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Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr

Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr

Titel: Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhard Biesinger
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z. B. eine Blutarmut oder eine starke Vermehrung der Blutkörperchen.
Muskuläre Ursachen
    Die Verbindung des Mittelohres zum Mund-Rachen-Raum über die Ohrtrompete (Tuba Eustachii) und die im Mittelohr befindlichen beiden Muskeln machen das Auftreten muskulärer Geräusche möglich.
    Der Musculus tensor tympani kann über den Hammergriff das Trommelfell in seiner Spannung verändern. Der Musculus stapedius zieht den Steigbügel bei zu starker Lärmbelastung nach hinten und reduziert somit eine zu starke Schallübertragung auf das Innenohr. Wie bei jedem Muskel des Körpers kann es auch bei diesen Muskeln durch nervale Fehlsteuerung oder durch eine Irritation des Muskels zu krampfartiger Anspannung kommen. Diese Muskelkrämpfe führen dann zu einem meist als Ticken empfundenen Ohrgeräusch. Dieses Ticken kann vom Untersucher in manchen Fällen äußerlich gehört werden.
    Oft ist dieses Phänomen nur vorübergehend; selten muss es durch Medikamente behandelt werden, die beruhigend auf die Muskulatur wirken (Magnesium, Muskelrelaxanzien). Im Extremfall können diese Muskeln durch eine kleine Operation durchtrennt werden, ohne wesentliche Folgen für das Ohr oder für den Patienten. Ein Teil der Kaumuskeln (Musculus tensor oder levator veli palatini) kann ähnlich wie die Mittelohrmuskeln durch Verkrampfungen oder Fehlinnervation zu störenden Geräuschen in der Ohrregion führen. Die Therapie dieser Störungen kann im Einzelfall sehr schwierig sein. Erfreulicherweise ist diese Art von Ohrgeräusch sehr selten.
Tubenfunktionsstörungen
    Zu lästigen Ohrgeräuschen kann weiterhin die gestörte Funktion der Ohrtrompete, der eustachischen Röhre, führen. Sie hat eine äußerst wichtige Funktion, nämlich die Belüftung des Mittelohrs. Funktioniert die Tube nicht, kommt es unweigerlich zu Mittelohrentzündungen, Paukenergüssen und auch zu einem ernsthaften Fortschreiten der Entzündung bis hin zur Knocheneiterung. Als Ursache einer Tubenfunktionsstörung kommen alle entzündlichen oder tumurösen Anschwellungen im Nasen-Rachen-Raum oder in der hinteren Nase in Betracht.
    Sowohl der gestörte Schließmechanismus (klaffende Tube) als auch der gestörte Öffnungsmechanismus können ein Rauschen bzw. lästige Begleitgeräusche beim Schlucken und Kauen hervorrufen. Wenn die Tube offen steht, also eine klaffende Tube vorliegt, hören die Patienten oftmals ihre eigene Stimme sehr verändert und haben ein Druckgefühl auf dem Ohr. Schon eine geringe Schwellung der Tubenschleimhaut genügt, um den sehr feinen Öffnungsmechanismus zu stören. So erklärt sich auch das so genannte „Zufallen der Ohren“ bei einer akuten Infektion der Nase und des Rachens. Die Schwerhörigkeit klingt normalerweise nach dem Schnupfen wieder ab oder lässt sich manchmal allein durch einen kurzen Überdruck im Nasenraum beheben: Bei geschlossenem Mund und zugehaltener Nase kräftig in die Nase ausatmen. Auf diese Weise wird Luft durch die Tube ins Mittelohr gedrückt. Sie kennen dieses Gefühl einer vorübergehenden Tubenfunktionsstörung möglicherweise auch aus dem Flugzeug oder vom Tauchen.
    Die Therapie dieser gestörten Tubenfunktion setzt eine exakte Diagnostik voraus. Bei der offenen (klaffenden)Tube sind Maßnahmen notwendig, die den Verschluss herbeiführen (meistens Gewichtszunahme, unter Umständen Injektion von Teflon im Bereich der Tubenöffnung). Eine verschlossene Tube führt zur Minderbelüftung des Mittelohres. Sie wird durch Einlage eines Paukenröhrchens und Training der Tubenfunktion behandelt; hierzu eignet sich das Durchblasen.
Schwindel und Tinnitus: Der Morbus Ménière
    Das Innenohr und der Hörnerv sind anatomisch direkt miteinander verbunden. Diese enge Verbindung sieht man auch bei bestimmten Erkrankungen, die sich dann sowohl mit Tinnitus und Hörstörungen als auch mit Schwindel bemerkbar machen. Ein wichtiges Beispiel hierfür ist der Morbus Ménière.
    WISSEN
    Die Ménière-Krankheit ist ein fest umschriebenes Krankheitsbild:
zu Beginn Druckgefühl im Ohr
Tinnitus in Form eines Brummens
Störung des Hörens der tiefen Töne
anfallsartiger Drehschwindel, der die Betroffenen blitzartig überfällt und meist mit heftigem Erbrechen verbunden ist
    Die von der Ménière-Krankheit betroffenen Patienten fühlen sich wegen des überfallartigen Schwindels und der begleitenden Hörstörungen mit Tinnitus extrem beeinträchtigt!
    Zwischen den Anfällen besteht bis auf eine einsetzende Schwerhörigkeit des betroffenen Ohres

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