Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr
unter Krankengymnasten, auch Masseuren und Heilpraktikern verbreitet. Auch einige Ärzte arbeiten kinesiologisch. Grundlage der Kinesiologie ist die Idee, dass sich Funktionsstörungen in einer Schwäche bestimmter Muskeln oder Muskelgruppen äußern. Diese Muskeln erhalten dadurch zu wenig Energie (»Energieblockade«). Verschiedene Punkte im so genannten lymphatischen, neurovaskulären oder Meridiansystem können nun angeregt werden, um das Fließen der Energie wieder zu ermöglichen. Damit wird der Muskel oder das Organ wieder versorgt. Auch emotionale Blockaden können durch den Therapeuten erfragt werden, um sie anschließend positiv zu verarbeiten.
Mein Tipp
Kinesiologie ist nicht als alleinige Therapie zu sehen. Sie wird – auch diagnostisch -von erfahrenen Therapeuten als »Instrument« im Rahmen einer ganzheitlichen Behandlung angewandt.
Klangtherapien
Etliche Klangtherapien haben sich einen hohen Stellenwert in der Behandlung des chronischen Ohrensausens erobert. Sie werden unter verschiedenen Gesichtspunkten durchgeführt, die in einzelnen Variationen zum Ausdruck kommen.
Entspannung und Meditation durch Musik und Klang. Musik und wohltuende Klänge. können unsere Seele öffnen und sie zum Schwingen bringen. Meditative und beruhigende Musik kann ein ausgeprägtes Entspannungsgefühl, ein Loslassen von Stress und innerer Spannung bewirken. Es gibt hierzu eine Vielfalt von Musikkassetten und CDs, die diesen Effekt unterstützen. Das speziell für Tinnitus-Betroffene entwickelte Programm der Musiktherapeutin Annette Cramer bietet neben ausgewählter Entspannungsmusik eine Anleitung zur Tiefenentspannung und ein ausgeklügeltes Hörtraining. Dabei kann jeder Betroffene das Übungsprogramm auf sein individuelles Hörproblem abstimmen (ISBN 3–8304–3007–8).
Eine Entspannung ist damit jedoch nur zu erreichen, wenn Sie sich ihr hingeben können. Viele Tinnitus-Patientensind innerlich so unruhig, dass sie das Anhören von Kassetten eher noch nervöser macht. In diesen Fällen genügen solche »Entspannungsprodukte« nicht. Hier kann z. B. Musik als Therapie eingesetzt werden.
Mein Tipp
In der Hand von erfahrenen Musiktherapeuten ist die Musiktherapie sehr zu empfehlen – übrigends nicht nur bei Tinnitus. Die Tinnitus-Liga hilft Ihnen bei der Suche eines Therapeuten in Ihrer Nähe.
Klangtherapie nach Tomatis. Diese Therapie wird von den Anhängern der Methode in jüngster Zeit auch für die Tinnitus-Behandlung propagiert. Es handelt sich im Wesentlichen um ein Training, das das Hören im oberen Frequenzbereich schult und mit dem vor allen Dingen hochfrequente Ohrgeräusche reduziert werden sollen. Hierzu werden dem Patienten bei täglicher, mehrstündiger Anwendung Klangtherapiekassetten über Kopfhörer leise eingespielt, bei denen die hohen Frequenzen verstärkt werden. Diese Therapiemethode ist ebenfalls noch nicht überprüft. Adressen von Anwendern dieser Methode können bei der Tinnitus-Liga erfragt werden. Von wissenschaftlicher und audiologischer Seite wird die Methode kritisch bewertet.
INFO
Worauf Sie achten sollten!
Bei der Musiktherapie werden zwei Formen unterschieden:
Bei der aktiven Musiktherapie experimentiert der Patient selbst mit Musik, Rhythmen etc.
Bei der rezeptiven Musiktherapie nimmt der Patient die Musik passiv auf.
Beide Verfahren können Emotionen und Konflikte erlebbar machen, und es kann gelingen, sie mithilfe der Musik zu bearbeiten. Musiktherapie, eine Form der Psychotherapie, muss jedoch von qualifiziertem Personal ausgeführt werden. Die ausgebildeten Therapeuten besitzen in Deutschland einen wissenschaftlichen Abschluss zum diplomierten Musiktherapeuten.
Kraniosakrale Technik
Die Kraniosakral-Therapie ist eine besondere Technik der Osteopathie, die wegen ihrer großen Bedeutung für die HNO-Heilkunde gesondert besprochen werden soll. Die kraniosakrale Technik beschäftigt sich mit dem manuellen Diagnostizieren und Behandeln von Störungen der Beweglichkeit der Achse, die beim Schädelknochen beginnt, über die Wirbelsäule verläuft und am Kreuzbein endet. Sie beruht darauf, dass diese Knochen durch den Strom der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) stetigen, geringen Bewegungen ausgesetzt sind, den so genannten Pulsationen.
Diese Pulsationen sind tastbar, und die Vorstellungen der Kraniosakraltherapeuten über die zirkulatorischen Zusammenhänge der Liquorsysteme stimmen überraschend gut mit den entsprechenden Erkenntnissen der Schulmedizin
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