Tisch für drei
Farbe. Er lächelt und macht mit den Händen eine hilflose Geste.
»Ich hatte gehofft, dass Sie kommen würden«, sagt er, und es klingt wie eine Entschuldigung.
Sie betritt das Zimmer. Auf einmal fühlt sie sich mächtig, erfüllt von einer dämonischen Energie, die sie über ihre eigenen Grenzen trägt, in ein Reich, von dem sie dachte, es wäre für immer für sie verschlossen.
»Aufs Bett«, befiehlt sie und deutet auf das andere Ende des Zimmers, wobei sie ihr eigener Tonfall selbst überrascht.
Er senkt den Kopf und dreht sich um. Doch als er sich von ihr entfernt, wirft er ihr über die Schulter hinweg einen Blick zu, und sie erkennt ein Feuer in seinen Augen, das sein demütiges Benehmen Lügen straft.
Sie geht ihm nach, und als er, noch immer in Straßenkleidung, auf das Bett steigt, greift sie in ihre Tasche und wirft ihm ihre Zimmermädchenuniform zu. »Zieh dich aus«, weist sie ihn an, »und zieh das über. Sofort.«
Sie beobachtet ihn, wie er an den Knöpfen seines Mantels herumfummelt, seine Finger zittern. »Schneller«, sagt sie. »Worauf wartest du denn noch?«
Er tut, was sie verlangt, und zieht seinen Mantel aus, ohne die letzten Knöpfe zu öffnen, wodurch einige abreißen und wie Münzen im Zimmer herumfliegen. Wie von Sinnen reißt er an seinem Anzug herum und zieht sich die dazu passende Krawatte und das steife, weiße Hemd aus. Sie bleibt still, beobachtet ihn und ist erstaunt, wie ruhig sie ist und wie sie die Situation unter Kontrolle hat. Sie weiß, was sie will und wo sie hin will. Es kommt ihr so vor, als hätte sie ihr bisheriges Leben wie eine Schlafwandlerin erlebt und wäre nun endlich aufgewacht. Alles erscheint ihr auf einmal sehr viel klarer, sie sieht die Welt mit anderen Augen und hat das Sagen.
»Was jetzt?«, will er wissen. Seine Stimme klingt flehend, erbärmlich. Sie hat das Bedürfnis, ihn zu schlagen. »Zieh das an«, sagt sie und deutet auf die Uniform. »Oder hast du das schon wieder vergessen?«
»Tut mir leid, Herrin.«
»Das will ich doch hoffen.«
Auf einmal hat sie das dringende Bedürfnis zu lachen. Ihr wird klar, dass ihr ihre Maske entgleitet.
Sie unterdrückt das Lachen, aber er muss es in ihren Augen gesehen haben, denn als er das Kostüm übergestreift hat, verschwindet der verzweifelte, unterwürfige Blick, und er streckt die Hand aus und streichelt ihre Wange. Sie versucht, sie wegzuschieben, aber sie taumelt und kann nichts dagegen machen, sie lässt sich von ihm aufs Bett ziehen.
»Aufhören«, sagt sie kichernd. »Ich habe hier das Sagen.«
Er lacht ebenfalls, und als er den Kittel jetzt aufknöpft und darunter sein brauner Körper mit den blonden Härchen zum Vorschein kommt sowie sein erigierter Schwanz, der aus einem Nest dunklerer, dickerer Haare hervorsteht, zittern seine Hände nicht, sondern sind ganz ruhig.
Er muss nicht gerettet werden, das ist ihr jetzt klar. Er musste nur wieder lernen zu lachen. Und da war er nicht der Einzige.
Sie lacht, als sie sich zusammen auf dem Bett rollen und sie ihm spielerisch auf den Hintern haut, während sie ihre Kleidung mit der anderen Hand auszieht und auf den Boden neben dem Bett wirft. Dann sitzt sie rittlings auf seinem Rücken, ihre feuchte Muschi drückt sich gegen seine warme, geschmeidige Haut, und sie schlägt ihn erneut.
»Na los, Pferdchen«, neckt sie ihn.
Er erhebt sich unter ihr auf alle viere, und sie fällt nach vorn auf seinen Rücken, ihre Brüste drücken gegen ihn, sie legt einen Arm um ihn. Als ihre Hand über den Flaum seines Unterbauchs fährt, schiebt sich sein Penis sanft in ihre feuchte Handfläche.
Marta bewegt die Hand langsam an Jacobs prallem Schwanz entlang, schließt die Augen und lässt sich von dem Augenblick gefangen nehmen, ist jetzt ganz Körper, nichts als diese Frau hier in diesem Zimmer mit diesem Mann. Zum ersten Mal in ihrem Leben hört Marta auf zu denken.
Carrie Williams ist die Autorin der Black-Lace-Romane The Blue Guide , Chillie Heat und The Apprentice . Sie hat unter den Namen Candy Wong und Carrie Williams mehrere Kurzgeschichten für Black Lace geschrieben.
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