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Titan 14

Titan 14

Titel: Titan 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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einer routinemäßigen Identifizierung und ließ ihn weiterfliegen. Offenbar war die Venture bis zur Stunde noch nicht als Verbrecherschiff bekannt.
    Maleen begleitete ihn zu der Bank, die Wansings Eigentum nach Porlumma zurückbefördern lassen sollte. Ihre Schwestern blieben auf entschiedenen Wunsch des Kapitäns im Schiff.
    Die Transaktion selbst vollzog sich ohne erkennbare Schwierigkeiten. Die Juwelen würden ihren Bestimmungsort in Porlumma binnen eines Monats erreichen. Aber er mußte eine hohe Versicherungsprämie bezahlen – »Piraten, Diebe!« lächelte der Bankangestellte entschuldigend. »Selbst die summarische Todesstrafe hält diese Ratten nicht ab.« Und außerdem mußte er natürlich seinen Namen, sein Schiff, seinen Heimatplaneten und so weiter angeben. Aber da all diese Informationen auf Porlumma bereits vorhanden waren, zögerte er nicht.
    Auf dem Weg zurück zum Raumhafen sandte er über Raumradio eine Nachricht an den beraubten Juwelier und informierte ihn von dem, was er getan hatte, und versicherte, daß er das Mißverständnis bedauerte.
    Nachher fühlte er sich etwas wohler, wenn auch die Versicherungsprämie ein schwerer Schlag für ihn gewesen war! Wenn es ihm nicht irgendwie gelang, auf Karres einen vernünftigen Profit zu erzielen, würde er jetzt die Verluste aus der Miffelfarm nicht mehr ausgleichen können.
    Er bemerkte, daß Maleen unruhig zu werden begann.
    Aber mehr als »Wir sollten uns beeilen«, brachte er nicht aus ihr heraus. Ihr Gesicht wurde bleich.
    Der Kapitän begriff. Sie hatte wieder eine ihrer Vorahnungen – premonierte. Das Problem an diesem Premonieren lag offenbar darin, daß man, wenn sich irgend etwas zusammenbraute, nur die nackte Tatsache erfuhr, die meisten Einzelheiten aber erraten mußte. Sie schnappten sich ein Aerotaxi und rasten zum Raumhafen zurück.
    Sie hatten gerade erst die Startfreigabe erhalten, als sie eine Gruppe Uniformierter entdeckten, die in sichtlicher Hast am Dock entlangrannte. Als die Venture mit einem trunken wirkenden Satz seitwärts in die Höhe schoß, rannten sie davon.
    Das war ein sehr schlechter Start – einer der schlechtesten, die der Kapitän je durchgeführt hatte! Als sie dann das Schwerefeld des Planeten hinter sich gelassen hatten, steuerte er das Schiff zur Nachtseite des Planeten und richtete den Kurs auf die Grenze. Der alte Piratenjäger gab einiges an Tempo her, wenn man ihm die Sporen gab, und das tat er während der ganzen nächsten Schlafperiode.
    Diesmal brauchte der Sheewash-Antrieb nicht eingesetzt zu werden.
    Am nächsten Tage führte er mit Goth ein ausführliches Gespräch unter vier Augen, das sich mit Recht und Ordnung und dem Gesetz befaßte und seinen besonderen Schwerpunkt in den persönlichen Besitzrechten hatte. Wenn Ratsherr Onswud den Ausführungen des Kapitäns hätte lauschen können, so hätte er wohl nicht umhin gekonnt, überraschte Zustimmung zu äußern. Die Delinquentin selbst hörte äußerlich unbeeindruckt zu; dennoch hatte der Kapitän den Eindruck, als beeindruckte sie wenigstens sein Ernst einigermaßen.
    Zwei Tage darauf – wieder weit außerhalb der Imperiumsgrenzen – sahen sie sich gezwungen, einen außerplanmäßigen Zwischenaufenthalt auf einem Bergwerksmond einzulegen. Der Kapitän entdeckte nämlich, daß er den Energieverbrauch im Overdrive nach Verlassen des Hauptplaneten unterschätzt hatte. Sie würden auftanken müssen.
    Auf der Mondstation lag neben ihnen ein großer, außergewöhnlich elegant gebauter sirianischer Frachter. Eigentlich handelte es sich um ein halbes Schlachtschiff, da er regelmäßig außerhalb der Grenzen tätig war. Sie mußten warten, während der Sirianer versorgt wurde, und das nahm geraume Zeit in Anspruch. Die Sirianer selbst erwiesen sich als höchst unangenehme Zeitgenossen – eine arrogante, überspannte, haarige Bande, die nur ihren eigenen Dialekt sprach und behauptete, kein Universal-Imperial zu sprechen.
    Der Kapitän ärgerte sich über ihre schlechten Manieren – insbesondere, als er entdeckte, daß sie über ihn lachten, als er mit dem Hafenmeister über die Kosten der Energieversorgung der Venture stritt.
    »Sie sind hier im Tiefraum, Kapitän«, sagte der Hafenmeister. »Und Sie haben nicht mehr genug Saft, um selbst zur Grenze zurückzufliegen. Sie können hier nicht die gleichen Preise wie im Imperium erwarten!«
    »Denen haben Sie etwas anderes berechnet!« Der Kapitän deutete verärgert mit dem Daumen auf den Sirianer.
    »Das

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