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Tisch für drei

Tisch für drei

Titel: Tisch für drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
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man sich komplett auszog, wenn man mit jemandem ins Bett ging, und das tat er, indem er sich zuerst entkleidete. Es geschah, während ich etwas holte, das mir wie Limonade vorkam, und er zog sich mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit aus. Dann trank ich diese Limonade, die gar keine war, da ich angesichts eines nackten Mannes auf einmal das dringende Bedürfnis hatte, etwas zu trinken.
    Ich weiß noch, dass ich dachte: Unglaublich, ich werde gleich Sex mit diesem unvorstellbaren Mann haben. Aus heutiger Sicht ist mir natürlich bewusst, dass es die ganze Nacht schon auf den Sex hinausgelaufen war. Wir hatten Tequila getrunken und einander Zeug von den Händen geleckt und auf irgendwie schmutzige Weise an Früchten gesaugt. Wir hatten uns über eine Fruchtscheibe hinweg geküsst, die vermutlich von einer Mango stammte, und er hatte seine Hand auf meinen von der Hitze ganz klebrigen Oberschenkel gelegt und mich mit diesem Schlafzimmerblick angesehen.
    Was konnte ich mehr verlangen?
    Nacktheit, ich wollte Nacktheit. Ich bin froh, dass ich mich dafür entschieden hatte. Aber damals bestand er natürlich darauf, dass ich auch nackt war. Das tat er allerdings eher hinterlistig, indem er mir wie ein Dieb die Kleidung wegnahm. Beim ersten Mal behielt ich mein Kleid an, und dann, beim zweiten Mal, das irgendwann mitten in der Nacht stattfand, während der Regen gegen die Fensterläden schlug, nahm er mir meine Bluse. Und dann am Morgen wurde mir mein Rock wie ein alter Verband abgenommen, um das darunter verborgene Mädchen zum Vorschein zu bringen.
    Natürlich war ich nicht wirklich verborgen, wenn ich mit ihm zusammen war. Bei ihm fühlte ich mich durch und durch körperlich, real, aus Fleisch, Blut und Nerven bestehend. Ich konnte spüren, wie sich mein ganzer Körper um ihn wickelte und wie er mich umgab, und meine Selbstzweifel schwanden, als hätten sie nie existiert. Ich merkte kaum, dass sie auf einmal fort waren. Er war mutig und schämte sich seines Körpers nicht, warum hätte es mir da irgendwie anders gehen sollen?
    Ich weiß noch, wie ich uns in dem fleckigen Wandspiegel beobachtet habe, seinen langen, geschwungenen Rücken, der in seinen köstlichen Hintern überging, und die Art, wie er seine Hüfte langsam, so wunderbar langsam, gegen meine bewegte. Wie sich meine Beine für ihn spreizten, so unbefangen, als wäre mir alles andere völlig egal.
    Er kam oft spät von der Bar zurück, schlich die morsche Treppe in dem baufälligen alten Gebäude, in dem ich wohnte, hoch, und ich versteckte mich hinter der Tür und sprang ihn an, sobald er das Schlafzimmer betrat. Dann schlang ich meine Beine um seine Hüfte und zog ihn wie ein Anker zu Boden, hinunter aufs Bett. Er sagte niemals Nein und war immer stark genug, um mein Gewicht problemlos tragen zu können.
    Aber irgendwie gelang es mir dennoch jedes Mal, ihn ins Bett zu bekommen.
    Er war der erste Mann, der es mir je mit dem Mund besorgt hat, und er tat es, ohne ein Wort zu sagen. Er fragte nicht, er zögerte nicht, er warnte mich nicht vor. Er tat es ebenso beiläufig, wie man eine Unterhaltung führt, allerdings eine, bei der es sich um sinnliche, sexuelle, erotische Dinge dreht. Nur kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, wie man eine beiläufige Unterhaltung über sinnliche, sexuelle, erotische Dinge führt, wie etwa: »Hast du das Wetter in meiner Muschi heute gesehen? Mein Schwanz sagt, es sieht nach Regen aus.«
    Ich weiß nicht, ob das funktionieren würde. Aber seine Zunge funktionierte sehr gut an meiner Klit. Ebenso wie seine Küsse, die er überall dort platzierte, wo meine Muschi ebenso hübsch und küssenswert war wie mein Mund. Dazu sagte er dann ebenfalls einige Dinge, die sich nur schlecht übersetzen lassen. Und ich hasste es, ihn diese Dinge auf Englisch sagen zu hören, weil sie dann irgendwie nicht halb so heiß klangen.
    Er sagte mir, dass ich ihn ertrinken ließe, und er brachte mir auf dem Heimweg kleine Blumen mit, die exotisch dufteten, und die steckte er mir ins Haar. Ich habe diese Blumen noch immer, die ich getrocknet und zwischen die Seiten des Buches gelegt habe, das wir damals zusammen lasen. Ich kann noch immer seine seltsamen Zigaretten riechen, die schwere, geheimnisvolle Rauchwolken in der Luft hinterließen. Ich kann noch immer seine Hände auf mir spüren, die über meine Hüften und zwischen meine Beine glitten, sodass mein Gesicht und meine Muschi gleichzeitig liebkost wurden.
    Er hatte tausend verschiedene

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