Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
Vom Netzwerk:
werden können.
    Sir Cosmo starb 1937. Lady Lucille behauptete stets, dass die Repressalien, denen sich ihr Gatte nach dem Untergang der TITANIC ausgesetzt sah, zu seinem Tode beigetragen hätten.
    „Pah, von wegen nobel“, rief Mareike verächtlich aus. „Dieser Lord Dingens hat dem guten Sir Cosmo doch nur geglaubt, weil der auch adlig war. In den Kreisen hält man zusammen. Ich bin sicher, dass es sich um Bestechungsgeld gehandelt hat.“
    „Mir wird ganz schlecht, wenn ich daran denke, dass die einfach dagesessen und zugehört haben, wie die armen Menschen ertrunken sind.“ Antje schauderte. „Was für Leute müssen das gewesen sein!“
    „Ein paar aufgeblasene, aristokratische Ärsche!“ Mareike holte tief Luft. Dann sagte sie: „Komm, Antje. Lass‘ uns die Jungs suchen. Mir ist im Moment auch nach einem Drink zumute.“
    Samstag, 14. April 2012
    Auf dem D-Deck, im vorderen Teil des Bugs hatte sich ein Freiluftbereich für die Passagiere der dritten Klasse befunden. In der TITANIC-WORLD befand sich an dieser Stelle die Personalterrasse mit Getränke- und Snackautomaten. Es war Mittagszeit. Viele Crewmitglieder saßen in der Sonne, aßen ihre Sandwiches und tranken Kaffee. Sie genossen sichtlich die Wärme an Deck, bevor sie zu ihrem Dienst und die Grabeskälte im Inneren des Schiffes zurückkehren mussten.
    Cecilia und Claire bahnten sich mit Kaffeetasse und Teller beladen einen Weg durch die lachenden und schwatzenden Mitarbeiter, bis zu einem freien Tisch ganz vorne im Bug. Aufatmend ließ sich Cecilia auf einen Stuhl fallen. Sie trank einen SchluckKaffee und lehnte sich entspannt zurück. Claire biss in ihr Sandwich und sagte kauend: „Die TITANIC-WORLD wird ein Bombenerfolg werden! Ach, Quatsch! Was red‘ ich da! Sie ist bereits ein BOMBENERFOLG! Wir haben gerade Mal seit dreieinhalb Tagen geöffnet und sind mittlerweile bis Ende Oktober komplett ausgebucht!“
    „Ja, es läuft wirklich großartig“, gab Cecilia ebenfalls kauend zu. Dann lachte sie: „Ich habe selten eine so gute Presse erlebt – ich meine, seit ich Titanic-Historikerin bin. Früher hat man meistens kein gutes Haar an uns gelassen und jetzt, plötzlich, lobt man uns und unsere Ausstellung in den höchsten Tönen. Das ist einfach nur GRANDIOS!“
    „Das ist es“, pflichtete Claire ihr nachdrücklich bei und fügte munter hinzu: „Weißt du, dass die ersten Nachbestellungen heute morgen schon ’raus sind?“ Als Cecilia den Kopf schüttelte, fuhr sie fort: „Zu Anfang hatte ich ja bei einigen Artikeln so meine Bedenken. Zum Beispiel, dass sich das Geschirr – gerade die Repliken von dem Royal Crown Derby Service, das damals eigens für das À là Carte Restaurant entworfen wurde – nicht gut verkaufen ließen. Zum einen sind die Sachen nicht gerade billig und zum anderen haben die meisten Leute Geschirr zu Hause im Schrank. Aber die gehen weg, wie Freibier.“ Sie lachte fröhlich. „Auch die Kristallglas-Serie läuft super; ebenso Schlüsselanhänger, Poster, Notizbücher, Kalender, Kugelschr …“
    „Es ist gut, Claire“, fiel Cecilia ihr lachend ins Wort. „Ich hab’s verstanden. Auch der Souvenirverkauf läuft prächtig.“
    „Auf die TITANIC- WORLD“, sprach Claire aufgekratzt einen Toast aus, den Cecilia gehorsam wiederholte. Sie prostete ihrer Assistentin mit der Kaffeetasse zu und kicherte gleich darauf über ihre Albernheit. Dann holte sie eine Zigarette aus der Schachtel hervor und zündete sie an. Plötzlich verschwand der belustigte Ausdruck aus ihrem Gesicht und sie sagte aufseufzend: „Das einzige Haar in der Suppe sind die CA‘s. Da reißt die Pleiten-Pech und Pannen-Serie einfach nicht ab.“
    „Ich weiß, ich weiß“, gab Claire zu. „Drei Vorführungen mussten abgesagt werden; aber bei allen anderen gab’s keine Komplikationen. Mach‘ dir nicht all zu viele Gedanken, Cil. Die Jungs von CY-Tech werden das hinkriegen.“
    „Ich mach‘ mir im Moment auch weniger Sorgen um die Tücken der Technik, sondern mehr um Craig. Er steigert sich in die Vermutung hinein, dass die Software irgendwie manipuliert wurde, um der TITANIC-WORLD zu schaden. Er glaubt, dass 1.503 lost souls plant, die Ausstellung im großen Stil zu sabotieren und dass die Pannen bei den CA‘s erst der Anfang sind. Obwohl er nicht das Fitzelchen eines Beweises hat, möchte er die Polizei einschalten.“
    „Was, glaubt er, kann die Polizei im Moment schon groß ausrichten?“
    Cecilia zuckte die Schultern. „Nun, er hofft,

Weitere Kostenlose Bücher