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Titan 18

Titan 18

Titel: Titan 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brain W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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aus, um ihm den Weg zu weisen –, und ich folgte Manuel, der die anderen hinausführte. Wir hatten insgesamt nur drei oder vier Pistolen, wußten aber zumindest, was unser Ziel war. Und inzwischen rechneten nur noch wenige Menschen damit, dies alles zu überleben, oder hatten an irgend etwas anderem Interesse als dem Töten von Gorzuni. Manuel hatte den richtigen Zeitpunkt gewählt.
    Wir tasteten uns durch die Finsternis, tauschten Schüsse mit Kriegern, die durch das Schiff zogen und auf alles schossen, das sich bewegte. Wir verloren Männer, aber gewannen Waffen. Hier und da fanden wir tote Aliens, die bei dem Aufruhr ums Leben gekommen waren, und nahmen auch ihnen die Waffen ab. Einmal machten wir kurz halt, um die Techniker aus ihrem Spezialkäfig herauszulassen, und drängten dann weiter zum Arsenal.
    Die Gorzuni besaßen zwar alle persönliche Waffen, aber trotzdem war die Sammlung im Schiffsarsenal nicht klein. Eine Gruppe von Wachen stand vor der Tür und verteidigte sie gegen alle, die näher kamen. Sie hatten ein tragbares Schild gegen Blasterstrahlen. Ich sah, wie unsere Flammen wirkungslos davon abprallten, und sah Männer sterben, als das gegnerische Feuer uns erfaßte.
    »Wir brauchen einen direkten Angriff, um ihre Aufmerksamkeit abzulenken. Unterdessen können ein paar von uns die Nullschwerkraft ausnützen, über sie hinweg hineinschweben und von oben auf sie heruntertauchen«, sagte Manuel mit seiner kalten Stimme. Sie klang klar und deutlich, als blitzten nicht rings um uns die Schüsse. »John, übernehmen Sie den Angriff!«
    »Den Teufel werde ich!« stieß ich hervor. Das wäre glatter Selbstmord. Wir würden niedergemäht werden wie von einer Sense. Und Kathryn wartete … Dann schluckte ich Wut und Angst hinunter und rief den Männern zu. Ich bin auch nicht tapferer als sonst einer, aber Schlachten haben etwas Aufputschendes an sich, und diese Wirkung setzte Manuel ebenso berechnend ein wie alles andere.
    Wir brandeten gegen sie an wie eine Mauer aus Fleisch. Eine Mauer, die sie in Stücke rissen und in Fetzen zurücktaumeln ließen. Es war nur ein Augenblick von Flammen und Donner, dann brach Manuels fliegende Attacke über die Verteidiger herein, brannte sie nieder, und alles war vorbei. Ich nahm flüchtig zur Kenntnis, daß mich ein Blasterstrahl am Bein getroffen und mir die Haut weggebrannt hatte, aber in dem Augenblick tat es gar nicht weh, und ich staunte nur über das kleine Wunder, das mich am Leben gehalten hatte.
    Manuel brannte die Tür auf, und die Reste von uns schwärmten hinein und warfen sich auf die in Regalen angeordneten Waffen. Ehe wir sie alle geladen hatten, griff uns eine Gorzunigruppe an, aber wir wehrten sie ab. Es gab auch Taschenlampen. Jetzt hatten wir Licht in der drückenden Finsternis. Manuels Gesicht tauchte aus der Dunkelheit auf, als er schnell und hart seine Befehle erteilte. Ein Dämonengesicht, breit und machtvoll und häßlich, aber jeder preschte los, wenn er etwas befahl. Eine Gruppe erhielt den Auftrag, zu den Sklavenpferchen zurückzukehren, den anderen Menschen Waffen zu geben und sie hierher zu holen.
    Verstärkung wurde zum Maschinenraum gesandt. Werfer und kleine Antigravkanonen wurden montiert und geladen. Die Gorzuni begannen ruhiger zu werden. Jemand hatte das Kommando übernommen und den Befehl zum Sammeln gegeben. Nun würde es zum echten Kampf kommen.
    Und den bekamen wir!
    Ich erinnere mich nicht besonders gut an jene von Feuer durchzuckten Stunden. Trotz unserer überlegenen Bewaffnung erlitten wir schwere Verluste. Nur an die dreihundert Menschen überlebten die Schlacht. Aber die meisten davon waren schwer verwundet. Doch das Schiff eroberten wir, und das war die Hauptsache. Wir jagten die letzten Gorzuni und brannten auch die nieder, die sich zu ergeben versuchten. Es gab keine Gnade. Die Gorzuni hatten jede Barmherzigkeit aus uns herausgeprügelt, und jetzt sahen sie sich dem Ungeheuer gegenüber, das sie geschaffen hatten. Als die Lichter wieder angingen, lebten noch dreihundert erschöpfte Menschen, und das Schiff gehörte ihnen.
     
     
IV
     
    Im größten Saal, den wir finden konnten, wurde eine Konferenz abgehalten. Alle waren zugegen, schwitzend, dicht gedrängt und die Augen starr auf den Mann gerichtet, der sie befreit hatte. Theoretisch war dies eine demokratische Versammlung, einberufen, um die nächsten Schritte zu entscheiden. Wenn man es praktisch sah, war es freilich so, daß Manuel Argos seine Befehle erteilte.

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