, wenn Madame Yvonne in ihre Kabine geht. Wenn mich nicht alles täuscht, wird sie heute wieder ein oder zwei

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