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TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
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– dass Southampton seit Anfang April einen warmen, sonnigen Frühling bescherte – hielt unvermindert an. Es wäre viel zu schade, einen freien Tag im Haus zu verbringen; darin waren sich Jon und Cecilia einig. Letztendlich waren sie aber trotz des prachtvollen blauen Himmels und einer strahlenden Sonne zu Hause geblieben und hatten sich leidenschaftlich geliebt. Als sie nach dem Liebesakt entspannt aneinander gekuschelt lagen, wurde Cecilia zum ersten Mal bewusst, wie sehr sie sich immer nach einem Mann, wie Jonathan Parker gesehnt hatte. Sie vertraute ihm, fühlte sich geborgen in seinen Armen und die Nähe, die schon nach so kurzer Zeit zwischen ihnen herrschte, erfüllte sie mit einem nie dagewesenen Gefühl der Zufriedenheit. Sie spürte Jons Atem an ihrem Hals, die Wärme seines Körpers und glücklich schloss sie die Augen. Auch Jonathan lag entspannt da und lauschte Cecilias ruhigen Atemzügen. Sein fester Vorsatz, Junggeselle zu bleiben, war, seit er die Düsseldorferin kannte, gehörig ins Wanken geraten. Cecilia entsprach genau seinen Vorstellungen, wie eine Frau zu sein hatte. Sie war attraktiv, intelligent und anschmiegsam. Es war einfach schön mit ihr zusammen zu sein und Jon ertappte sich bei dem Gedanken, dass er sich noch nie so glücklich gefühlt hatte.
    Es war der Hunger, der sie schließlich aus dem Bett trieb. Cecilia stand als Erste auf, duschte und traf dann die letzten Vorbereitungen für das Abendessen. Als sie jetzt ein Sieb für die Nudeln aus dem Schrank holte, kam Jon in die Küche zurück. Er hatte dasHandtuch gegen Boxershorts und T-Shirt getauscht und wollte gerade eine Flasche Rotwein öffnen, da klingelte sein Telefon. Im gleichen Moment begann Cecilias Handy zu läuten. Sie warfen sich stirnrunzelnd einen Blick zu, bevor sie antworteten.
    Fünf Minuten später sausten sie in Jons Wagen The Avenue in Richtung TITANICWORLD hinunter. Während sich Parker laut fluchend einen Weg durch den immer noch dichten Verkehr bahnte, saß Cecilia völlig ernüchtert neben ihm. Claires Anruf hatte den gemütlichen Abend, der vor ihnen lag, mit drei Sätzen zerstört. „Cil? Du musst sofort kommen! Ein kleiner Junge ist verschwunden!“
    Den Herd abstellen und sich anziehen war eins gewesen. Jetzt jagten sie durch die belebten Straßen Southamptons und in stummer Verzweiflung fragte sich Cecilia, welch‘ weitere Schreckensbotschaften sie am Ende der Fahrt erwarten würden. Mit quietschenden Reifen brachte Jon knapp zehn Minuten später den Wagen vor der Erlebniswelt zum Stehen. Als sie aus dem Auto sprangen, bemerkte Cecilia Sergeant Hays, der an der Gangway zum Eingang der ersten Klasse auf sie wartete. Parker eilte auf seinen Partner zu, während Cecilia etwas langsamer folgte. Erst viel später fiel ihr auf, dass sie es Mike Hays zu verdanken hatten, dass Craig an diesem Abend noch keinen Verdacht schöpfte. Denn als Parker und Hays die TITANIC-WORLD betraten, sah es für jeden zufälligen Beobachter so aus, als wären die beiden Polizeibeamten gemeinsam hergekommen. Kurz darauf standen sie vor Craigs Büro auf dem E-Deck. Inspektor Parker und sein Kollege Hays gingen sofort hinein. Cecilia wollte ihnen folgen, doch Claire hielt sie zurück. Als sich die Türe schloss, sagte sie leise: „Es tut mir Leid, Cil, dass ich dich aus deinem freien Wochenende hab‘ rufen müssen. Aber Craig ist in solchen Situationen ja immer, hm, überfordert.“
    Cecilia runzelte die Stirn. Auf alles gefasst sagte sie aber nur: „Erzähl mir einfach was passiert ist.“
    Claire hob hilflos die Hände und antwortete: „Ich weiß auch nicht allzu viel, außer der Tatsache, dass Andrew Keegan, fünf Jahre alt, seit fast anderhalb Stunden spurlos verschwunden scheint.“
    „Also, hat unser Geist wieder zugeschlagen?“
    „Ich weiß es nicht, Cil. Die Polizei hat die Ermittlungen schon aufgenommen. Wir müssen abwarten, bis die mit ihrer Arbeit fertig sind, dann wissen wir sicher mehr.“ Da ihre Chefin nur nickte, räusperte sich Claire und erklärte weiter: „Soweit ich feststellen konnte, haben die Mutter des Jungen und seine Tante im Türkischen Bad einen Mokka getrunken. Anscheinend war dem Kleinen langweilig und er bettelte solange, bis seine Mutter ihm erlaubte, seinem neuen Stoff-Eisbären Polar noch einmal die Fotos der Heizer zu zeigen. Sie fand anscheinend nichts dabei, den Jungen für ein paar Minuten aus den Augen zu lassen. Als sie das Bad schließlich – nach einem weiteren Mokka, wohl gemerkt

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