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Titan 23

Titan 23

Titel: Titan 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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sterben.« Er flüsterte es mit leiser, wuterfüllter Stimme.
    Er wandte sich zum See, hob das Opfermesser.
    »Bewohner des Abgrunds«, sang er. »Die Priesterin ist vorbereitet. Bald wird sie dir dienen.«
    Mason mühte sich ab, sich den Armen zu entwinden, die ihn festhielten. Doch es war zwecklos.
    Die Curupuri am Fuße der Pyramide spendeten brüllend Beifall.
    Dann trat plötzlich Stille ein. Und dann ein dünner, schriller Schrei, bei dem sich Masons Nackenhaare aufrichteten. Herausforderung lag in diesem Schrei – verzweifelte Wut und Schrecken und etwas, das über all das hinausging. Der Priester zögerte, blickte nach unten. Die Kinnlade fiel ihm herunter.
    Mason drehte den Kopf. Am Strand, knietief im schwarzen Wasser, stand Yana, die Priesterin, nackt, eine goldene Statue im Mondlicht. Ihr schwarzes Haar wehte. Sie hob die Arme; ihre roten Lippen öffneten sich. Und dann hallte wieder jener schreckliche Schrei…
    Fremdartig, lockend, rufend!
    Was rufend?
    Und der Priester schrie mit schriller Stimme: »Erschlagt sie! Erschlagt sie!«
    Die anderen strömten auf Yana zu, nur die zwei, die Mason festhielten, blieben auf der Spitze der Pyramide. Wieder stieß die Priesterin diesen fremdartigen Ruf aus.
    Und dann las Mason etwas in Zols Gesicht, das ihn veranlaßte, über den See zu blicken. Ein paar kreisrunde Wellen waren mitten im Wasser erschienen, störten das dunkle Ebenmaß. Das war alles.
    Nein. Da war noch mehr. Etwas bewegte sich auf das Ufer zu, ein dunkles, riesenhaftes Etwas, das mit langsamer Stetigkeit durch das Wasser glitt. Etwas, das es in einer vernünftigen Welt nie geben konnte…
    Und jetzt erinnerte Mason sich an Yanas Worte: »Ich habe viel gelernt – die Worte der Macht, die den Donnerer aus dem See rufen. Das ist schon einmal geschehen, vor Generationen, und der Bewohner hat sich aus den Tiefen erhoben…«
    Der Gott der Curupuri hatte auf den Ruf seiner Priesterin geantwortet. Durch das tintenschwarze Wasser glitt das Ding, und dann erhob sich im Mondlicht eine schwarze, glänzende Masse, ein flacher, schlangenhafter Schädel und die lange Säule eines sich windenden Halses…
    Zols Gesicht war wie eine Gorgonenmaske unergründlichen Schreckens. Die Eingeborenen hatten inzwischen fast das Seeufer erreicht – und wichen zurück. Yana schrie ihren gespenstischen Ruf – und der Ruf ging in ein Kreischen über, als das Ungeheuer über sie kam.
    Der riesige Kopf zuckte nieder und hob sich wieder; der Mädchenkörper baumelte aus seinen riesigen Kiefern. Kalte Reptilaugen musterten das Dorf. Und während das Mädchen von den spitzen Zähnen zermalmt im Schlund verschwand, stapfte das Ungeheuer an Land.
    Irgendein Monster der Vorgeschichte, dachte Mason. Eine Echse, die in diesem Krater jahrtausendelang überlebt hatte, ohne daß die Kräfte der Evolution ihr hatten etwas anhaben können. Er wußte, daß dies möglich war. Es hatte immer Geschichten von solchen Ungeheuern gegeben, die Dschungel unsicher machten, gigantische Bestien, die in den Sümpfen von Patagonien und den verborgenen Tälern der Anden hausten. Und doch konnte er den eisigen Schrecken nicht unter Kontrolle halten, der ihn beim Anblick des Monstrums überlief, das sich jetzt aus dem See herauswälzte.
    Sein Körper war über fünfzig Fuß lang, torpedoförmig, mit riesigen Schwimmhäuten an den mächtigen Füßen, die es langsam nach vorne schoben. Der Schlangenschädel und der Hals zuckten, drehten sich herum. Überall an seinem glänzenden Körper wuchsen Algen, und die gepanzerte Haut war von Muscheln bedeckt. Jetzt stapfte es ins Dorf, und die Curupuri flohen in wilder Flucht. Doch sie waren für ihren Gott eine leichte Beute.
    Die beiden Eingeborenen, die Mason festgehalten hatten, schlossen sich den anderen an. Nur Zol blieb zurück, sah sich mit funkelnden Augen um, während seine Lippen lautlos arbeiteten. Er sah Mason und sprang mit erhobenem Messer auf ihn zu.
    Diesmal war Mason bereit. Mit einem Knurren stürzte er sich auf den Priester, packte ihn. Zol stach zu, und ein weißglühender Schmerz fuhr über Masons Rippen. Mason packte das Handgelenk seines Gegners und hielt ihn so fest, daß dieser sich nicht bewegen konnte. Vor Wut brüllend, beugte Zol den Kopf und versuchte, mit den Zähnen nach Masons Kehle zu schnappen.
    Von unten hallten die Schreie der fliehenden Curupuri herauf. Und ein anderer Schrei – näher, viel näher! Alasa!
    »Kent! Der Teufelsgott – er kommt…«
    Das schwitzende, blutige

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