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Titan 23

Titan 23

Titel: Titan 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Wasser.«
    »Frag ihn nach der Waffe!« flüsterte Murdach. »Frag ihn!«
    Mason gehorchte. Li Keng sah ihn aus wäßrigen Augen an.
    »Ah ja. Die Unbesiegbare Kraft. Aber das ist verboten… verboten.«
    Er wandte sich zum Gehen. Mason trat vor, griff nach dem Arm des Alten. Der versuchte schwächlich, sich zu befreien.
    »Wir wollen nichts Böses«, erklärte Mason. »Aber wir brauchen deine Hilfe. Diese Unbesiegbare Kraft…«
    »Ihr kommt von den Schläfern? Sie haben vergeben?«
    Mason zögerte. Dann sagte er langsam und eindringlich: »Die Schläfer haben uns zu dir geschickt. Sie haben verziehen.«
    Würde die List Erfolg haben? Würde das verwirrte Gehirn des anderen reagieren?
    Li Keng starrte ihn an, und seine ausgetrockneten Lippen arbeiteten nervös. Seine dünne Hand zupfte an seinen spärlichen Haaren.
    »Ist das wahr? Werden sie mir erlauben, eine Zufluchtskugel zu betreten?«
    »Ja. Aber du hast sie schon einmal betrogen. Sie verlangen, daß du einen Beweis deiner Treue lieferst.«
    Der Chinese schüttelte den Kopf. »Sie… sie…«
    »Du mußt ihnen die Unbesiegbare Waffe geben, als Beweis dafür, daß du sie nicht wieder verrätst.« Li Keng zögerte lange mit der Antwort. Dann nickte er. »Ja, ihr sollt sie haben. Kommt!«
    Er hob die Hand, und Mason winkte den anderen.
    »Sie dürfen nicht mitkommen«, sagte der Alte.
    »Warum nicht?« fragte Mason argwöhnisch.
    »Es gibt nur zwei Schutzanzüge. Die Strahlen würden euch töten, wenn ihr sie nicht tragt. Wir müssen in die radioaktiven Kavernen unter Corinoor hinuntersteigen…« Li Keng hielt inne, und seine Augen wurden wieder glasig und stumpf. Mason übersetzte schnell.
    »Ich will nicht riskieren, ihn jetzt zu verstimmen. Vielleicht würde er dann ganz den Verstand verlieren. Ihr drei bleibt beim Schiff – bewacht es, bis ich mit der Waffe zurückkomme.«
    »Aber Kent!« Alasas Gesicht wirkte besorgt. »Womöglich ist das gefährlich…«
    »Li Keng zumindest ist das nicht.« Mason lächelte. »Ich kann auf mich selbst aufpassen. Und selbst wenn ich sicher wäre, daß es gefährlich ist, würde ich gehen müssen. Solange wir die Waffe nicht haben, sind wir hilflos.«
    »Laß ihn gehen!« sagte Murdach leise. Erech sagte nichts, aber seine braune Hand schloß sich enger um den Säbelgriff.
    »Laß uns gehen, Li Keng!« sagte Mason zu dem alten Chinesen und folgte ihm über die verlassene Marmorstraße. Nach wenigen Augenblicken schlurfte Li Keng durch herunterhängende Bronzetorflügel, die eigenartige Ornamente trugen, in ein Gebäude, das halb in Trümmern lag. Unter dem Portal blieb er stehen.
    »Du mußt warten«, sagte er. »Hier dürfen nur Verehrer der Selene und die Verurteilten eintreten. Ich muß der Göttin meine Pläne mitteilen.«
    Ehe Mason reagieren konnte, schlüpfte er durch eine Tür und verschwand. Einen halblauten Fluch auf den Lippen, trat Mason einen Schritt vor – und blieb stehen. Er spähte durch den schmalen Spalt, der offen geblieben war.
    Er sah einen riesigen, im Halbdunkel liegenden Raum, an dessen anderem Ende eine monströse Frauenstatue aufragte. Li Keng ging auf sie zu und ließ sich auf Hände und Knie fallen, so als bete er das Idol an.
    Nun, von einer Göttin aus Stein oder Metall war nichts zu fürchten. Mason zog sich mit einem schiefen Grinsen zurück und hielt dann den Atem an, als er draußen Lärm hörte. Ein zorniger Ruf…
    Mit einen mächtigen Satz war Mason an den Bronzetüren. Er spähte hinaus. Der Anblick, der sich ihm bot, ließ seinen Magen rebellieren.
    Dutzende grotesker halbmenschlicher Gestalten erfüllten die marmorbelegte Straße. Sie drängten sich unsicher um das Zeitschiff, und in ihrer Mitte waren zwei gefesselte Gestalten – Alasa und Murdach. Und auf Mason kam – Greddar Klon zu!
    Es war der Meister. Er bewegte sich mit schnellen Schritten, das Kinn vorgeschoben, die Augen funkelten kalt. Hinter ihm kamen weitere der seltsamen Kreaturen, die eher wie Tiere als wie Menschen wirkten. Er erinnerte sich an die unheimliche Wissenschaft, die Tiere in Menschen verwandelt hatte. Und vermutete, daß die verunstalteten, haarigen Ungeheuer mit den brutalen Gesichtern Produkte jenes unheimlichen Experiments waren. Und im gleichen Augenblick wußte Mason auch, was er zu tun hatte.
    Er sah Erech, der mit erhobenem Säbel gerannt kam. Der Sumerer brüllte einen Schlachtruf. Er sprang den Meister an, holte zu einem Schlag aus, der freilich trotz all seiner Wucht das Atomnetz nicht

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