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TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
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selbst ein bisschen zurückzunehmen und auf den Anderen zuzugehen. Für ihn zählte nur, dass er bekam, was er wollte und nicht, wie es ihr dabei erging. Plötzlich erschauderte Cecilia bei dem Gedanken, was passieren würde, wenn Craig herausfand, dass sie und Jon ein Paar waren.
    Als sie gestern Abend mit Parker duch den Common spaziert war, hatte sich Cecilia verpflichtet gefühlt, ihm ihr Verhältnis zu Craig zu erklären. Dabei waren sie überein gekommen, ihre Beziehung vorerst geheim zu halten und sich auf beruflicher Ebene weiter mit Inspektor Parker und Mrs. von Hochstett anzusprechen. Jonathan hatte es vorgeschlagen und gemeint, da die Zusammenarbeit mir Craig ohnehin nicht die Beste sei, wäre es dumm, Öl ins Feuer zu gießen. Außerdem stimmte seine Vermutung, dass es schwierig genug werden würde, Craig von der Notwendigkeit zu überzeugen, die Spezialeinheit von Scotland Yard einzuschalten – auch ohne Eifersucht. Sie dachte dankbar, dass Jon sich angeboten hatte, Craig diesen Vorschlag zu unterbreiten und sie vertraute ihm, dass er sie dabei nicht verraten würde. Cecilia zündete sich eine Zigarette an und unwillkürlich drifteten ihre Gedanken an die beiden vergangenen Nächte ab, die sie in Jonathans Armen verbracht hatte. Er war ein zärtlicher, aufmerksamer Liebhaber; nicht so fordernd und wild, wie Craig. Bei Jon hatte sie jede Sekunde genießen können. Anders als bei Craig, von dem sie nie wusste, ob die Form ihrer Vereinigung seinen Bedürfnissen genügte. Obwohl der Zeitpunkt aus beruflicher und privater Sicht mehr als ungünstig war, eine neue Beziehung einzugehen, fühlte sie sich glücklich. Sie konnte zwar nicht in die Zukunft sehen, aber sie glaubte fest daran, dass die Chancen, auf ein gemeinsames Leben mit Jon, gut standen.
    Um zwanzig vor fünf Uhr – Cecilia überlegte gerade, ob sie sich ein Sandwich oder ein Stück Kuchen aus dem Veranda Café holen sollte – steckte Claire ihren Kopf durch die Tür und sagte: „Inspektor Parker und Sergeant Hays sind da und Craig möchte, dass wir sofort in den Konferenzraum kommen. Wenn ich ehrlich sein soll, könnte ich darauf verzichten, denn er sieht alles andere als gut gelaunt aus.“
    Cecilia nickte ihrer Assistentin zu und gemeinsam verließen sie das Büro. Als sie den Konferenzraum betrat, sah sie zu ihrer Verwunderung, dass auch Lloyd und Nick Pollhurst vom Echo an der Besprechung teilnehmen würden. Sie begrüßte die Anwesenden und setzte sich dann abwartend neben Claire. Craig stand am Kopfende des Tisches. Sein Blick ruhte für einen Moment auf Cecilia, dann sagte er mit einem schiefen Lächeln: „Ich glaube, es ist das erste Mal, dass ich ein Meeting anberaumt habe und nicht weiß, wie ich beginnen soll.“
    „Am besten am Anfang“, lachte Nick in die Runde und alle, außer Cecilia, Parker und Hays, grinsten zu seinen Worten.
    „Tja, das ist beim besten Willen nicht so einfach“, antwortete Craig. Er sah wieder Cecilia an. Schließlich räusperte er sich und sagte: „Ich möchte euch den Vorschlag unterbreiten, den Inspektor Parker mir vor einer halben Stunde machte und eure Ansichten dazu hören.“ Wieder suchte er Cecilias Blick, bevor er fortfuhr: „Da die Ermittlungen der Southamptoner Polizei keinen Anhaltspunkt zur Aufklärung erbracht haben, wer hinter den, hm, komischen Zwischenfällen steckt, hat Inspektor Parkerempfohlen, eine, hm, Spezialeinheit von Scotland Yard kommen zu lassen. Dieses Team befasst sich ausschließlich mit, äh, ungeklärten Fällen.“
    „Na, dann, immer her mit der Truppe“, rief Lloyd aus und sah Craig gleich darauf fragend an. „Warum brauchst du dazu unsere Einwilligung? Das hättest du doch mit Cil alleine abklären können.“
    „Mr. Forrester hat sich etwas missverständlich ausgedrückt“, warf Parker ein. „Bei dieser Spezialeinheit handelt es sich um ein Team von Physikern, Parapsychologen, einem Theologen und zwei Medien. Um es kurz zu fassen: Diese Leute beschäftigen sich damit, heraus zu finden, ob es in einem Haus oder Ort spukt.“
    Einen Moment herrschte betretenes Schweigen, denn Parkers Tonfall hatte deutlich gemacht, wie wenig er von Craigs blumiger Umschreibung hielt. Lloyd fing sich als erster und sagte: „Also, wenn ich ehrlich sein soll, halte ich das für eine gute Idee. Ich persönlich glaube zwar nicht an Geister und so ‘nen Müll, aber in der vergangenen Woche hatten wir etliche Anfragen, was wir im Bezug auf die Heimsuchung – so hat sich wirklich

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