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Titan 23

Titan 23

Titel: Titan 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Augen blickten kühl über seiner Hakennase, und seine schmalen Lippen wirkten so grimmig wie stets.
    »Was ich nicht verstehen kann«, meinte Mason, »ist, wie ich aus Arabien – Al Bekr – nach Südamerika kommen konnte, einen Kontinent auf der anderen Seite der Erdkugel. Ich habe mich doch in der Zeit bewegt, nicht im Raum.«
    »Erdkugel?« murmelte Alasa verwirrt. »Die Erde ist doch eine Scheibe, umgeben von einem Abgrund?«
    »Du hast dich auch im Weltraum bewegt«, sagte Murdach. »In einer Million Jahren, auf ein bißchen mehr oder weniger kommt es gar nicht an, bewegt die Welt sich natürlich mitsamt der Sonne entlang ihrer Bahn. Aber die Schwerkraft sorgt dafür, daß das Schiff an die Erde gebunden bleibt, und das ist ein Glück, sonst könnten wir uns irgendwo im Weltraum finden, Lichtjahre von jedem Sonnensystem entfernt. Das Schiff ist an die Erde gekettet – aber nicht zu eng. Die Erde dreht sich; das Zeitschiff hinkt da hinterher, und so fandet ihr euch einmal in Al Bekr, einmal in – wie sagtest du? – Südamerika und einmal hier. Aber alle drei Orte sind in der Nähe des Äquators.«
    Er wandte sich seinen Blättern mit Berechnungen zu. »Ich glaube, ich habe Greddar Klon ausfindig gemacht, aber sicher bin ich nicht. Doch hier können wir nicht bleiben, sonst würden wir bald verhungern. Wollen wir…?« Er las die Antwort in ihren Augen. Ohne ein Wort zu sagen, jagte er das Schiff wieder in den Zeitstrom hinein.
    Es wurde dunkel, dann wieder hell. Sie hingen über einer mächtigen Bergkette, schroff, gigantisch, dem Himmel entgegenragend. Die Sonne war wärmer, näher und größer. Die Erde war wieder grün, die bleierne Öde der fernen Zukunft war verschwunden.
    »Dies ist vor meiner eigenen Zeit und nach der deinen, Mason«, sagte Murdach. »Etwa 2150.«
    »2150? Das war Nirvors Zeitsektor«, sagte Mason und erinnerte sich an die Worte der Silbernen Priesterin. Und dann kam ihm plötzlich ein Gedanke, und er fuhr fort: »Sollten wir nicht am besten zuerst nach Waffen suchen? Ich könnte in meiner Zeit einige finden – Maschinengewehre, Bomben – und in deiner Zeit gibt es wahrscheinlich noch bessere, Murdach.«
    Dieser sah ihn prüfend an, und ein seltsamer Ausdruck trat auf sein Gesicht. »Meine Zeit – in die will ich nicht zurückkehren. Zumindest jetzt noch nicht. Was Waffen angeht – nun, der Meister wird uns nicht erwarten. Und wir können wahrscheinlich auch unterwegs welche finden. Die Nadel weist nach Osten, und dorthin müssen wir. Wir werden unterwegs die Augen offenhalten.«
    Mason war damit nicht zufrieden, sagte aber nichts. Sein Blick schweifte über die kahlen Berge und Ebenen, die üppigen Dschungel, die Seen und das weite Meer, über das sie dahinrasten. Einmal sah er auf einer Bergspitze eine leuchtende Kugel und zeigte sie Murdach. Der senkte das Schiff ab.
    Ein durchsichtiger Globus, Meilen durchmessend, hing da frei in der Luft. In seinem Innern sah Mason fremdartige Maschinen, Reihen langer Glaszylinder, und in den Zylindern menschliche Wesen, Männer und Frauen, tot oder schlafend.
    Murdach landete, und sie suchten nach einer Möglichkeit, sich Zugang zu der riesigen Kugel zu verschaffen, aber vergebens. Es gab keine Öffnung, und die transparente Substanz war hart wie Stein.
    »Bei uns gibt es darüber eine Legende«, sagte Murdach. »In den Tagen der Tierherrschaft, vor Äonen, als einige Gelehrte versuchten, aus Tieren menschliche Wesen zu schaffen, hat die Menschheit irgendeine Gefahr vorhergesehen. Ich glaube, es gab da Warnungen vor Strahlungsausbrüchen auf der Sonne. Sie bauten riesige Kugeln und schlossen sich in diese Kugeln ein, versetzten sich selbst jahrelang in künstlichen Tiefschlaf. Einige wenige Wissenschaftler machten den Versuch, sich an die veränderte Strahlung anzupassen und verbrachten ihre Zeit damit, Tiere in Menschen zu verwandeln, wahrscheinlich mit der Vorstellung, sich ihr eigenes Reich zu schaffen und die Schläfer zu besiegen, wenn sie aufwachten. Aber sie scheiterten.«
    »Hier können wir uns keine Waffen holen«, brummte Mason. »Soviel zumindest steht fest.«
    »Es gab da eine Waffe, die jene letzten Wissenschaftler zur Vollkommenheit entwickelt hatten«, sinnierte Murdach. »Doch sie ist verschwunden. Nur an ihre mächtige Wirkung erinnert man sich noch. Es gab keinen Schutz gegen sie. Wenn wir jene Waffe finden und sie gegen Greddar Klon einsetzen könnten…« Seine Augen leuchteten.
    »Man braucht solche Zauberei, um den

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