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Titan 02

Titan 02

Titel: Titan 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Wolfgang Jescke
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auszusprechen.
    Conners funkelte ihn empört an. »Zum Discountpreis? Dann dauert’s keinen Tag, bis es jeder um den Preis will. Es wäre einfach nicht gerecht - und wie lange könnten wir uns damit halten? Wie lange würde GEC durchkommen mit so was?«
    »Nicht sehr lang, nehm ich an«, gab O’Neill trübsinnig zu.
    »Eben.« Conners lachte auf. »Wenn du was nötig hast, dann ist das ein guter, kräftiger Schluck. Komm ins Büro - ich hab’ da in einer Lade noch ein Fünftel Haig & Haig versteckt. Damit kannst du dich ein bißchen aufwärmen, bevor du nach Hause gehst. Genau das brauchst du.«
    Mike Foster wanderte ziellos die dunkle Straße entlang, durch die Scharen von heimeilenden Einkäufern. Er sah nichts und niemanden; die Leute rempelten ihn an, aber er merkte es nicht. Lichter, lachende Menschen, hupende Autos, aufleuchtende Verkehrsampeln… nichts existierte für ihn. In seinem Geist war eine tödliche Leere. Automatisch setzte er einen Fuß vor den anderen, willenlos, ohne sich der Bewegung bewußt zu sein.
    Rechts von ihm blinkte ein grelles Leuchtsignal. Riesige, strahlende Schriftzeichen riefen bunt in die Nacht.
    FRIEDE AUF ERDEN
    ÖFFENTLICHER BUNKER
    EINLASS 50 CENT

ENTWICKLUNGSHILFE
(HELPING HAND)
     
LESTER DEL REY
     
     
    Der erste Kontakt der Menschheit mit fremden Intelligenzwesen fand nicht auf irgendeinem schauerlichen fernen Planeten einer fremden Sonne statt, lange, nachdem sich die Menschen ein galaktisches Imperium geschaffen hatten.
    Er fand auch nicht im Hinterhof eines Fliegende-Untertassen-Fanatikers statt. Keine Schwärme fremder Kampfschiffe durchdrangen den Himmel der Erde, um Beute und Sklaven zu erobern. Es wurden auch keine primitiven Venusier oder Marsianer entdeckt, die uns als Götter hätten anbeten können. Keine telepathischen Ungeheuer bemächtigten sich unserer Gehirne. Ja, es gab nicht einmal die so beliebten Mißverständnisse und Verwicklungen, denen sich außerirdische Wesen bei der Überwindung unserer diversen Amtsschimmel doch aussetzen. Keine Spezies von außerirdischen Wesen machte je einen solchen Versuch.
    Das große Ereignis fand vielmehr an einem ziemlich unwahrscheinlichen Ort statt - auf der unbelebten Oberfläche des Mondes.
    Sam Osheola hatte nicht die geringsten Zweifel, daß sie unbelebt war, und erwartete sich keine Überraschungen. Die erste bemannte Mondexpedition hatte nachgewiesen, daß der Trabant tot war und es immer gewesen war. Sams einzige Zweifel betrafen sein eigenes Hiersein in Gesellschaft von rund hundert Wissenschaftlern, die es ihrem Ruf zu verdanken hatten, daß sie an der Expedition teilnehmen durften. Meistens aber hatte er zuviel zu tun, um sich darüber Gedanken zu machen. Verglichen mit einigen anderen Orten, an denen er schon gearbeitet hatte, war der Mond auch nichts Besonderes mehr.
    Er arbeitete in der Garagenkuppel und fluchte höchst ausdrucksvoll in den neunzehn Sprachen, die er beherrschte, und improvisierte recht gut in einem weiteren Dutzend. In den achtzehn Stunden, die seit der Landung vergangen waren, hätten die Traktoren ausgeladen, zusammenmontiert und fahrbereit sein sollen. Aber irgendwie hatte die Arbeitsmannschaft eine Ladung Fusel heraufgeschmuggelt; jetzt waren alle zur Ausnüchterung in einem der Schiffe eingesperrt, und zwei der besten Mechaniker waren zu weit hinüber, um selbst mit reinem Sauerstoff wieder zurückgeholt zu werden. Das hieß, daß er ihre liegengelassene Arbeit überprüfen und mit den provisorischen Gehilfen beenden mußte, die ihm Commander Larsen von den Schiffsmannschaften und Wissenschaftlern zusammenkratzen konnte.
    Eben kam Larsen zurück und hob den Kugelhelm von den Schultern, als er die Schleuse passiert hatte. Er blieb stehen und hörte bewundernd zu, bis sein technischer Vorarbeiter seinen Monolog mit etlichen englischen und seminolischen Flüchen ausklingen ließ.
    »Eine Gruppe Freiwillige wartet drüben in der Hauptkuppel. Machen Sie eine Kaffeepause, da können Sie sie einweisen«, erklärte Larsen. Dann grinste er. »Ich dachte immer, ihr Indianer wärt eine emotionslose Rasse, Sam. Wo bleibt denn Ihre steinerne Miene?«
    »Ich hab’ heute keinen Sinn für Humor!« fauchte Sam zurück. Dann fiel sein Blick auf das Spiegelbild seines Gesichts im Kuppelverdeck eines Traktors, und er mußte doch schmunzeln. Ein ziemlich mitgenommenes Steingesicht, seine Nase war beim Football gebrochen worden, das er wegen des Sportstipendiums gespielt hatte, um den Diplomingenieur

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