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TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
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dass die Polizei den oder die Schuldigen ausfindig machen, damit er den oder die Schuldigen dann höchstpersönlich an den Eiern aufhängen kann. Craig fühlt sich von diesem Verein persönlich angegriffen, obwohl das natürlich Quatsch ist. Es gibt überall auf der Welt Typen, die immer gegen irgendeine Sache demonstrieren müssen und ich denke, die Wenigsten handeln dabei aus Überzeugung. Den meisten geht es doch nur darum, Aufmerksamkeit zu erregenoder einen bescheuerten Spleen auszuleben. Oder es sind einfach nur arme Socken, die sonst keinen Lebensinhalt haben. Aber versuch‘ das mal Craig beizubringen.“
    „Wenig Aussicht auf Erfolg, würde ich meinen.“ Claire lachte freudlos auf und sprach dann weiter: „Dieser Verein, ich meine, diese Leute von 1.503 lost souls , die machen aus ihrer Meinung über die TITANIC-WORLD ja keinen Hehl. Sie demonstrieren, halten Mahnwachen, schreiben böse Briefe an die Zeitung undsoweiter. Aber letztendlich sind das doch keine, naja Terroristen, die plötzlich Molotow-Cocktails werfen oder so. Es handelt sich bei dem Verein ja nicht um eine Terror-Organisation mit ausgebildeten High-Tech-Spezialisten, sondern nur um einfache Bürger. Da frage ich mich doch, wie die in den Besitz der Software gelangt sein könnten – wir sind ja mindestens genauso gut bewacht wie Fort Knox.“
    „Mir kommt das Ganze sowieso wie ein Sturm im Wasserglas vor“, antwortete Cecilia langsam. „Aber, du kennst ja Craig. Der gibt erst dann Ruhe, wenn der Fehler im Programm gefunden wurde oder, wenn die Polizei ihm die Köpfe der Schuldigen auf dem Silbertablett serviert.“
    „Aber er hat die Polizei noch nicht informiert, oder? Ich meine, wegen dem Verein – Phils Verein.“
    Sie brach ab und ihr Blick verdüsterte sich. Cecilia wusste, warum. Sie kannte die Geschichte von Phil und auch, wie sehr sein Verhalten Claire verletzt hatte. Sie konnte ihre Wut und ihr Unverständnis gut nachvollziehen. Cecilia war eine lebenskluge Frau und sie fühlte, dass Phils Aktivitäten, Claire im Grunde genommen mehr schmerzten, als verärgerten – denn sie liebte ihn immer noch. Gefühle für einen anderen Menschen ließen sich leider nicht so einfach ausschalten, sogar, wenn derjenige es nicht verdiente, dass man sich seinetwegen grämte. Diese bittere Erfahrung hatte sie mit Craig auch machen müssen.
    Sie legte ihrer Assistentin eine Hand auf den Arm. „Nimm‘ dir die Sache mit Phil nicht so zu Herzen, Claire. Manche Leute werden durch den plötzlichen Tod eines geliebten Menschen einfach aus der Bahn geworfen – und einige finden den Weg, trotz aller Hilfe und liebevoller Unterstützung, nie mehr zurück. Es liegt nicht an deiner Anstellung hier, dass er diesem Verein beigetreten ist. Nach allem, was du mir von ihm erzählt hast, hätte er diesen Schritt früher oder später eh‘ getan. Selbst wenn du in der Anwaltskanzlei geblieben wärst.“
    „Oh, ich weiß das“, antwortete sie und fügte hinzu: „und ich mache mir auch keine Vorwürfe. Es ist nur so, dass es mich immer noch so wütend und so traurig macht, weil …“ Sie stockte und Cecilia beendete den Satz für sie: „Weil du ihn noch immer liebst.“ Claire nickte bedrückt und sah nach unten.
    „Komm schon, Claire. Lass‘ den Kopf nicht hängen. Ich weiß, wie du dich fühlst.“ Sie lachte freudlos auf und sprach weiter: „Craig bumst sich hier durch alle Betten, aber er wird rasend vor Eifersucht, wenn mein alter Freund Trevor nur meine Hand hält. Er macht mir, seit wir uns kennen, einen Heiratsantrag nach dem Anderen und glaubt ernsthaft, wenn ich ja sage, macht das aus ihm einen liebevollen, treusorgenden Gatten, der seine Frau auf Händen trägt und der mit der holden Weiblichkeit da draußen, nichts mehr am Hut hat. Doch eher schneit es in der Hölle, bevor Craigseinen Drang nach Selbstbestätigung – und damit ist in erster Linie sein Pimmel gemeint – in den Griff kriegt!“ Sie holte tief Luft und sagte abschließend: „Ich habe das vor langer Zeit erkannt und meine Konsquenzen gezogen. Ich liebe Craig und wünschte, es wäre anders. Da ich nicht an Märchen glaube, weiß ich, dass es für uns kein Happy End geben kann. Es tut weh, ihn mit einer anderen Frau zu sehen, ihn bei einer Anderen zu wissen, aber ich habe gelernt, den Schmerz nicht zuzulassen – sonst zerstört er am Ende das eigene Leben.“
    „Oh, Cil. Es tut mir Leid! – Es ist so ein schöner Tag, alles läuft großartig und ich verderb dir hier die

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