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Titan 03

Titan 03

Titel: Titan 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Wolfgang Jeschke
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stimmte, bis ich Cliff Anderson anrief und mit ihm sprach, obwohl er nicht da war. Und nicht nur das, ich hätte nicht einmal gewußt, daß er nicht da war, wäre er nicht einen Moment später zur Tür hereingekommen, nachdem ich mit ihm telefoniert hatte.
    Nein, nein, so geht es nicht…
    Es will mir einfach nicht gelingen, diese Geschichte richtig zu erzählen; ich werde zu aufgeregt. – Also will ich lieber ganz von vorn anfangen. Ich bin Bill Billings; mein Freund ist Cliff Anderson. Ich bin Elektronikingenieur, er ist Mathematiker, und wir arbeiten an einer Technischen Hochschule im mittleren Westen. Nun wissen Sie, wer wir sind.
    Seit Abschluß unseres Studiums haben Cliff und ich mit Datenverarbeitungssystemen und kybernetischen Modellen gearbeitet. Sie wissen, was diese Dinge bedeuten. Norbert Wiener hat sie in seinem Buch über die Kybernetik einer breiten Öffentlichkeit vertraut gemacht. Wenn Sie Bilder von EDV‐Anlagen gesehen haben, dann wissen Sie, daß es große gibt, die eine ganze Wand einnehmen, aber auch viel kleinere und mehr spezialisierte Modelle. Allen gemeinsam ist, daß sie sehr kompliziert und auch sehr teuer sind.
    Aber Cliff und ich hatten Ideen. Wir wollten eine Maschine, die nicht nur handlich, sondern auch imstande sein sollte, auf unprogrammierte Wahrnehmungen im audiovisuellen Bereich zu reagieren. Die nächste Stufe der Entwicklung sollte dann eine leichte, vielseitig verwendbare Maschine sein, die einfache Entscheidungen selbständig treffen konnte.
    Wie wir in zwei Jahren dahin gekommen waren, wo wir standen, ist unwichtig. Das Ergebnis war es, was uns die Schwierigkeiten machte. Es war ungefähr so hoch und so breit, und etwa so tief…
    Nein, nein. Ich vergesse, daß Sie mich nicht sehen können. Ich werde Ihnen die Zahlen geben. Es war ungefähr achtzig Zentimeter hoch, hundertzwanzig Zentimeter lang und fünfzig Zentimeter tief. Zwei Männer waren nötig, um es zu tragen, aber es war tragbar, und darauf kam es an. Außerdem leistete das Gerät genauso viel wie die großen EDV‐Anlagen, und sogar um einiges mehr. Es war vielleicht nicht so schnell, aber dafür vielseitiger.
    Wir hatten große Pläne mit diesem Ding, ehrgeizige Pläne. Weiter vervollkommnet, könnte daraus eine vollautomatische Navigationsanlage für Schiffe und Flugzeuge aller Größen werden. Und später würden wir es weiter verkleinern, bis es sich für den Einbau in Autos eignete.
    Diese Verwendungsmöglichkeit interessierte uns besonders. Angenommen, man hätte einen kleinen kybernetischen Rechner unter dem Armaturenbrett, der mit fotoelektrischen Augen ausgerüstet wäre und über Relais und hydraulische Elemente die Funktionen des Wagens steuerte. Er könnte den günstigsten Kurs wählen, Zusammenstöße vermeiden, vor roten Ampeln anhalten und die jeweils optimale Geschwindigkeit einhalten. Die Passagiere brauchten nur das Fahrtziel zu programmieren und könnten sich dann beliebigen Beschäftigungen zuwenden. Und es würde keine Autounfälle mehr geben.
    Und es machte uns Spaß. Es war so aufregend, wenn wir einen neuen Funktionskreis einbauten und testeten, daß ich noch immer weinen könnte, wenn ich an den Abend denke, an dem ich den Hörer aufnahm, um in unserer Werkstatt anzurufen, und damit eine Folge von Ereignissen auslöste, an deren Ende alles auf dem Abfallhaufen landete.
    Ich war an jenem Abend bei Mary Ann. Habe ich Ihnen schon von Mary Ann erzählt? Nein, ich glaube nicht.
    Mary Ann war das Mädchen, das meine Verlobte gewesen wäre, hätte es nicht zwei Wenns gegeben. Eins, wenn sie gewollt hätte, und das andere, wenn ich den Nerv gehabt hätte, sie zu fragen.
    Sie hat rotes Haar und bringt ungefähr zwei Tonnen Energie in hundertzehn Pfund Körper unter, der die einsfünfundsechzig vom Boden bis zum Scheitel sehr hübsch ausfüllt. Ich hätte sie lieber heute als morgen gefragt, ob sie mich heiraten wolle, aber jedesmal, wenn sie in Sicht kam und mit jeder Bewegung mein Herz entflammte, wurde ich so verwirrt und nervös, daß ich es einfach nicht über mich brachte.
    Nicht, daß ich kein stattlicher Bursche wäre. Die Leute sagen, ich sähe recht ordentlich aus. Ich habe noch all mein Haar; ich bin knapp einsachtzig groß; ich kann sogar tanzen. Es ist bloß, daß ich nichts zu bieten habe. Ich brauche Ihnen nicht zu erzählen, was man als angehender Dozent verdient. Zieht man Inflation, Sozialabgaben und Steuern ab, bleibt beinahe nichts übrig. Natürlich, wenn wir unsere kleine

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