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TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
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einer ausgedrückt – zu unternehmen gedenken.“ Da ihn niemand unterbrach, fuhr der Marketing & Event-Manager fort: „Zurzeit ist diese ganze Spukgeschichte eine gute Werbekampagne; allerdings nur, weil noch nichts Gravierendes geschehen ist.“ Er hob abwehrend die Hände, als leises Protestgemurmel einsetzte und sprach unbeirt weiter: „Ja, ich weiß, die alte Frau ist tot. Aber das war ein Unglückfall, der sich überall hätte ereignen können – im Supermarkt, auf der Straße oder im Bus. Niemand würde da auch nur einen zweiten Gedanken daran verschwenden; ein älterer Mensch stirbt an Herzversagen – Ende der Durchsage. Wir haben Glück, dass es die Öffentlichkeit in unserem Fall genauso sieht. Aber ich garantiere euch, dass sich das Blatt plötzlich ganz schnell gegen uns wendet, wenn noch so etwas in der Art passiert und wir – sprich die Geschäftsleitung – keine weiteren Schritte zu Aufklärung eingeleitet haben.“
    „Ich sehe das ähnlich“, meldete sich Nick zu Wort. „Die Redaktion wird jeden Tag förmlich mit Gespenstergeschichten bombardiert. Wenn wir wollten, könnten wir die komplette Zeitung von vorne bis hinten damit füllen. – Aber auch wir hatten schon vermehrt e-mails oder Anrufe, in denen wir gebeten wurden, einmal öffentlich die Frage aufzuwerfen, wann die Verantwortlichen der TITANIC-WORLD endlich zu handeln gedenken. Wie du weißt, Craig, hat der Echo Kontakt zu anderen Redaktion im Land und natürlich zu den Presseagenturen. Überall werden mittlerweile Stimmen laut, die euch auffordern wollen, etwas zu unternehmen. Ihr könnt mir glauben, wenn ich sage, dass so was, wie ein Buschfeuer um sich greift und ich schließe mich Lloyds Meinung an: Wenn noch was passiert, bevor ihr diese Spezialtruppe zumindest angeheuert habt, seid ihr und eure schöne Erlebniswelt erledigt.“
    Craig enthielt sich jeglichen Kommentars. Auch sein Gesicht verrit keine Regung. Er wandte nur den Blick und fragte: „Claire?“
    „Ich, äh, zerbrech‘ mir auch schon eine ganze Weile den Kopf, was hier los ist. Da die Polizei, trotz intensiver Untersuchungen, hm, keinen Schritt weiter zu kommen scheint, halte ich es auch für das Beste, diese Spezialeinheit den Fall untersuchen zu lassen.“
    „Cissy?“
    Cecilia sah Craig kurz an. Im Grunde genommen fand sie dieses Meeting eine reine Zeitverschwendung. Seit wann fragte er seine Mitarbeiter um Rat? Normalerweise traf er Entscheidungen in Absprache mit Nathan oder mit ihr. Anstelle einer Antwort, fragte sie: „Hast du schon mit Nathan darüber gesprochen?“
    „Nein. Ich wollte zuerst eure Meinung hören, bevor ich ihn über unsere weitere Vorgehensweise informiere. Also, Cissy, was denkst du?“
    „Du kennst meinen Standpunkt zu diesem Thema.“ Mehr sagte sie nicht. Einen kurzen Augenblick sah er sie an; irritiert und auch ein wenig brüskiert. Doch er fing sich rasch wieder und wandte sich an Inspektor Parker: „Wie geht’s jetzt weiter?“
    Parker warf einen Blick auf seine Armbanduhr und meinte: „Ich bin mir nicht sicher, ob ich heute in London noch jemanden erreiche. Wenn die Kollegen nicht gerade an einer Sache dran sind, machen sie gerne pünktlich Feierabend. Spätestens morgen früh werde ich aber mit dem zuständigen Kommissar sprechen. So bald ich mehr weiß, melde ich mich.“
    Mittwoch, 09. Mai 2012
    Claire fand Cecilia auf dem Personaldeck. Sie saß alleine an einem Tisch im Bug. Beim Näherkommen bemerkte sie mehrere Kippen im Aschenbecher und hoffte, dass ihre Chefin nicht sechs Zigaretten innerhalb der letzten Stunde geraucht hatte. Claire stellte die beiden Tassen Kaffee ab und schreckte damit Cecilia aus ihren Gedanken.
    „Kaffee? Danke, Claire. Den kann ich gut gebrauchen.“ Sie trank einen Schluck und sagte dann aufgebracht: „Craig ist der größte Idiot unter der Sonne. So ein aufgeblasener Riesenarsch ist mir selten begegnet! Weißt du, dass ich diesmal ernsthaft eine Kündigung in Erwägung gezogen habe?“
    „Bitte tu das nicht, Cil.“ Sie sah Cecilia traurig an. „Dann konntest du Craig also nicht umstimmen?“
    Sie schüttelte frustriert den Kopf. „Nein. Als Jon … ich meine, Inspektor Parker, ihm gestern Mittag sagte, dass die TITANIC-WORLD während der Zeit, da die Untersuchungen laufen, geschlossen bleiben müsste, da war zappenduster!“ Sie holte sich eine weitere Zigarette aus der Schachtel und fuhr aufgebracht fort: „Das, was Craig sich gestern geleistet hat, ist an Peinlichkeit kaum zu

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