Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr
ihre Bedeutung ist aber auch bei der ambulanten Betreuung der Patienten unbestritten. Die Körpertherapien zeichnen sich ganz besonders dadurch aus, dass sie eine intensive Entspannung erreichen. Diese Entspannung wirkt sich z. B. auf die Muskulatur der Halswirbelsäule, der Kiefergelenke aus; sie führt jedoch auch dazu, dass Sie sich ganz einfach wohlfühlen, und sind damit eine Quelle positiven Empfindens. Somit sind die Körpertherapien nützlich für den Stressabbau und die emotionale Entkoppelung vom lästigen Ohrensausen.
Therapiewahl – Worauf Sie achten sollten
Der Erfolg der Körpertherapien ist von mehreren Faktoren abhängig:
Die innere Bereitschaft, sich auf die Therapie und die Entspannung einzulassen. Persönliche Neigungen und Abneigungen spielen bei der Akzeptanz der jeweiligen Körpertherapie eine große Rolle. So empfindet der eine oder andere Patient z. B. eine Körpertherapie als unangenehm, die mit Partnerübungen verbunden ist oder stark suggestive Einflüsse hat, und bringt daher nicht die nötige Motivation auf. Gewinn bringt die Körpertherapie immer dann, wenn der Patient aktiv mitarbeitet und lernt, die Methode unabhängig von einem Lehrer zu Hause durchzuführen.
Die Persönlichkeit des Therapeuten. Bei jeder Behandlung spielen so genannte Placebowirkungen eine Rolle (placebo, lat.: »ich gefalle«). Damit ist gemeint, dass die Erscheinung des The rapeutenund seine Ausstrahlung den Erfolg einer Therapie mitbestimmen (oder sogar ausschließlich bestimmen). Zu- oder Abneigungen gegenüber dem Therapeuten müssen deshalb als normale zwischenmenschliche Erscheinungen akzeptiert werden, ohne sie als gut oder schlecht zu werten.
Umgebung. Nicht unberücksichtigt bleiben darf die Umgebung der Schulung, die ebenfalls die Motivation des Patienten positiv beeinflusst, und schließlich die Gruppengröße und die Zusammensetzung der Gruppe.
Viele Körper- und Entspannungstherapien, die Sie im Folgenden finden, werden von den örtlichen Volkshochschulen und auch von Krankenkassen angeboten. Zum Teil werden die Kosten auch von den Krankenkassen übernommen. Deshalb lohnt es sich meistens, bei diesen Institutionen anzufragen. Je nach Neigung des Patienten und je nach Belastung durch das Ohrgeräusch kann aber auch eine Einzeltherapie notwendig werden.
Alexander-Technik
Dieses Verfahren wurde von dem Australier M. Alexander entwickelt. Durch diese Therapie werden die richtige Bewegung und Haltung des Körpers erlernt, da beide im direkten Zusammenhang mit Krankheit und Gesundheit gesehen werden. In strengen Lektionen wird der Patient mit den Richtlinien zur korrekten Körperhaltung und Bewegung vertraut gemacht. Er erhält eine intensive Körperschulung und lernt, sehr genau auf die Körperkontrolle zu achten.
Die Alexander-Technik beschäftigt sich aber auch mit der richtigen Ernährung, die auf den allgemein gültigen Empfehlungen beruht: nicht zu fett, wenig Fleisch, Verzicht auf chemisch behandelte Nahrungsmittel u. a. Die Alexander-Prinzipien werden von speziell dafür ausgebildeten Ärzten oder Physiotherapeuten vermittelt.
Atemtherapie
Die Schulung der richtigen Atmung ist wichtiger Bestandteil verbreiteter Körpertherapien. Falsche Atemtechnik kann zu vielen Beschwerden führen und beeinflusst auch den Bewegungsapparat negativ. Die richtige Atemtechnik und das Konzentrieren auf die Atmung bewirken eine allgemeine Entspannung. Atemtherapie ist daher besonders bei Schlafstörungen sehr nützlich. Die Atemtherapien werden von Krankengymnasten und Masseuren gelehrt, sie sind aber auch fester Bestandteil des Yoga und des Autogenen Trainings.
Autogenes Training
Bei der Behandlung von Tinnitus-Patienten spielt das Autogene Training eine große Rolle. Durch Beeinflussung der Gedankenwelt (Selbstsuggestion) lernt der Anwender, Gliedmaßen, das Herz-Kreislauf-System und das vegetative Nervensystem zu entspannen und zu beruhigen. Das Autogene Training kann in Wochenkursen erlernt und sollte täglich angewandt werden. Der positive Effekt tritt meistens erst nach monatelangem Üben auf, ist dann jedoch von nachhaltiger Wirkung. Autogenes Training immunisiert gegen Stress, baut negative Gedanken ab, erhöht die Belastbarkeit, verbessert Ein- und Durchschlafen und löst Ängste.
Im Hinblick auf die Ohrgeräusche kann das Autogene Training helfen, von der inneren Fixierung auf die Ohrgeräusche loszukommen und über sie hinwegzuhören. Diese Therapie ist daher auch im Rahmen des Retrainings sehr
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