Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr
Beschwerdefreiheit. Dies führt dazu, dass die Diagnose eines Morbus Mèniére nicht immer korrekt gestellt und die Therapie nicht konsequent durchgeführt wird. Oft müssen die betroffenen Patienten sogar hören, dass sie aufgrund psychischer Störungen einen Ménirè bekommen haben!
WICHTIG
Das Krankheitsbild des Morbus Ménirè hat eine organische Ursache im Innenohr und ist nicht psychischen Ursprungs! Das Krankheitsbild kann heute mit klaren Therapiekonzepten behandelt werden! Kein Patient muss unter dem Schwindel leiden!
Natürlich hat aber eine so in das alltägliche Leben eingreifende Krankheitserscheinung wie der Morbus Méniere negative psychologische Effekte. Wenn man sich nicht mehr alleine auf die Straße trauen kann, wenn man nicht mehr ein Konzert oder einen Vortrag besuchen kann, wenn man sich von einem immer auftretenden Schwindelanfall bedroht fühlt, führt dies zur Entwicklung von Ängsten und auch zu einem massiven Rückzug aus dem gesellschaftlichen und sozialen Leben. Oft bleiben, selbst bei erfolgreicher medizinischer Behandlung, Angstgefühle zurück, die in Form von Unsicherheitsgefühl auch als Schwindel interpretiert werden. Es ist deshalb von den Therapeuten sehr schwer festzustellen, ob noch durch das Ohr bedingte Schwindelanfälle bestehen oder ob sich ein »Angstschwindel« etabliert hat, der natürlich ganz anders behandelt werden muss.
Die medizinische Behandlung des Morbus Ménière
Beratung. Wie bei jedem chronischen Krankheitsbild müssen dem Patienten zunächst einmal Ängste genommen werden. Es ist immer möglich, diese Schwindelanfälle durch medizinische Maßnahmen zu beseitigen!
Der Betroffene muss wissen, dass es eine ganze Reihe von Konzepten gibt, die schrittweise dazu führen, diese Schwindelanfälle zu beseitigen. Darüber hinaus muss offen über begleitende psychische Störungen gesprochen werden wie Ängste und Depression, die häufig mit einem Morbus Ménirè verbunden sind.
Konservative Behandlungsmöglichkeiten. Die primäre Therapie des Morbus Ménirè mit dem Ziel der Beseitigung der Schwindelanfälle beginnt mit der Gabe von einem wassertreibenden Medikament (Furosemid = Lasix ® ). Dies wird kombiniert mit Cortison in Tablettenform, als intravenöse Gabe oder neuerdings auch direkt in das Mittelohr. Unterstützend, aber nicht entscheidend ist die Gabe von Betahistin.
Es hat sich bewährt, das Furosemid über einen längeren Zeitraum von ca. 3–5 Monaten zweimal wöchentlich zu geben. Allein damit lässt sich in über 70% der Fälle das Schwindelphänomen beseitigen!
Mithilfe eines Niederdruckpulsgenerators (Meniettgerät® der Fa. Medtronic) Kann man ebenfalls versuchen, die Schwindelanfälle zu reduzieren. Bei der Anwendung werden unterschiedliche Druckerhöhungen und -minderungen über das Trommelfell auch auf das Innenohr weitergeleitet, was bei vielen Patienten zum Erfolg führt.
Operative Verfahren. Operative Verfahren haben im individuellen Fall und in der Einbindung in ein gesamtes Konzept, d. h. unter der Beachtung der konservativen Therapie und der individuellen Erfahrung der behandelnden Ärzte, eine wichtige Bedeutung bei der Beseitigung der Schwindelanfälle. Hier besteht ein Stufenplan:
Anlage eines Paukenröhrchens: Bereits die Einlage eines Paukenröhrchens in das Trommelfell bringt manchen Patienten eine dauerhafte Beseitigung der Gleichgewichtsstörungen. Diese kleine Maßnahme kann man mit örtlicher Betäubung durchführen. Das liegende Paukenröhrchen kann dann auch benutzt werden, um Medikamente in das Mittelohr zu geben.
Tenotomie: Hierbei wird das Trommelfell vorgeklappt, um anschließend die Mittelohrmuskeln (Musculus stapedius und Musculus tensor tympani) zu durchtrennen. Die Operation wird üblicherweise ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Die Ursache der Wirksamkeit dieser ungefährlichen Operationsmethode ist nicht ganz klar. Sie führt vermutlich über eine Druckminderung des Innenohres zu einer Heilung.
Saccotomie: Grundlage dieser chirurgischen Behandlungsmethode ist die Tatsache, dass das Wasserreservat des Innenohres an der Schädelbasis fest von Knochen umgeben ist und sich somit bei Druckerhöhung nicht ausdehnen kann. Nun ist gerade diese Druckerhöhung im Wassersystem des Innenohres eine Ursache der Schwindelanfälle. Bei dieser Operationsmethode wird deshalb durch einen operativen Zugang hinter dem Ohr das Wasserreservat aufgesucht und von der Knochenschale befreit, sodass es sich bei
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