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Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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absuchen müssen, um die Einschlupfstelle zu finden. Es hatte sich erwiesen, daß die Sache hoffnungslos war. Das Wasser für Helicon stammte aus einem großen unterirdischen Kanal und floss auch auf diese Weise wieder ab, nachdem es eine Abfall-Wiederaufbereitungsanlage durchlaufen hatte. Das alles war viel zu kompliziert, und überdies waren Reparaturen nicht ungefährlich, weil das Wasser heiss war - so heiss, daß in gewissen Abständen heisser Dampf aus den Entlüftungsstutzen strömte und die Wartungsgänge erfüllte. Jim musste sich damit begnügen, in die Hauptleitung für Trinkwasser einen Filter einzuführen. Manchmal hörte man unheimliche Geräusche durch die Wand, so als würden fremdartige Lebewesen einander jagen oder miteinander kämpfen. Das stetig lauter werdende Summen der eingeschalteten Maschinen übertönte zwar das meiste - zum Glück. Denn die Nomaden waren gleich mit ihrer Gespensterfurcht bei der Hand - und daß es spukte, ließ sich nicht leugnen.
     Jim hatte daraufhin ein Alarmsystem angelegt, mit dessen Hilfe man das Eindringen solcher Lebewesen erkennen und die Einschlupflöcher genau feststellen konnte, die dann gewissenhaft verstopft wurden.
    »Diesmal ist das Biest sehr groß«, sagte er und führte Neq zu einem bislang unbenutzten Lagerraum. Die Rückwand sah solid aus, doch Jim hatte auf dem Boden im Staub Spuren entdeckt. Sie führten zu einem verschiebbaren Wandteil, der aussah wie echter Stein. »Menschlich oder sehr menschenähnlich«, erklärte Jim. »Er ist von der anderen Seite hereingekommen - offenbar aus einem halb eingestürzten Tunnel, der noch strahlenverseucht ist. Dann hat es den verschiebbaren Teil herausgedrückt und ihn wieder präzise zugemacht. Als nächstes querte es den Raum und lief hinaus in die Halle, wo es von meinem elektrischen Auge erfasst wurde. Bis ich an Ort und Stelle war, war es natürlich längst über alle Berge - aber wir wissen jetzt wenigstens, wie es das geschafft hat.«
     Wieder überlief Neq ein Frösteln. »Jetzt ist er wieder da, im Inneren von Helicon!« War er wiedergekommen, weil er Bohnen essen wollte, oder wollte er mehr?
    Jim nickte. »Vor einer halben Stunde gab das Auge Alarm. Dem Signal nach kann ich nicht unterscheiden, ob es sich um eine Maus oder einen Elefanten handelt - äh -, das ist ein riesengroßes Tier, das vor dem Blitz existierte. Davon gibt es jede Nacht mehrere -«
    »Elefanten?«
    »Nein, Alarmsignale. Und wenn ich nicht persönlich nachsehen gehe, weiß ich gar nichts. In der Hälfte der Fälle sind es unsere eigenen Leute, einzeln oder in Gruppen. In den hinteren Räumlichkeiten kommt es immer wieder zu Stelldicheins müssen Sie wissen. Da muss man mit großer Vorsicht vorgehen. Die Mädchen machen zwar brav ihre Runden, wenn sie aber von einem bestimmten Mann schwanger werden möchten . . .«
    Neq wusste Bescheid. Er hatte deswegen nie durchgegriffen, weil er selbst so dachte. Vara war mit seinem Kind schwanger, gleichgültig welchen Namen es schließlich tragen würde.
    »Hm, wir haben also Verspätung. Trotzdem können wir ihn noch fassen. Lassen Sie diesen Ausgang blockieren und die Gänge mit der Blumendroge vollpumpen -«
    Neq war nicht einverstanden. »Hier halten sich doch ständig Leute auf«, sagte er. »Im Moment zwar nur die Nachtschicht und ein paar Mann an den Maschinen. Aber ein kleiner Hauch von den Blumen, und wir haben nachher Maschinenschaden durch den plötzlichen Personalausfall. Schlimm genug, daß kleine Mengen immer wieder zufällig ausströmen! Nein, das machen wir anders. Wie kommt es, daß so etwas ungesehen eindringen kann?«
    »Der Eindringling muss sich in Helicon auskennen«, meinte Jim darauf. »Er muss Schlupfwinkel und Ausweichmöglichkeiten kennen -«
    »Und vor allem muss er wissen, wie er sich durchschwindelt, wenn er jemandem begegnet«, fuhr Neq fort. »Und das macht ihn gefährlich. Wir kennen seine Motive nicht.«
    »Es muss sich um einen früheren Bewohner von Helicon handeln«, antwortete Jim. »Einer von der alten Garde müsste ihn erkennen.«
     »Aber Helicon steht doch allen ehemaligen Mitgliedern offen. Warum hat er sich mit uns nicht in Verbindung gesetzt?«
    »Vielleicht versucht er es auf diese Weise.«
    »Er braucht doch nur zu rufen oder an die Wand klopfen.«
    »Gehen wir ins Labor«, sagte Jim. »Wenn er weiterhin hier umherschleicht, dann wird er die Alarmanlage noch einige Male auslösen.«
    Sie sollten Glück haben. Der Eindringling löste tatsächlich

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