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Titan 05

Titan 05

Titel: Titan 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Wolfgang Jeschke
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bedeutete. Drukker erwartete aus seinem, Vorkämpfertum einen ordentlichen Gewinn. »Noch etwas«, ergänzte Drukker ergrimmt. »Gegen mich hat der Schuft sich zuerst gewandt. Es wird mir eine persönliche Befriedigung bereiten, die Wahrheit aus ihm herauszuholen.«
    Cavanagh schwieg. Er dachte an das Gesicht, das sie eben auf der Leinwand gesehen hatten, und empfand Drukkers Äußerung als lächerlich melodramatisch, weil sie sich auf einen kleinen alten Mann mit einem Mönchshaarschnitt bezog, der wirkte, als täte er keiner Maus ein Leid an…
    In Fleisch und Blut wirkte er sogar noch kleiner, zerbrechlicher. Seine Wangen waren rosa und unschuldig wie die eines Kindes. Es war Drukker, der ihn inmitten der Menge erspähte, die aus dem Kino strömte.
    Sie stürzten zu ihm. Überrascht blickte der kleine Mann auf.
    »Ich bin Mammoth Pictures«, sagte Drukker. »Ich habe den Film produziert, den Sie vorhin verpfuscht haben.«
    Der kleine Mann schien zunächst irgendeine versöhnliche Ausrede vorbringen zu wollen, doch dann hob er bloß die Schultern. »Na und?«
    »Ich glaube, Sie sind uns einen Besuch schuldig, oder nicht?«
    »Tatsächlich? Ach, ich verstehe. Äh… morgen früh?«
    »Sofort.«
    »Aber… meine Wirtin… ich bin immer…«
    »Wir verständigen Ihre Wirtin telefonisch«, sagte Drukker und schob ihn zum vorderen Wagen.
    Unbeholfen setzte der kleine Mann sich in den Segeltuchkorb mit einer Mulde darin, den ein teurer Designer einen Sessel genannt hatte. Er musterte die Gesichter, die ihn umgaben.
    »Zuerst einmal«, sagte Drukker, »möchte ich Ihren Namen wissen.«
    »Alfred Stephens.«
    Drukker nickte erwartungsvoll. »Also – wie tun Sie’s?«
    Der kleine Mann zögerte, dann lächelte er schwach. »Ich weiß es nicht.«
    »Was?!« Drukker ballte seine großen Hände zu Fäusten. »Nun hören Sie mal…«
    »Doch, ich meine es ernst. Glauben Sie mir, ich weiß es nicht.«
    Drukker beherrschte sich. »Na gut, lassen wir’s dabei. Was verwenden Sie dazu?«
    »Na, nichts.«
    Drukker fauchte. Sein Blick glitt zu den Gorillas hinüber, und einer davon, ein Bursche mit blaustoppligem Kinn, schlurfte herbei. Braun hustete beunruhigt. Cavanagh huschte eilig zu Stephens. »Nun, nun… denken wir daran, daß Mr. Stephens unser Gast ist. Zweifellos müssen wir ihm genug Zeit einräumen, um uns alles zu erklären…«
    »Danke«, sagte der kleine Mann mit einer Gefaßtheit, die bei einer so zerbrechlichen Erscheinung geradezu entwaffnend wirkte. »Wenn Sie so freundlich sind, diesem Gentleman klarzumachen, daß Einschüchterungsversuche nicht im mindesten weiterhelfen, will ich mich ernsthaft bemühen.«
    Drukker knurrte, wechselte einen Blick mit Cavanagh und gab nach. Er winkte den Gorillas, und sie entfernten sich ins Vorzimmer.
    »So ist es besser«, sagte der kleine Mann.
    »Also gut. Sie werden verstehen, daß ich ein wenig Zurückhaltung übe. Bitte stellen Sie sich einen Mann vor, der sein Leben lang ein Liebhaber des Kinos war. Stellen wir uns einmal vor, daß er häufig mit dem unzufrieden ist, das man ihm zur Unterhaltung bietet. Er hat festgestellt, daß die Filme immer stereotyper geworden sind. Verstehen Sie mich?«
    »Nur zu«, sagte Drukker mühevoll.
    »Na, das ist doch wahr, oder? Oh, diese ermüdenden Szenen, diese alten, abgedroschenen Dialoge!«
    »Haben Sie überhaupt eine Ahnung, was die Herstellung eines Films kostet?« schnauzte Drukker gekränkt. Cavanagh grinste.
    »Dann könnte man sie genauso gut anständig herstellen«, sagte Stephens vorwurfsvoll.
    »Ach, wo war ich? Aha, ja. Unser kritischer Freund ist also unzufrieden mit einem Film. Er überlegt sich, wie er sein müßte, und dann… geschieht es.«
    »Sie wollen mir einreden, daß der Film sich ändert, weil Sie es sich so ausdenken?« meinte Drukker, als er begriffen hatte, was der kleine Mann zum Ausdruck zu bringen suchte.
    Stephens kicherte. »Weil er daran denkt – der Mann, von dem ich spreche.«
    Hilflos schaute Drukker zu Philp und Crowe hinüber. Die beiden Techniker rückten zusammen wie zu gegenseitigem Schutz. Lasch hoben und senkten sich zwei Schulterpaare.
    »Es könnte sich«, bemerkte Cavanagh, »um eine Form von Telekinese handeln.«
    »Tele‐was?«
    »Telekinese. Bewegung von Objekten durch bloße Geistes‐kraft. Haben Sie schon einmal von sogenannten Poltergeistern gehört? Ich habe mich mit dergleichen beschäftigt. Es sind viele Fälle belegt, daß Menschen auf diese Weise schwere Vasen und ähnliche

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