Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr
folgende Entspannung bewusst erlebbar zu machen. Neben der Entspannung wird auch eine verbesserte Atemtechnik gelehrt. Die progressive Entspannung nach Jacobson ist relativ einfach zu erlernen. Der positive Effekt tritt allerdings auch hier erst ein, wenn die Methode zu Hause konsequent angewandt wird.
T’ai-Chi
Die bei uns auch als »Schattenboxen« bekannten fernöstlichen und in China als »Volkssport« betriebenen Bewegungsübungen vereinigen Atmung und Bewegung in einem strengen Ritual. T’ai-Chi wirkt in dieser Anwendungsweise entspannend und fördert die Körperkondition und -koordination. Damit stabilisiert es unspezifisch bei Nervosität und psychischen Problemen. Einer Umfrage der Deutschen Tinnitus-Liga zufolge profitierten alle Tinnitus-Patienten, die T’ai-Chi erlernten, gut von dieser Methode.
Yoga
Neben dem Autogenen Training ist Yoga in unserer Kultur die am weitesten verbreitete Körper- und Bewegungslehre. Sie umfasst körperliche Selbsterziehung, Konzentrationslehre, Sport, Atmung und Entspannung, eine Reihe von Körperübungen und Meditation für Geist und Körper. Yoga stammt aus dem Indischen und ist schon vor Jahrtausenden dort ausgeübt worden. Den Westen eroberte sich diese »Methode« erst in den 50er Jahren.
Es gibt sehr viele Arten von Yoga, die Variationen hängen von der jeweiligen Ausbildung des Yogalehrers ab. Die Ausbildung ist allerdings nicht geregelt, sodass man, wie bei jeder anderen Körpertherapie auch, Yogalehrern mit un terschiedlicher Motivationskraft und Ausstrahlung begegnet. Auch hängt es vom Lehrer ab, inwieweit fernöstliche Philosophien und religiöse Lehren in die Übungen miteinfließen und andere Lebensbereiche wie Ernährung und Partnerschaft berührt werden. Eine verantwortungsvolle Lehrkraft wird die Anpassung dieser fremden fernöstlichen Einflüsse an unsere Kultur ohne Zwänge für die Ausübenden durchführen können. Dann ist Yoga als weitere hervorragende Körpertherapie gerade auch für Tinnitus-Patienten zu empfehlen.
Zur Ruhe kommen und die innere Mitte finden: Lassen Sie sich hierin durch gezielte Anleitung unterstützen!
Alternative Methoden bei Tinnitus
Mit dem Begriff »alternative Heilverfahren« werden diejenigen Therapieformen beschrieben, die nicht nach den wissenschaftlich untersuchten Methoden der westlichen Schulmedizin arbeiten. Manche Therapien, wie z. B. die Akupunktur, haben aufgrund ihrer breiten, langjährigen Anwendung und den damit verbundenen Erfahrungen schon ihren festen Platz in unserer Medizin bekommen. Sie wirken »alternativ«, da ihre Wirkung mit anerkannten Theorien teilweise nicht erklärt werden kann. Allgemein wird die Selbstheilung des Körpers angeregt, statt die Heilung durch Medikamente oder Operationen zu »erzwingen«.
Die angebotenen Ergebnisse der verschiedenen Methoden sind kritisch zu sehen und einzuordnen. Die »Besserung« eines Tinnitus darf nicht nur auf das Symptom Tinnitus bezogen werden, sondern muss auch berücksichtigen, ob das Leben mit dem Ohrgeräusch positiv beeinflusst wurde. Bei der Therapie des akuten Tinnitus muss jeder »Erfolg« dahingehend hinterfragt werden, ob es sich nicht um eine Spontanheilung handelte oder ob im Sinne des Retrainings bei der zentralen Verarbeitung bereits ausgleichende Prozesse eingesetzt haben.
Ein Teil der alternativen Therapien wird von der Schulmedizin abgelehnt, meist deswegen, weil diese Therapien von falschen Voraussetzungen ausgehen, gesicherte Erkenntnisse über die Funktion gesunder und kranker Organe nicht berücksichtigen oder mit exakter Methodik gewonnene Ergebnisse falsch bzw. einseitig interpretieren. Ein Vorwurf betrifft häufig das fehlende Bemühen um eine Beweisführung. Die Vertreter alternativer Behandlungsmethoden berufen sich auf langjährige Erfahrungen oder Schilderungen von Einzelbeobachtungen. Ergebnisse exakter vergleichender Therapiestudien, die diese Erfahrungen untermauern, werden selten vorgelegt.
Worauf Sie achten sollten
Ein chronisches Ohrgeräusch kann auch mit alternativen Methoden nicht beseitigt werden, deshalb müssen Sie gerade diese Methoden in der Behandlung chronischer Ohrgeräusche kritisch überprüfen. Leider lässt sich beobachten, dass die Therapieangebote für chronischen Tinnitus, wie bei anderen chronischen Krankheiten auch, ausufern und offensichtlich hauptsächlich auf den wirtschaftlichen Gewinn des Therapeuten ausgerichtet sind. Der Patient greift nach jedem Strohhalm und ist oft nicht kritisch
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