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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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nicht zurückgekommen sei.«
»Aber er war ja nicht mehr im Werk! Ob ihn die Titanen auch…«
»Was sollten sie von ihm wollen? Glaube ich nicht!« warf Canterville ein. »Ob wir bei den Titanen anfragen?«
»Ausgeschlossen!« erwiderte Romain sofort. »Überlegen Sie sich, bei der jetzigen Spannung halten die Titanen höchstens unsern Unterhändler zurück. Per Funk können wir nicht verhandeln. Sollte sich Lazzarri wirklich in ihrer Gewalt befinden, dann geben sie ihn auch nicht heraus. Und wenn Lazzarri noch frei ist, dann werden sie erst aufmerksam, und wir nehmen ihm womöglich die Gelegenheit, doch noch durchzukommen. Die Zentrale soll weiter rufen!«
»Sandrino bot mir vorhin sein Gas an. Er schlägt gewaltsame Befreiung vor! Er sei in der Lage, uns eine Gasse zum Göttlichen Rat zu bahnen; wir sollten dann einige hochgestellte Titanen mitnehmen und gegen Jansen austauschen. Man könnte sie auch so zwingen, Lazzarri zu suchen. Das Gas ist unschädlich!«
Romain wurde nachdenklich. »Das will genau überlegt sein. Bitte rufe doch Sandrino, dann besprechen wir das gleich.« Jetzt erst setzte er sich.
Während Nasarow vergeblich versuchte, Verbindung mit der Zentrale zu bekommen, ließ sich Romain von Canterville über den Stand des Abbaus berichten. »Die Häuser kommen zuletzt, auf die könnten wir notfalls verzichten, einige sind allerdings schon abgerissen.«
»Hält die Zentrale denn Winterschlaf«, schalt Nasarow. »Ich bekomme noch immer keine Verbindung!«
Die Tür öffnete sich. Auf der Schwelle stand der Funker.
Nasarow war empört. »Das ist unerhört! Wie können Sie Ihren Posten verlassen, jetzt, im Alarmzustand…«
Er verstummte. Der Funker zitterte am ganzen Körper und war leichenblaß.
»Was ist mit Ihnen?« fragte Nasarow.
Der Funker sagte kein Wort. Er trat an den Tisch, legte ein Tonband nieder, drehte sich ruckartig um und verließ taumelnd das Zimmer.
»Genosse! Warten Sie…«, rief Nasarow und sprang auf, um ihm nachzulaufen.
»Warte, Wassil, wir legen das Band auf!«
Die Männer erstarrten, als Jansens Stimme ertönte. Sie schämten sich der Tränen nicht, die ihnen in die Augen stiegen.
»Michael…«, stammelte Nasarow und vergrub den Kopf in die Hände.
»Er gab sein Leben, damit wir die Erde wiedersehen«, flüsterte Romain. Auch Canterville stand auf, schwerfällig und zitternd wie ein Greis.
Endlich kam wieder Leben in Romain. Er trat an die Wand, riß die Plombe vom Verschluß einer kleinen Tür und öffnete sie. Ein roter Druckknopf wurde sichtbar. Als Romain ihn hineindrückte, heulte eine Sirene auf.
Nasarow erhob sich. »Und Lazzarri?«
Romains Gesicht zuckte. »Wir müssen starten, Wassil, es geht um die Expedition! Wir kreisen um den Planeten und warten die weitere Entwicklung ab. Sofern es die Lage gestattet, holen wir Lazzarri!«
Nasarow straffte sich wieder. »Wir können von der Kosmos aus ständig versuchen, mit ihm Verbindung zu bekommen! Einmal muß er ja wieder über Tage sein. Dann kann er sich von der Stadt entfernen und von uns geholt werden.«
Er öffnete seinen Schreibtisch, stopfte die letzten Unterlagen und Berichte in seine Aktentasche und folgte Romain und Canterville auf den Flugplatz.
»Ist Jansens Rakete in Sicherheit?« fragte Romain unterwegs.
»Yes! Der Verräter auch!« erwiderte Canterville grimmig.
»Nicht so voreilig, mein Lieber! Stafford warnte uns!«
»Und?« Canterville lachte bitter. »Und wenn er hoffte, im Durcheinander die Rakete ungestört starten zu können?«
Romain schwieg nachdenklich.
Von überall aus der kleinen Stadt kamen die Männer gelaufen und stiegen in die Maschinen. Der Funkwagen, die beiden Kräne und die Geländewagen rollten gerade über die Rampe in die Transporter, wo sie von Haltevorrichtungen aufgenommen wurden.
Staffel auf Staffel blitzender Maschinen donnerte über die Startbahn, und immer neue Düsentriebwerke heulten auf.
Die letzte Staffel wartete auf den Start. Die Männer der Sicherungsgruppe trugen die Werfer zu den Maschinen und verschwanden mit ihnen im Rumpf.
Die Triebwerke brüllten auf. Noch einmal grollte ohrenbetäubender Lärm durch das Tal. Dann fegten die Maschinen über den glatten Boden, hoben ab und schossen über die Höhen davon.
Zurück blieben leere Kunststoffhäuser, über denen eine Sirene ihr schauriges Lied sang. Doch auch sie mußte verstummen, wenn der Strom der Batterie aufgebraucht war.

18. Kapitel
    »Kosmos ruft Lazzarri… Kosmos ruft Lazzarri… Bitte kommen!« Pausenlos rief der

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