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Titan 19

Titan 19

Titel: Titan 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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ich jetzt versuchte, hier abzureisen, würde Freka mich mit Gewalt festhalten. Ich kenne seine Pläne.« Er wandte sich wieder zu Nevitta. »Sie kommt mit dir, Nevitta. Wenn nötig mit Gewalt.
    Kehr nach Walkür zurück und sammle die Stämme! Wir können nichts tun, wenn wir nicht unsere Männer im Rücken haben. Eines der Schiffe wird bei mir und den Männern hierbleiben. Wir werden versuchen, hier zu entkommen, sobald wir uns vergewissert haben, daß…«
    – er sah zu dem schlanken Mädchen hinüber, und seine Augen blickten ernst – »daß Ihre Majestät in Sicherheit ist.«
    Die Walkürkrieger im Raum richteten sich auf, und die Blicke, mit denen sie Alys beobachteten, veränderten sich. Plötzlich hatte sich zwischen diesem Mädchen und ihrem Häuptling ein Abgrund aufgetan. Auch sie spürten ihn. Einer nach dem anderen sanken sie vor ihr auf die Knie. Alys machte eine protestierende Geste, und in ihren Augen leuchteten Tränen. Auch sie sah, wie der Abgrund sich öffnete, und kämpfte vergeblich dagegen an. Aber als auch Kieron auf die Knie sank, wußte sie, daß es so war. In einem einzigen flüchtigen Augenblick hatten sie sich verwandelt, waren nicht länger Geliebter und Geliebte, sondern Souverän und Vasall.
    Sie kämpfte ihre Tränen zurück und hob stolz das Haupt; als galaktische Kaiserin, Erbin der Tausend Kaiser, nahm sie die Huldigung ihrer Kämpfer an.
    »Mein Lord von Walkür«, sagte sie mit leiser, schwankender Stimme. »Meine Liebe und Zuneigung zu Euch – und diesen Kriegern wird nie vergessen werden. Wenn wir leben…«
    Kieron richtete sich zu seiner ganzen Größe auf, sein blankes Schwert blitzte in seinen Händen.
    »Kaiserliche Majestät«, er sprach die Worte förmlich und langsam und bedauerte das, was von ihm gegangen war. »Die Männer von Walkür gehören Euch. Bis zum Tode.«
    Kieron blickte Nevitta und Alys nach, wie sie in der finsteren Halle vor den Gemächern der Walkürer verschwanden – dem äußeren Anschein nach ein Kriegerhäuptling und sein Sklavenmädchen, die ihr Herr und Meister weggeschickt hat. Selbst jetzt, dachte Kieron, drohte noch Gefahr. Er sah, wie sie einen Posten passierten, zwei… drei. Sie bogen um die Ecke und waren verschwunden. Und Kierons Hoffnungen zogen mit.
    Schon regte sich Unruhe und Verwirrung in der Zitadelle von Neg. Männer suchten den verschwundenen Landor. Suchten in aller Stille, überlegte Kieron mit grimmiger Befriedigung, denn die Sternenkönige durften nicht wissen, daß Freka der Unbekannte mit dem kaiserlichen Ersten Raumlord Geheimgespräche führte. So sorgte man mit plötzlich vorbereiteten Vergnügungen dafür, daß die Besucher beschäftigt waren, während die Soldaten Kalgans fieberhaft nach Landor suchten.
    Kieron wog die Chancen einer Flucht ab und kam zu dem Schluß, daß sie nur ganz gering waren. Sie durften es nicht wagen, ihr Quartier in der Zitadelle zu verlassen, bis das Brausen von Nevittas Raumschiff ihnen verriet, daß die Kaiserin in Sicherheit war. Unterdessen rückten die Soldaten, die Landor suchten, immer näher.
    Eine Stunde verstrich, und der Sand rann mit tödlicher Unerbittlichkeit durch das Glas. Einmal glaubte Kieron, auf der Zugbrücke der Zitadelle Hufschläge zu hören, konnte aber nicht sicher sein.
    Zwei Stunden. Kieron ging in den Gemächern der Walkürer auf und ab, und seine zwölf verbliebenen Krieger beobachteten ihn wie gebannt. Nervös befingerte er das Heft seines Schwertes.
    Eine weitere Stunde im grauen, ewigen Dämmerlicht. Immer noch kein Laut eines aufsteigenden Raumschiffes. Kierons Sorge wuchs ins Ungeheuerliche. Die Suche nach Landor rückte stetig näher. Kieron konnte die Soldaten durch die steinernen Korridore und Gänge der Zitadelle stapfen hören.
    Plötzlich klopfte es an der vergitterten Tür zum Quartier der Walkürer.
    »Aufmachen! Im Namen des Lords von Kalgan!«
    Ein Walkür in der Nähe der Tür antwortete träge: »Unser Herr schläft. Verschwindet!«
    Das Klopfen hielt an. »Wir bedauern, ihn stören zu müssen. Aber ein Haushaltssklave ist entkommen. Wir müssen nach ihm suchen.«
    »Wollt ihr wirklich wegen eines Sklaven die Ruhe des Kriegsherrn von Walkür stören, ihr Affen?« fragte der Krieger am Tor mit beleidigt klingender Stimme. »Verpißt euch!«
    Der Offizier im Korridor begann die Geduld zu verlieren.
    »Aufmachen, sage ich! Sonst brechen wir auf!«
    »Tut das!« bot der Walkür mit freundlicher Stimme an. »Mein Schwert dürstet danach, euer Blut zu

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