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Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Titel: Tina und Tini und die Spuren im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Portal und lief über die Brücke. Etwas seitlich, hinter großen Tannen und Buchen versteckt lag das Kutscherhaus mit den alten Stallungen darunter. Eine überdachte Treppe führte außen am Haus in den ersten Stock hinauf, wo sich die Räume befanden, die jetzt der alte Graf bewohnte. Hoffentlich habe ich Glück und er ist da !, dachte Tini, als sie mit klopfendem Herzen auf den Klingelknopf drückte.
    Drinnen blieb alles still. Als sich auch nach dem zweiten Klingeln nichts rührte, wollte Tini enttäuscht umkehren, aber da hörte sie Schritte.
    „Wer ist da?“, erklang die Stimme des alten Grafen.
    Tinis Herz klopfte bis zum Hals hinauf.
    „Entschuldigen Sie bitte die Störung, aber Professor Willner schickt mich zu Ihnen!“
    Der alte Mann öffnete zögernd die Tür. Misstrauisch blinzelte er Tini an. Tini schenkte ihm ihr strahlendstes Lächeln.
    „Es tut mir wirklich sehr Leid, dass ich Sie gestört habe, aber...“ Während sie sprach, huschten ihre Blicke durch den Flur, erfassten jede Einzelheit von der offen stehenden Wohnzimmertür bis zum Lehnstuhl des Grafen, auf dem eine aufgeschlagene Zeitschrift lag. Und neben dem Stuhl stapelte sich ein ganzer Haufen von Zeitschriften, die alle das gleiche Format und Aussehen hatten. Mehr als „... umisma “ konnte Tini vom Titel nicht erkennen, aber das genügte. „Herr Professor Willner lässt fragen, eh... ich meine, er bittet Sie höflichst, ob Sie ihm die letzte Ausgabe dieser Münzen-Zeitschrift für ein paar Stunden überlassen könnten, er möchte etwas drin nachlesen.“
    Tini erschrak fast ein wenig vor ihrem eigenen Mut, aber nun war es heraus. Die Augen des Grafen wurden zu schmalen Schlitzen.
    „Welche Zeitschrift? Ich habe keine mehr. Tut mir Leid, die habe ich alle abbestellt. Hat keinen Sinn mehr für mich, in meinem Alter und wo ich nun nicht mehr... Nun ja, sagen Sie ihm das. Kann ihm leider nicht helfen. Er wird sie sich anderswo besorgen müssen.“
    Damit schloss er schnell die Tür.
    Höchst merkwürdig, dachte Tini, als sie zum Schloss zurücklief. Ich könnte schwören, dass er gerade in der Zeitschrift gelesen hatte, als ich kam. Wie war noch mal die Überschrift? Irgendwas von Funden im Ägäischen Meer. Jetzt möchte ich doch wirklich mal wissen, was in dieser Zeitschrift alles steht! Wir werden sie uns anderswo besorgen müssen.
    Als sie die Halle betrat, war gerade eine neue Busladung Besucher angekommen, die sich in einer langen Schlange vor der Kasse drängten. Freunde und Familienangehörige warteten im Vorraum.
    „Drei Erwachsene, ein Kind“, sagte ein Herr zu Gretchen und schob ihr einen Geldschein zu.
    Tini stutzte. Wie hatte der Professor vorhin gesagt? Zwei Leute, die ordnungsgemäß ihre Eintrittskarten gelöst haben und an die sich nun keiner mehr erinnern kann!
    Wer sagte eigentlich, dass sich zur Zeit des Diebstahls wirklich siebenundsechzig Personen in den Museumsräumen befanden und nicht — wie abgezählt — fünfundsechzig? Konnte nicht einer an die Kasse gegangen sein und drei Karten gekauft haben, von denen er nur eine benutzte?
    „Tina!“ Tini stürzte auf die Freundin zu. „Tina, mir ist eben ein Licht aufgegangen, groß wie ein Leuchtturm!“

Der Graf auf Abwegen

    „Polizist müsste man sein!“, meinte Tina. „Dann hätten wir jetzt eine Liste sämtlicher Besucher, die während des Diebstahls anwesend waren. Fünfundsechzig Leute — und darunter zwei schwarze Schafe. Wie sollen wir das jemals herausfinden?“
    „Nur nicht den Mut verlieren. Mindestens die Hälfte kommt auf keinen Fall in Frage: die Japaner, die alten Amerikanerinnen und die Kinder“, sagte Tobbi. „Versuchen wir doch, uns an die Leute zu erinnern. Lange genug haben sie ja dagesessen und auf ihr Verhör gewartet.“
    „Ich weiß nicht, mir fallen nur Leute ein, die bestimmt nicht in Frage kommen. Die alten Damen, die sich stundenlang Verbrechergeschichten erzählt haben. Das Liebespaar, das die ganze Zeit aneinander rumgeknabbert hat. Die zwei alten Herren, die sich darüber gestritten haben, ob es ein oder zwei Täter waren, die Mutter mit ihren beiden pickligen Töchtern...“
    „Bist du so sicher, dass die beiden alten Herren nichts damit zu tun hatten? Das könnte doch auch nur eine Schau gewesen sein, die sie abzogen um von sich abzulenken. Aber nein, die waren zu alt für so was, du hast Recht. Aber das Liebespaar...“
    „...könnte auch eine Schau abgezogen haben. Du siehst, es ist hoffnungslos!“ Tina sprang

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